Jürgen Backhaus

Jürgen Backhaus

Jürgen Backhaus (* 5. August 1950 in Hannover) ist seit 2001 Inhaber der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungs–Professur für Finanzwissenschaft und Finanzsoziologie an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt. Seine Forschungsschwerpunkte reichen von der Finanzwissenschaft über die ökonomische Analyse des Rechts bis hin zu theoriegeschichtlichen Beiträgen.

Leben und Wirken

Von 1986 bis 2001 war er ordentlicher Professor der Finanzwissenschaften an der Universität Maastricht und von 1994 bis 1997 gleichzeitig Gastprofessor an der Robert-Schuman-Universität Straßburg. Von 1980 bis 1986 hat er als Associate Professor im Department of Economics an der Auburn University in den USA, gelehrt.

Jürgen Backhaus hat seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Konstanz begonnen, wo er von 1974 bis 1976 wissenschaftlicher Angestellter und von 1979 bis 1981 Lehrbeauftragter im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften war. Von 1977 bis 1978 hat er am Center for Study of Public Choice des Virginia Polytechnic Institute als Post-Doctoral Fellow geforscht.

Ebenfalls an der Universität Konstanz hat Jürgen Backhaus die Fächern Wirtschaftswissenschaften, Verwaltungswissenschaften und Politische Wissenschaften studiert und 1973 als Diplom-Volkswirt abgeschlossen. 1976 erhielt er das Lizentiat der Rechtswissenschaft (Lic. jur.) und wurde 1985 bei Gérard Gäfgen zum Dr. rer. pol. promoviert.

Jürgen Backhaus ist Autor einer Vielzahl von Aufsätzen in begutachteten wissenschaftlichen Zeitschriften. Er ist Herausgeber des European Journal of Law and Economics und der Buchreihe The European Heritage in Economics and the Social Sciences. In seiner über 25-jährigen Karriere als Hochschulprofessor hat er mehr als 70 Fachbücher veröffentlicht.

Am 27. August 2007 erhielt Jürgen Backhaus das Bundesverdienstkreuz am Bande für seine besonderen Verdienste um den internationalen Ruf und die Profilbildung der Universität Erfurt.

2004 wurde er „für sein umfangreiches wissenschaftliches Gesamtwerk und insbesondere seine Verdienste um die Einheit der Staatswissenschaften, zum Wohle der Menschheit“ zum Ehrendoktor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Thessalien in Volos, Griechenland, ernannt.

Jürgen Backhaus ist seit 1979 mit Ursula Backhaus, geb. Schramm, verheiratet. Sie erhielt 1979 den Diplom-Volkswirt der Universität Konstanz und 1983 den M. Sc. (Econ.) der Auburn University. 2007 wurde sie an der Universität Groningen zum Dr. juris promoviert. Das Paar hat zwei Kinder, Carl Malwin (1985) und Winifried (1988).

Werke (Auswahl)

  • "Öffentliche Unternehmen: Zum Wirtschaftsrecht, den Funktionen und Rechtsformen öffentlicher Unternehmen", Frankfurt: Haag + Herchen 1977, 441 S.; zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage 1980, xix + 535 S. (Völlig neue Fassung in Vorbereitung).
  • mit Thomas Eger, Hans G. Nutzinger (Hrsg.), "Partizipation in Betrieb und Gesellschaft: 15 theoretische und empirische Studien", Frankfurt: Campus 1978, 422 S.
  • "Ökonomik der partizipativen Unternehmung I", Tübingen: Mohr/Siebeck 1979, xiv + 394 S.
  • "Arbeitsverhältnis und Beschäftigung: Politisch-ökonomische Analyse zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit", Frankfurt: Campus 1980, 144 S.
  • mit Hans G. Nutzinger (Hrsg.), "Eigentumsrechte und Partizipation - Property Rights and Participation", Frankfurt: Haag + Herchen 1982, x + 289 S.
  • "Mitbestimmung im Unternehmen: Eine ökonomische Rechtsanalyse des Verfassungsgerichtsurteils vom 1. März 1979", Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1987, 306 S.
  • mit Hans G. Nutzinger (Hrsg.), "Co-Determination: A Discussion of Different Approaches", Heidelberg, New York: Springer 1989, 295 S.
  • mit Yuichi Shionoya und Bertram Schefold, "Gustav von Schmollers Lebenswerk. Eine kritische Analyse aus moderner Sicht", Düsseldorf: Verlag Wirtschaft und Finanzen, 1989, 124 S.
  • (Hrsg.), "Systemwandel und Reform in östlichen Wirtschaften", Marburg: Metropolis Verlag, 1991, 399 S.
  • mit G. Eisermann, Peter D. Groenewegen und Francesca Schinzinger, "Wilhelm Roscher und seine 'Geschichte der Nationalökonomik in Deutschland'", Düsseldorf: Verlag Wirtschaft und Finanzen. 1992, 179 S.
  • (Hrsg.), "Gustav Schmoller und die Probleme von Heute", Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 430. Berlin: Duncker & Humblot, 1993, 296 S.
  • mit Gerd Grözinger und Renate Schubert (Hrsg.), "Jenseits von Diskriminierung; Zu den institutionellen Bedingungen weiblicher Arbeit in Beruf und Familie", Marburg: Metropolis Verlag, 1993, 330 S.
  • mit Johannes Hanel, "Die Nachfolge: Ein Versuch über Heinrich Herkner, den Volkswirt", Marburg: Metropolis Verlag, 1994, 227 S.
  • (Hrsg.), "Werner Sombart (1863-1941) - Social Scientist, Vol. I: His Life and Work", Marburg:

