- Joseph Hippolyte Guibert
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Joseph Hippolyte Guibert OMI (* 13. Dezember 1802 in Aix-en-Provence; † 8. Juli 1886 in Paris) war ein französischer Ordensgeistlicher, Kardinal und Erzbischof von Paris.
Leben
Joseph Hippolyte Guibert war der Sohn des Bauern Pierre Guibert. Im Alter von 17 Jahren trat er 1819 ins Priesterseminar von Aix ein, das zu dieser Zeit von den Sulpizianern geführt wurde. Zu Beginn des Jahres 1823 trat er der Gemeinschaft der Missionare der Provence bei. Am 29. Dezember 1823 legte er die ewigen Gelübde ab. Die Diakonenweihe empfing er ein Jahr später am 18. Dezember 1824, die Priesterweihe am 14. August 1825 in Marseille durch Bischof Charles Fortuné von Mazenod.
Von 1826-1828 war er Novizenmeister der Gemeinschaft. Von 1829-1834 Superior des Hauses in Notre-Dame du Laus. Er wurde zum Oberen des Priesterseminars von Ajaccio ernannt, was er von 1835-1841 bleiben sollte. Am 30. Juli 1841 wurde er schließlich bereits im Alter von 39 Jahren zum Bischof von Viviers ernannt und am 11. März 1842 in Marseille von Eugen von Mazenod zum Bischof geweiht. Mitkonsekratoren waren Bischof Toussaint Casanelli d'Istria und Bischof Pierre Chatrousse. Innerhalb von fünf Jahren bescuchte er alle Pfarreien seines Bistums und gründete eine Reihe diözesaner Gemeinschaften, außerdem verbesserte er die Ausbildung des Klerus.
Bischof Guibert lehnte die Bischofssitze von Avignon, Grenoble und Aix ab, bevor er am 4. Februar 1857 zum Erzbischof von Tours ernannt wurde. Auch in der Diözese Tours besuchte er alle Pfarreien. Er engagierte sich starkt für den Wiederaufbau der Basilika St. Martin. Er verteidigte stets die Rechte des Heiligen Stuhls und nahm als Konzilsvater am Ersten Vatikanischen Konzil teil.
Am 27. Oktober 1871 wurde er von Papst Pius IX. zum Erzbischof von Paris ernannt. Er gründete 1875 die katholische Universität, das spätere Institut Catholique und erbaute die Basilika Sacre Cœur auf dem Montmartre. Am 22. Dezember 1873 wurde er zum Kardinal ernannt und bekam die Titelkirche San Giovanni a Porta Latina. Er nahm am Konklave von 1878 teil, in dem Leo XIII. zum Papst gewählt wurde. Er war ein beliebter Ratgeber im französischen Episkopat. Auch politisch zögerte er nicht, sich zu äußern, wo er es für nötig befand.
Zeit seines Lebens blieb er der Kongregation der Oblatenmissionare verbunden und war immer ein Ratgeber für deren Gründer und Generaloberen Eugen von Mazenod und dessen Nachfolger P. Joseph Fabre OMI. Joseph Hippolyte Guibert starb am 8. Juli 1886 und wurde in der Basilika Sacre Cœur beerdigt.
Weblinks
- Lebenslauf auf der Homepage der Oblaten (englisch)
- Eintrag über Joseph Hippolyte Guibert auf catholic-hierarchy.org
Vorgänger Amt Nachfolger Georges Darboy Erzbischof von Paris
1871–1886François-Marie-Benjamin Richard de la Vergne Vorgänger Amt Nachfolger François Kardinal Morlot Erzbischof von Tours
1857–1871Felix Pierre Fruchaud Vorgänger Amt Nachfolger Abbon-Pierre-François Bonnel de la Brageresse Bischof von Viviers
1842–1857Louis Delcusy
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