Schlacht in der Bismarcksee

Schlacht in der Bismarcksee
Schlacht in der Bismarcksee
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg
Battle of the Bismark Sea.jpg
Datum 2. März4. März 1943
Ort Bismarcksee, Pazifik
Ausgang alliierter Sieg
Konfliktparteien
Befehlshaber
George C. Kenney Kimura Masatomi
Truppenstärke
29 schwere Bomber,
41 mittlere Bomber,
34 leichte Bomber,
54 Kampfflugzeuge
8 Zerstörer,
8 Truppentransporter,
100 Kampfflugzeuge
Verluste
2 Bomber,
3 Kampfflugzeuge
4 Zerstörer,
8 Truppentransporter,
20 Kampfflugzeuge
Brennendes japanisches Schiff während des Angriffs

Die Schlacht in der Bismarcksee (jap. ビスマルク海海戦) fand im Zweiten Weltkrieg während des Pazifikkriegs vom 2. bis 4. März 1943 statt. Flugzeuge der US Army Air Force und der Royal Australian Air Force bekämpften einen Konvoi bestehend aus japanischen Zerstörern und Truppentransportern.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Am 23. Dezember 1942 entschied sich das japanische Oberkommando, mittels der Operation No. 81 100.000 Mann der japanischen Armee aus China und Japan nach Lae in Neu Guinea zu bringen, um die dortigen Truppen zu verstärken. Das würde den Japanern ermöglichen, sich nach der verlorenen Schlacht um Guadalcanal von der Insel zurückzuziehen, die in der folgenden Woche evakuiert werden sollte. Die Truppen wurden in der Umgebung von Lae benötigt, wo eine alliierte Offensive erwartet wurde. Diese Truppenbewegung war sehr umfangreich, was eine große Belastung für die japanischen Transportkapazitäten bedeutete, aber das Oberkommando hielt es für dringend notwendig.

Ende Februar wurden bereits die 20. und die 41. Division mit der Fukuei Maru sicher nach Wewak gebracht. Zwar wurde das Schiff, das zusätzlich 600 Fässer Flugbenzin und andere Nachschubgüter geladen hatte, am 18. Februar nordöstlich von Cape Gloucester auf Neubritannien von einer amerikanischen B-24 Liberator gesichtet und angegriffen, aber, obwohl Feuer an Bord ausbrach, gelangte es am Folgetag an sein Ziel [1].

Als nächstes sollte die 51. Division vom Hafen von Rabaul nach Lae gebracht werden. Dieses Vorhaben war sehr gefährlich, weil die alliierten Luftstreitkräfte sehr stark waren. Vor allem in der Vitiaz-Straße, die die Schiffe passieren mussten. Der Konvoi bestand aus 8 Zerstörern und 8 Truppentransportern und wurde von ungefähr 100 Flugzeugen begleitet, als er Rabaul am 28. Februar verließ.

Der befehlshabende Offizier der 51. Division, Generalleutnant Hidemitsu Nakano, war an Bord des Zerstörers Yukikaze. Konteradmiral Kimura Masatomi, der Befehlshaber während der Operation, befand sich auf einem Truppentransporter.

Die Schlacht

Obwohl starke tropische Stürme vom 27. Februar bis 1. März über die Salomonen und die Bismarcksee zogen, wurde der Konvoi, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 7 kn fuhr, von der Besatzung einer patrouillierenden B-24 Liberator um 15:00 Uhr am 1. März nördlich von Cape Hollman entdeckt. Die daraufhin geschickten schweren Bomber konnten den Konvoi jedoch nicht finden.

Am nächsten Vormittag um 10:00 Uhr wurde der Konvoi wiedergefunden und das klare Wetter erlaubte mehrere Angriffe mit B-17 Bombern, wobei die Kyokusei Maru versenkt wurde. Eine B-17 wurde von einem Zero-Jäger abgeschossen.

Von den 1.500 Mann, die mit der Kyokusei transportiert wurden, konnten 800 von den Zerstörern Yukikaze und Asagumo gerettet werden. Diese beiden Schiffe fuhren weiter nach Lae um die Überlebenden an Land zu bringen und sich am nächsten Tag wieder dem Konvoi anzuschließen.