Metropolis Verlag, 1996, 301 S.

(Hrsg.), "Werner Sombart (1863-1941) - Social Scientist, Vol. II: His Theoretical Approach Reconsidered", Marburg: Metropolis Verlag, 1996, 330 S.

(Hrsg.), "Werner Sombart (1863-1941) - Social Scientist, Vol. III: Then and Now", Marburg: Metropolis Verlag, 1996, 406 S.

(Hrsg.), "Heinrich von Stackelberg (1905-1946)", Journal of Economic Studies, vol. 23, nr. 5/6, 1996, 151 S.

mit Günter Krause (Hrsg.), "Zur politischen Ökonomie der Transformation", Marburg: Metropolis Verlag, 1997, 187 S.

mit Günter Krause (Hrsg.), "Issues in Transformation Theory", Marburg: Metropolis Verlag, 1997, 159 S.

(Hrsg.), "Essays on Social Security and Taxation; Gustav von Schmoller and Adolph Wagner Reconsidered", Marburg: Metropolis Verlag, 1997, 656 S.

mit Harald Hermann (Hrsg.), "Staatlich gebundene Freiberufe im Wandel", Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 1998, 223 S.

mit Plamen Tchipev und Frank Stephen (Hrsg.), "Mass Privatisation Schemes in Central and East European Countries. Implications on Corporate Governance", Sofia: GorexPress, 1998, 322 S.

(Hrsg.), "Christian Wolff and Law & Economics", Hildesheim/Zürich/New York: Georg Olms Verlag, 1998, 194 S.

(Hrsg.), "Elgar Companion to Law and Economics", Cheltenham: Edward Elgar, 1999 (Taschenbuch-Ausgabe 2002, Neuauflage 2005), 561 S.

(Hrsg.), "Karl Bücher: Theory - History - Anthropology - Non Market Economics", Marburg: Metropolis Verlag, 1999, 418 S.

mit Hans-Joachim Stadermann (Hrsg.), "Georg Simmels Philosophie des Geldes: Einhundert Jahre danach", Marburg: Metropolis Verlag, 2000, 298 S.

(Hrsg.), "Werner Sombart (1863-1941) - Klassiker der Sozialwissenschaften", Marburg: Metropolis Verlag, 2000, 271 S.

mit Hans-Joachim Stadermann (Hrsg.), "Georg Simmel's Philosophy of Money: A Centenary Appraisal", Marburg: Metropolis Verlag, 2000, 202 S.

mit Fritz Helmedag (Hrsg.), "Holzwege - Forstpolitische Optionen auf dem Prüfstand", Marburg: Metropolis Verlag, 2002, 155 S. (Hrsg.), "Joseph Alois Schumpeter – Entrepreneurship, Style and Vision", European Heritage in Economics and the Social Sciences, vol. 1, Boston: Kluwer Academic Publishers, 2003, 356 S.

(Hrsg.), "Evolutionary Economic Thought", Cheltenham: Edward Elgar, 2003, 414 S.

mit Wim Heijman, Andries Nentjes und Johan van Ophem (Hrsg.), "Economic Policy in an Orderly Framework – Liber Amicorum for Gerrit Meijer", Münster: LIT, 2003, 482 S.

mit Detmar Döring (Hrsg.), "The Political Economy of Secession, A Source Book", Zürich: NZZ Publishing, 2004, 301 S.

mit Richard E. Wagner (Hrsg.), "Handbook of Public Finance", Norwell: Kluwer Academic Publishers, 2004, 554 S.

(Hrsg.), „Essays on Fiscal Sociology”, Frankfurt am Main et al.: Peter Lang, 2005, 277 S.

(Hrsg.), “Modern Applications of Austrian Thought”, Routledge, 2005, 320 S.

(Hrsg.), “Fiscal Sociology: Public Auditing“, Frankfurt am Main et al.: Peter Lang, 2007, 213 S.

(Hrsg.), “Political Economy, Linguistics and Culture: Crossing Bridges”, Springer, 2008, 252 S.

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