- Jörg Haug
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Jörg Haug (* 11. Dezember 1937 in Königsbronn-Ochsenberg, Baden-Württemberg) ist ein emeritierter Professor für Heimat- und Sachunterricht.
Leben und beruflicher Werdegang
Jörg Haug kam durch seinen Vater, den Pädagogen Karl Haug, schon früh mit der Jugendbewegung und der Reformpädagogik in Berührung. In Stuttgart lernte er über Peter Conradi die Arbeit der Jugendgruppen im Bund Deutscher Pfadfinder kennen, Erfahrungen, die für seine spätere berufliche Arbeit von großer Bedeutung waren. Nach dem Abitur studierte er am damaligen Pädagogischen Institut Stuttgart (Nachfolgeeinrichtung: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) auf Volksschullehrer. Im Praktikum sammelte er wichtige Erfahrungen an der Einklassenschule in Breitenstein bei Böblingen, an der nach dem "Jena-Plan" gearbeitet wurde. Gustav Wirsching begeisterte ihn am Pädagogischen Institut für die Musik und machte ihn zum Chorleiter. Haug leitete viele Jahre Kinderchöre, Gesangvereine und Kirchenchöre.
Nach mehreren Jahren Schulpraxis studierte er in Tübingen Volkskunde, Pädagogik, Philosophie und Psychologie. 1968 schloss er das Studium mit der Promotionsarbeit zum Thema Heimatkunde und Volkskunde bei Hermann Bausinger ab. Zurück im Schuldienst leitete er die Einklassenschule in Rietheim (Münsingen), ehe er im Rahmen der Schulreform von Baden-Württemberg die Leitung der Gutenbergschule Reutlingen übernahm, der damals einzigen "Modellgrundschule".
Nach weiteren Jahren als Rektor, Schulrat, Seminarleiter, Fortbildner an den staatlichen Akademien und Mitglied der Lehrplankommission 1977 „Sachunterricht“ wurde er 1991 zum Professor an die Pädagogische Hochschule Weingarten für Heimat- und Sachunterricht berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 2001 lehrte.
Schriften
- Heimatkunde und Volkskunde. Tübingen 1968.
- Die Gutenbergschule Reutlingen - Ein Grundschulmodell. In: Lehrergilderundbrief 23. Jg., Sept. 1973, Heft 2.
- Materialien im naturwissenschaftlichen Lernbereich. In: Arbeitskreis Grundschule (Hrsg.): Lernbereich Sachunterricht-Prinzipien und Beispiele. Frankfurt a.M. 1974.
- Umgestaltung eines Klassenzimmers als Voraussetzung für differenzierenden Unterricht und Wider das frontale Klassenzimmer(wiederveröffentlicht in: Grundschule 10/1996) In: Hildegard Kasper (Hrsg.): Differenzierungsmodelle für die Grundschule. Stuttgart 1974.
- Verordnetes oder forschendes Lernen ? In: Die Grundschule 1974, H.7.
- (mit Hildegard Kasper u. Arno Piechorowski): Wege des Lernens im Sachunterricht der Grundschule. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Planungshilfen zum Sachunterricht. Ulm 1976.
- Sachunterricht in der Grundschule – Methoden und Beispiele (Hrsg.).In: Lehren und Lernen 3/1977 (Themenheft).
- Entdeckendes Lernen im Sachunterricht der Grundschule. In: Lehren und Lernen 10/1979.
- Projektorientiertes Lernen an Schule und Hochschule. In: Grundschule 3/1995.
- Fächerverbindendes Lehren und Lernen.IN: Grundschule 7–8/1996.
- (mit Helmut Veitshans (Hrsg.): Im Blickpunkt – Heimat-und Sachunterricht für Baden-Württemberg. Hannover 1984–1998.
Einzelnachweise
Normdaten:Kategorien:- Pädagoge (20. Jahrhundert)
- Reformpädagoge
- Deutscher
- Geboren 1937
- Mann
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