Josef Poestion

Josef Poestion

Josef Calasanz Poestion (* 7. Juni 1853 in Bad Aussee; † 4. Mai 1922 in Wien) war ein österreichischer Skandinavist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der aus der Steiermark stammende Poestion war in Wien ab 1896 Direktor der Bibliothek des politischen Verwaltungsdienstes im Innenministerium. Ab 1901 war er Regierungsrat.

Nach seinem Tode wurde Poestion auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab (Gruppe 0, Friedhofsmauer, Nummer 93) beigesetzt. 1938 wurde die Poestiongasse in Wien-Döbling nach ihm benannt. Nachdem diese 1949 in Kuhngasse umbenannt wurde, widmete man ihm 1953 die Poestiongasse in Wien-Favoriten.

Bedeutung

Poestion war ein anerkannter Fachmann für alle skandinavischen Sprachen. In besonderer Weise befasste er sich mit Island. Er übersetzte sowohl aus dem altisländischen Schrifttum wie auch moderne Autoren, z.B. Henrik Ibsen. Poestion veröffentlichte auch unter den Pseudonymen J. Calion und Svend Christiansen.

Schriften

  • Griechische Dichterinnen. Beitrag zur Geschichte der Frauenliteratur. Hartleben: Wien, 1876
  • Neuer dänisch-norwegischer Sprachführer mit einer kurzen Grammatik und Zugabe der Aussprache eines jeden in diesem Buche vorkommenden Wortes. Brockhausen: Wien, 1877
  • Griechische Philosophinnen. Zur Geschichte des weiblichen Geschlechts. Fischer: Bremen, 1882
  • Aus Hellas, Rom und Thule. Cultur- und Literaturbilder. Friedrich: Leipzig, 1882
  • Einleitung in das Studium des Altnordischen. Risel: Hagen i. W., 1882
  • Isländische Märchen. Gerold: Wien, 1884
  • Island. Das Land und seine Bewohner nach den neuesten Quellen. Brockhausen: Wien, 1885
  • Lappländische Märchen, Volkssagen, Rätsel und Sprichwörter. Gerold: Wien, 1886
  • Dänische Grammatik. Prochaska: Wien, 1888
  • Die Kunst, die Dänische Sprache schnell zu erlernen. Wien, o.J.
  • Die Kunst, die Schwedische Sprache durch Selbstunterricht zu erlernen. Hartleben: Wien, 1889
  • Schwedische Grammatik. Prochaska: Wien, 1889
  • Lehrbuch der Norwegischen Sprache für den Selbstunterricht. Hartleben: Wien, 1890
  • Norwegische Grammatik. Wien, 1890
  • Isländische Dichter der Neuzeit in Charakteristiken und übersetzten Proben ihrer Dichtung. Mit einer Übersicht des Geisteslebens auf Island seit der Reformation. Meyer: Leipzig, 1897
  • Norwegisches Lesebuch. Lesestücke in der norwegischen Reichssprache. Hartleben: Wien, 1902
  • Zur Geschichte des isländischen Dramas und Theaterwesens. Mayer: Wien, 1903
  • Eislandblüten. Sammelbuch neu-isländischer Lyrik mit einer kultur- und literarhistorischen Einleitung und erläuternden Glossen. Müller: Leipzig, 1905
  • Friedrich Baron de la Motte Fouque und Island. Opitz: Wien, 1909
  • Steingrimur Thorsteinsson, ein isländischer Dichter und Kulturbringer. Mit sechzig übersetzten Proben seiner Lyrik und seinem jüngsten Portrait. Freundesgabe zum 80. Geburtstag des Meisters. Müller: München, 1912

Literatur

  • O. Gschwantler: Poestion Josef Calasanz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 147.
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 4. Kremayr & Scheriau: Wien, 1995
  • Erika Selzer: Josef Calasanz Poestion. Schriftsteller, Übersetzer, Nordgermanist, Islandforscher (zusammengestellt aus den Unterlagen des Kammerhofmuseums Bad Aussee). CØNK: Roskilde, 2004

Weblinks

 Wikisource: Josef Calasanz Poestion – Quellen und Volltexte

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