- Anachoreten
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Ein Anachoret (aus altgr. ἀναχωρέω, anachōreō „zurückziehen“) ist ein Vertreter einer der frühesten Formen des Christlichen Mönchtums. Die Berufung ist vergleichbar mit der des Eremiten. In der Katholischen Kirche ist das Anachoretentum seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil kirchenrechtlich geordnet als eine der Formen des geweihten Lebens (can. 603).
Im Gegensatz zu Koinobiten, die in klösterlichen Gemeinschaften leben, leben Anachoreten völlig abgeschieden und zurückgezogen. In der Wüste, im Gebirge oder im dichten Wald, manchmal auch auf küstennahen einsamen Inseln, versuchen sie, sich auf Gott und den Glauben zu besinnen.
Als Gründer der christlichen Anachorese gilt Antonius der Große (der Einsiedler) (251? - 356). In seinem Umfeld bildeten sich auch erste Anachoretengemeinschaften, lose Zusammenschlüsse von mehr oder weniger getrennt lebenden Anachoreten als Übergang zum Koinobitentum.
In England finden sich im Mittelalter an Kirchen angebaute Zellen, deren Eingangstür zugemauert war, und von denen aus der jeweilige Anachoret durch ein kleines in die Kirche geöffnetes Fenster die Messe hören und Heilige Kommunion empfangen konnte, und durch ein anderes, auf die Straße öffnendes Fenster mit Lebensnotwendigem versorgt werden konnte.
Siehe auch
Weblinks
- Benediktusregel, Kap. 1, Die Arten der Mönche (latein)
- Benediktusregel, Kap. 1, Die Arten der Mönche (deutsch)
- Kanonisches Recht der Katholischen Kirche (1983), can. 603
- Texte der Anachoreten - Auswahl an Texten, ins Deutsche übersetzt.
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