- Josef Gerl
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Josef Gerl (* 1911 in Wien; † 24. Juli 1934 ebenda) war ein österreichischer Sozialist.
Biografie
Gerls Familie stammte aus Böhmen und kam noch während der Donaumonarchie nach Wien. Josef Gerl machte eine Lehre als Goldschmied; nach Abschluss der Lehre und der gesetzlichen Behaltefrist wurde er jedoch entlassen. Die Wirtschaftskrise entzog ihm jegliche Lebensgrundlage.
Josef Gerl war seit 1929 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und aktiv in der SAJ-Gruppe „Prater“ in Wien Leopoldstadt. Er beteiligte sich an den Kämpfen in Österreich im Februar 1934, floh danach in die Tschechoslowakei und kehrte bald darauf wieder nach Österreich zurück, um den Kampf gegen den Austrofaschismus aufzunehmen. Allerdings erklärte er später in der Gerichtsverhandlung, dass er „nicht mehr so fest im Rahmen der Sozialdemokratie“ sei, sondern mit den Nationalsozialisten sympathisiere.[1]. Doch schien dies nur eine Schutzbehauptung zu sein, da der Anschlag – so Gerl im Verhör unmittelbar nach seiner Festnahme – zum Nutzen der Sozialdemokratie den Nazis angelastet werden sollte.[2]
Am 20. Juli 1934 verübte er zusammen mit dem Hutmachergehilfen Rudolf Anzböck einen Sprengstoffanschlag auf eine Signalanlage der Donauuferbahn, wobei er auf der Flucht einen Gendarmen schwer verletzte. Am 24. Juli 1934 wurde er von einem Standgericht zum Tode verurteilt und am selben Tag gehängt.
Einzelnachweise
- ↑ Das Kleine Blatt vom 25. Juli 1934.
- ↑ Widerstand aus Begeisterung für Hitler und Stalin? von Doron Rabinovici der standard vom 2. März 2010.
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