K.D.St.V. Ripuaria Freiburg

K.D.St.V. Ripuaria Freiburg

Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Ripuaria Freiburg (K.D.St.V. Ripuaria Freiburg) ist eine 1899 in Freiburg gegründete katholische deutsche Studentenverbindung. Sie gehört dem größten Akademikerverband Europas, dem Cartellverband (CV) an. Zudem ist sie Mitglied im Weißen Ring.

Die Verbindungsmitglieder werden Freiburger Ripuaren genannt. Ripuaria Freiburg hat Nummer 27 in der amtliche Reihenfolge der Cartellverbindungen. Die offizielle Abkürzung lautet RFb.

Wappen Karte
Wappen Ripuaria
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Universität: Albert-Ludwigs-Universität
Gründung: 6. Juni 1899 in Freiburg
Verband: CV
Kürzel: RFb!
Website: www.ripuaria.de
E-Mail-Adresse: chargen@ripuaria.de

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ripuaria Freiburg wurde am 6. Juni 1899 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gegründet und trat im selben Jahr dem Cartellverband bei. Mutterverbindung ist die K.D.St.V. Hercynia Freiburg im Breisgau.

Die Mitglieder von Ripuaria bekennen sich zur katholischen Religion (religio), zum wissenschaftlichen Arbeiten (scientia), zur Lebensfreundschaft (amicitia) und zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung (patria).

Couleur

Ripuaria Freiburg hat die Farben „violett-weiß-gold“ mit silberner Perkussion. Dazu wird eine weiße Mütze getragen. Füchse erhalten zunächst ein violett-weißes Band. Der Wahlspruch der Ripuaria lautet unitati victoria! („Der Einigkeit den Sieg!“).

Haus

Das Ripuarenhaus befindet sich in der Schlierbergstrasse 15 am Südwesthang des Lorettobergs mit Blick auf Freiburg, Kaiserstuhl und Vogesen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. Juni 1909, zum 10. Stiftungsfest. Ein Jahr später war der Bau im Stil eines Schwarzwaldhauses fertiggestellt. Das von Verbindungsmitgliedern geplante Haus konnte bereits damals mit Besonderheiten wie fließendem Wasser und elektrischem Türöffner aufwarten. 1951 gelangte die Verbindung wieder in den Besitz ihres Hauses. Mittlerweile ist es das älteste, noch erhaltene und zu diesem Zweck errichtete Verbindungshaus Freiburgs.

Der Weiße Ring

Der Weiße Ring war eine couleurstudentische Interessengemeinschaft innerhalb des Cartellverbandes, die offiziell von 1908 bis 1923 existierte. Mitgliedsverbindungen waren, Bavaria Bonn, Burgundia München, Ripuaria Freiburg im Breisgau und AV Zollern. Außerdem gab es sympathisierende Verbindungen, zum Beispiel Guestfalia Tübingen, Rheno-Palatia Breslau, Rheno-Franconia München und Marco-Danubia Wien.

1899 wurde das Singularitätsprinzip innerhalb des Cartellverbands aufgehoben, was insbesondere von Aenania München gefordert worden war. Nachdem der Cartellverband nach Aufgabe dieses Prinzips von nur 26 Verbindungen seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sehr schnell auf über 80 Verbindungen angewachsen war, kam in einigen Verbindungen die Frage auf, ob es vorteilhaft sei, dieser Entwicklung weiter zu folgen oder nicht. Bavaria pflegte ein sehr enges Verhältnis zu den vor der Aufgabe des Singularitätsprinzips gegründeten Cartellverbindungen. Bavaria suchte vor allem Kontakt zu einigen wenigen Verbindungen in Hochschulorten, in denen Bavaren häufig studierten. Daraus entwickelte sich ein enger Zusammenschluss, der in der Folgezeit inoffiziell als Weißer Ring bezeichnet wurde.

