Josef Jacobs

Josef Jacobs
Leutnant Josef Jacobs

Josef Carl Peter Jacobs (* 15. Mai 1894 in Kreuzkapelle (Rheinland); † 29. Juli 1978 in München) war mit 48 Luftsiegen einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger des Ersten Weltkrieges und Träger des Ordens „Pour le Mérite“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Josef Jacobs war der Sohn von Wilhelm Jacobs und Josefina Küppers. Er kam bereits vor dem Krieg an der Fliegerschule Bruno Werntgens mit der Fliegerei in Kontakt, musste aber nach dessen Fliegertod 1913 seine fliegerische Ausbildung unterbrechen und begann Maschinenbau zu studieren. Bei Kriegsausbruch meldete Jacobs sich als Freiwilliger zur Fliegertruppe und trat bei der Flieger-Ersatzabteilung 3 in Darmstadt die Ausbildung zum Flugzeugführer an, wurde von dort zum Armee-Flugpark 1 in Tergnier (südlich St. Quentin) versetzt, von wo er über Hellmuth Wilberg zur Feldfliegerabteilung 11 gelangte und führte mit dem Beobachter Hermann Fricke, später ebenfalls Träger des Ordens „Pour le Mérite“, Artillerie- und Fernaufklärungseinsätze durch.

In März 1916 erzielte Josef Jacobs mit seinem Fokker Eindecker den ersten Luftsieg. Es folgte eine Zeit bei einem Kampfeinsitzerkommando, bis er zwischen Oktober und November 1916 zur Jagdstaffel 12 kam. Von November 1916 bis August 1917 flog er bei der Jagdstaffel 22, bis er von August 1917 bis Kriegsende selbst Führer der Jagdstaffel 7 wurde.

Fokker Dreidecker Dr.I: Lt. Joseph Jacobs war der erfolgreichste Pilot auf diesem Flugzeugtyp

Am 10. September 1917 besiegte er den erfolgreichen französischen Jagdflieger J. Matton, der neun deutsche Flugzeuge abgeschossen hatte. Im Dezember 1917 stieß er während eines Luftkampfs mit dem Flugzeug einer Nachbarstaffel zusammen, bei dem sein Flugzeug schwer beschädigt, Flächenkühler, Propeller, Teile des Motors und die linke Verwindungsklappe abgerissen wurden. Mit viel Glück brachte er eine Bruchlandung zwischen den Linien zustande und rettete sich von Granattrichter zu Granattrichter Deckung suchend auf die deutsche Seite. Auch dem anderen Jagdflieger gelingt die Landung ohne das abgerissene Fahrgestell. Nach seinem 22. Luftsieg erhielt Jacobs am 18. Juli 1918 den Orden „Pour le Mérite“. Später kommentierte er seine Ordensverleihung: „Son Gedöns damals - wie der Wilhelm mir das Ding umgehängt hat: Wat bist du doch für'n armet Aas.....“ Bis Kriegsende errang Jacobs 48 anerkannte Luftsiege.

Nach dem Ersten Weltkrieg betätigte sich Josef Carl Jacobs unter anderem als Rennfahrer und wurde 1922 Sieger eines Rennens auf der AVUS in Berlin. In den 1930er Jahren wurde Jacobs zum Direktor bei den Adlerwerken in Frankfurt berufen. Am 21. Februar 1936 gründete er das „Reparaturwerk Erfurt Josef Jacobs“ in Erfurt, das 1937 in „Reparaturwerk Erfurt G.m.b.H.“ umfirmierte. Im Oktober 1940 löste Albert Kalkert, der zuvor bei der Gothaer Waggonfabrik als Flugzeugkonstrukteur tätig war, Jacobs als Direktor ab.[1]

Josef Carl Jacobs starb am 29. Juli 1978 als Sozialhilfeempfänger in München und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Perlacher Friedhof. Er war der letzte lebende Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ der deutschen Fliegertruppe des Ersten Weltkrieges.

Siehe auch

Literatur

  • Arch Whitehouse: Fliegerasse 1914–1918. Stuttgart 1970.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Reparaturwerk Erfurt

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Josef Jacobs — Infobox Military Person name= Josef Jacobs lived= May 15, 1894 July 29, 1978 placeofbirth= Kreuzkapelle, Rhineland placeofdeath= Munich caption= allegiance= German Empire serviceyears= 1914 1918 rank= Leutnant branch= Luftstreitkräfte unit= FFA… …   Wikipedia

  • Josef Jacobs — Pour les articles homonymes, voir Jacobs. Josef Jacobs Surnom Le Diable noir Naissance …   Wikipédia en Français

  • Jacobs — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Jacobs est un patronyme porté notamment par : Adrian Jacobs (1980 ), joueur de rugby à XV, international sud Africain Ariël Jacobs (1953 ), ancien… …   Wikipédia en Français

  • Josef Zander (Arzt) — Josef Zander (* 19. Juni 1918 in Jülich; † 1. Dezember 2007 in München) war ein deutscher Frauenarzt und Geburtshelfer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Mitgliedschaften, Ehrungen und Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Joffe — (* 15. März 1944 in Litzmannstadt, Deutsches Reich[1], heute Lodz, Polen) ist ein deutscher Publizist, Verleger und Dozent. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Themen und Ausrichtung …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Gingold — (October 28, 1909 January 11, 1995 [ [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=990CE7DE1530F930A25752C0A963958260 New York Times obituary] ] ) known as the second greatest teacher of his time was born in Brest Litovsk, Russian Empire, and… …   Wikipedia

  • Josef Joffe — (born March 15, 1944) is editor and publisher of Die Zeit , a weekly German newspaper, the Marc and Anita Abramowitz Fellow in International Relations at the Hoover Institution, a fellow at the Freeman Spogli Institute for International Studies… …   Wikipedia

  • Josef Gingold — (* 28. Oktober 1909 in Brest Litowsk, Polen; † 11. Januar 1995 in Bloomington, Indiana) war ein renommierter US amerikanischer Geiger und Pädagoge. Er emigrierte 1920 in die Vereinigten Staaten wo er Violine bei Vladimir Graffman und Eugène Ysaÿe …   Deutsch Wikipedia

  • Steffen Jacobs — (Pseudonym Jakob Stephan), (* 1968 in Düsseldorf), ist ein deutscher Lyriker, Essayist, Herausgeber und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Emil Jacobs (Bibliothekar) — Emil Friedrich Rudolph Jacobs (* 25. April 1868 in Gotha; † 18. März 1940 in Berlin) war ein Bibliothekar und Klassischer Philologe. Leben Nach dem 1887 begonnenen Studium der Klassischen Philologie und Klassische Archäologie in Greifswald und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”