Josef Lörks

Josef Lörks
Bischof Josef Lörks

Josef Lörks (* 24. März 1876 in Hanselaer; † 17. März 1943 durch Erschießung an Bord der Akikaze) war ein Steyler Missionar, katholischer Bischof und Apostolischer Vikar von Zentral-Neuguinea. Er starb gewaltsam als Märtyrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Josef Lörks wurde in Hanselaer auf dem Wayschen Hof geboren. In Kalkar besuchte er die Rektoratsschule, und ab 1892 die Missionsschule in Steyl. Im Jahr 1900 wurde Lörks in Wien zum Priester geweiht, und trat im selben Jahr den Missionsdienst in Neuguinea an. Der nordöstliche Teil der Insel war zu jener Zeit eine Kolonie des Deutschen Kaiserreichs. Neben der geistlichen Arbeit betätigte Lörks sich auch in der Landwirtschaft und leitete zeitweilig eine Kokosplantage in Wewak.

In der Arbeit von der Missionszentrale in Wewak aus erkannte Lörks den Wert von Schiffen als Transportmittel. Deswegen legte Lörks bei einem Heimataufenthalt in Hamburg das Kapitänspatent ab, und befuhr danach mit dem Missionsschiff „St. Gabriel“ Küste und Flüsse von Neuguinea, um die Inseln und Missionsstationen zu versorgen. Mit den gesammelten Erfahrungen entwarf Lörks ein neues Missionsschiff, das in Sydney gebaut wurde und 1930 als „Stella-Maris“ den Dienst aufnahm.

1933 wurde Josef Lörks zum Bischof geweiht mit dem Titularbistum Medeli und wurde Apostolischer Vikar von Zentral-Neuguinea, deren Präfekt er schon seit 1928 war. Auch als hoher kirchlicher Würdenträger half Lörks tatkräftig in der Missionsarbeit mit, und erhielt dafür hohe Achtung von der einheimischen Bevölkerung.

Ende 1942 landeten japanische Streitkräfte auf Neuguinea und in Wewak. Die japanischen Soldaten hegten tiefes Misstrauen gegen die westlichen Missionare und verhörten sie, dabei wurde Lörks durch einen Bajonettstich verletzt. Die Missionsarbeit wurde weiter behindert, da das strategisch günstig auf einem Hügel gelegene Missionshaus von japanischen Offizieren beschlagnahmt wurde. Das tiefe Misstrauen der Japaner gründete in dem Verdacht, die Missionare wären insgeheim Spione für die amerikanischen Streitkräfte. Misstrauen und Verdacht verstärkten sich nach der Schlacht in der Bismarcksee im März 1943, die für Japan desaströs verlief.

Kaiserlicher Japanischer Zerstörer „Akikaze“

Kurze Zeit danach wurde ein Mitarbeiter von Bischof Lörks, der heimlich amerikanische Kriegsgefangene mit Verbandsmaterial und Lebensmittel versorgte, von Einheimischen verraten. Als Reaktion darauf wurden zwei Pater unmittelbar erschossen. Alle anderen Mitarbeiter einschließlich Lörks wurden, unter dem Vorwand der Abschiebung in ihre Heimatländer, an Bord des japanischen Zerstörers Akikaze gebracht. Von Manus wurden noch weitere evangelische Missionare auf den Zerstörer gebracht. Am 17. März erging der Befehl an den Kapitän des Zerstörers, alle Missionare durch Erschießen hinzurichten. An Josef Lörks wurde als erstem die Hinrichtung vollstreckt; später wurden die Leichen ins Meer geworfen.

Die Hinrichtungen wurden später zunächst verschleiert, selbst heute sind sie im Einsatzverzeichnis der „Akikaze“ nicht enthalten [1]. Die Morde wurden dann aber im Lauf von Kriegsverbrecherprozessen aufgedeckt.

Josef Lörks deutscher Nachbarbischof Franziskus Wolf kam infolge der Japanischen Gefangenschaft bzw. Verschleppung ebenfalls auf tragische Weise zu Tode.

Ehrungen

Josef Lörks zählt zu den Märtyrern der Kirchengeschichte. Die katholische Volksschule Kalkar trägt seit 1960 den Namen „Josef-Lörks-Schule“.

Literatur

Quelle

Einzelnachweise

  1. Akikaze: Tabular Record of Movement (engl.)

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