Auf der Cartellversammlung im Jahr 1912 wurde das cartellbrüderliche Du verpflichtend für alle Verbindungen des Cartellverbandes eingeführt. Das fand nicht ungeteilte Zustimmung, weil es üblich ist, Mitglieder von Verbindungen anderer Dachverbände mit Sie anzusprechen. Bavaria lehnte es deswegen auch ab, gänzlich unbekannte Cartellbrüder zu duzen. Da eine Ablehnung des Duz-Comments einen Ausschluss der betreffenden Verbindungen aus dem Cartellverband zur Folge gehabt hätte, beschlossen die Mitglieder des Weißen Rings, außenstehende Cartellbrüder zwar zu duzen, sich untereinander aber mit Sie anzusprechen. Auf der Cartellversammlung im Jahr 1923 wurde den Mitgliedern des Weißen Rings offiziell der Siez-Comment verboten.

Äußeres Erkennungsmerkmal im Weißen Ring war das Tragen einer weißen Nelke.

Noch heute tragen die Ripuaren bei Kneipen und anderen hochoffiziellen Veranstaltungen die weiße Nelke im Revers zum Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum Weißen Ring.

Bekannte Mitglieder

  • Edmund Forschbach (1903–1988), Politiker
  • Gert Dieckmann (1925–2007), Neurochirurg
  • Richard Berthold (1927–2007), Dipl.- Volkswirt, Finanzvorstand Audi AG von 1984 bis 1988
  • Georg Kreutzberg (* 1932), Neurophysiologe und em. Direktor des Max-Planck-Institut Martinsried
  • Johannes Lohse (* 1933), Botschafter a.D.
  • Justus Krümpelmann (* 1935), Strafrechtler Universität Mainz
  • Edgar Forschbach (1938–2003), Mathematiker, Autor, Vorstand der Wissenschaftspressekonferenz
  • Burckhard Bergmann (* 1943), ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.ON Ruhrgas AG (2001-2008), Aufsichtsratsmitglied der OAO Gazprom, Moskau (seit 2000).
  • Georg Zaum (* 1945), Vorstandsvorsitzender Mecklenburgische Versicherungsgruppe, Hannover; Vorsitzender des C.o.E. (Club ohne Erwerbssinn)
  • Paul-Otto Faßbender (* 1946), Vorsitzender des Vorstands der ARAG (seit 2000)
  • Wolfgang Glatzel (* 1949), ehem. Vorstand HDI/ ARAG, Geschäftsführer des ADAC für Versicherungen und Finanzdienstleistungen (VFD) (seit 2007)
  • Siegfried Elsing LL.M. (* 1950), Schiedsrichter und Honorarprofessor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Gründungspartner von Orrick, Hölters & Elsing.
  • Caroll H. Neubauer (* 1955), Vorstandsmitglied B. Braun Melsungen, CEO B. Braun Medical USA
  • Hermann Pünder, LL.M. (* 1966), Professor für Öffentliches Recht, Verwaltungswissenschaft und Rechtsvergleichung an der Bucerius Law School, Hamburg.
  • Philipp Schönbucher (*1969), Professor für Mathematik an der ETH Zürich.
  • Andreas Schwab (*1973), Mitglied des Europäischen Parlaments (seit 2004).

Literatur

  • Wehr, Florian, Geschichte des Cartell-Verbandes der katholischen deutschen Studenten-Verbindungen, Paderborn, 1890
  • Gesamtverzeichnis des CV Jahrgang 1913, M. Du Mont Schauberg, Strassburg im Elsass, 1913
  • Schulze, Friedrich und Ssymant, Paul, Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag für Hochschulkunde, München, 1932 (Nachdruck), ISBN 3923621906
  • Stitz, Peter, Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960
  • Stitz, Peter, Der CV 1919 - 1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, Gesellschaft für CV-Geschichte, München, 1970
  • Ott, Hugo, Ein Brief des Rektors der Freiburger Universität Martin Heidegger an den Führer der Deutschen Studentenschaft und Reichsführer der NSDStB Dr. Oskar Stäbel vom 5. Februar 1934, in: Freiburger Diözesan-Archiv 117. Band, Dritte Folge - 49. Band, Seite 229
  • Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400
  • Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der KDStV Ripuaria zu Freiburg im Breisgau 1899-1999, Hsg. W. Brewer, F.J. Ploenes, A. Sailer, S. Schmitz, Coesfeld 1999
  • Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e.V. (Hrsg), CV-Handbuch, 2. Auflage, Regensburg, 2000, ISBN 3922485111.

Weblinks

47.9829347.8382677Koordinaten: 47° 58′ 59″ N, 7° 50′ 18″ O


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