Der Konvoi wurde am Abend nochmals angegriffen, wobei ein Truppentransporter leicht beschädigt wurde. Catalina-Flugboote verfolgten den Konvoi und bombardierten ihn gelegentlich während der Nacht. Als der Konvoi in Reichweite der Basis auf Milne Bay kam, stiegen Beaufort-Torpedobomber auf, von denen jedoch wegen des schlechten Wetter nur zwei den Konvoi fanden und keine Treffer anbringen konnten.

Der Konvoi fuhr jetzt um die Huon-Halbinsel herum, um sich wieder zu sammeln. 90 alliierte Flugzeuge starteten in Port Moresby und flogen in Richtung Cape Ward Hunt. Gleichzeitig starteten 22 A-20 Bostons, um die Luftwaffenbasis in Lae anzugreifen und die Luftunterstützung für den Konvoi zu reduzieren. Die Basis wurde den ganzen Tag über angegriffen.

Angriff auf einen japanischen Transporter

Um 10:00 Uhr erreichten 13 B-17 den Konvoi und bombardierten ihn aus mittlerer Höhe, was zur Folge hatte, dass sich die Schiffe zerstreuten und so die Fahrt verzögerten. Dann näherten sich 13 Beaufort-Kampfflugzeuge in niedriger Höhe, um den Eindruck eines Angriffs mit Torpedos vorzutäuschen. Die Schiffe drehten sich in Richtung der angreifenden Flugzeuge, was den Maschinen die Möglichkeit bot, maximalen Schaden mit ihren 20-mm-Kanonen und 12,7-mm-Maschinengewehren anzurichten.

Gleich darauf bombardierten 13 B-25 Mitchells aus 2.000 bis 3000 Fuß Höhe. Danach griffen 13 speziell umgebaute B-25-Bomber mit der neuen Technik des "Skip Bombing" (springende Bomben) an. Sie flogen nur knapp über dem Meer, was ihnen ermöglichte, die Bomben wie Steine über das Wasser springen zu lassen. Sie erzielten 17 Treffer.

Zu diesem Zeitpunkt war bereits die Hälfte der Transportschiffe gesunken. Als die Beauforts und Mitchells ihre Munition verschossen hatten, führten einige A-20 den Angriff weiter. Fünf weitere Treffer konnten von B-17 aus größerer Höhe erzielt werden.

Während des Angriffs beschützten 28 amerikanische P-38 Lightnings den Luftraum, wobei sie bei eigenem Verlust von 3 Flugzeugen 20 japanische abschießen konnten.

Weitere Angriffe mit Mitchells und Bostons folgten.

Alle sieben verbliebenen Truppentransporter sowie die Zerstörer Shirayuji, Arashio und Tokitsukaze sanken ungefähr 100 km südöstlich von Finschhafen. 4 Zerstörer nahmen so viele Überlebende wie möglich an Bord und fuhren nach Rabaul zurück. Der fünfte Zerstörer, die Asagumo, wurde in einem untergeordneten Gefecht versenkt, während sie Überlebende der Arashio aufnahm.

Angriffe auf Schiffbrüchige

Aufgrund von Befehlen ranghöherer Offiziere, griffen alliierte PT-Schnellboote und Flugzeuge japanische Bergungschiffe sowie die Überlebenden der gesunkenen Schiffe in Ihren Rettungswesten an. Viele dieser Angriffe widersprachen eindeutig den Genfer Konventionen. Dies versuchte man von amerikanischer Seite dadurch zu relativieren, dass Japan selbst diese Konvention nicht unterschrieben hatte und es viele Berichte gäbe, dass die Japaner gegen Zivilisten und alliierte Soldaten genauso vorgingen.[2]

Nachwirkungen

Die Schlacht war für die Japaner eine Katastrophe, da von den 6.900 Mann, die dringend in Neu Guinea gebraucht wurden, nur 800 nach Lae gebracht werden konnten. Auf dem australischen Denkmal steht, dass 2.890 japanische Soldaten und Seeleute getötet wurden.

General Douglas MacArthur benutzte diesen Sieg, um 5 Divisionen und 1.800 Flugzeuge anzufordern, um damit die Landungsoperationen im nördlichen Neu Guinea vorzubereiten.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. TULUVU’S AIR WAR - Chapter II: The Battle of the Bismarck Sea unter: http://www.j-aircraft.com/research/rdunn/tuluvu/tuluvu_3.htm; Abgerufen 7. September 2006
  2. Nathan Miller: War at Sea. A Naval History of World War II. Oxford University Press, New York u. a. 1996, ISBN 0-19-511038-2, S. 369.

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