B. Braun Melsungen

B. Braun Melsungen
B. Braun Melsungen AG
Logo der B. Braun Melsungen AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 23. Juni 1839
Sitz Melsungen, Deutschland
Leitung Dr. rer. pol. Heinz-Walter Große (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter 41.666 (2010)[1]
Umsatz 4,422 Mrd. EUR (2010)[1]
Branche Pharma- und Medizinprodukte, Medizintechnik
Website www.bbraun.de

Die B. Braun Melsungen AG ist ein deutsches Pharma- und Medizinbedarfs-Unternehmen mit Sitz in Melsungen im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Entwicklung

Die Firma B. Braun gründet auf der am 23. Juni 1839 durch Julius Wilhelm Braun für 14.000 Taler erworbenen Rosen-Apotheke an der Brückenstraße in Melsungen. Dessen Sohn Bernhard Braun beginnt ab 1864 mit der Produktion von Pflastern und Migränestiften. 1867 wird die Apotheke von der Produktion der Pharmazeutischen Erzeugnisse getrennt und der Betrieb unter dem heutigen Namen B. Braun ins Handelsregister eingetragen. 1900 übernimmt Carl Braun die Apotheke und Firma von seinem Vater. Ab 1908 beginnt das Unternehmen mit der Herstellung von Nahtmaterial aus sterilem, resorbierbarem Hammeldärmen (Katgut). Es folgt die Produktion von Frakturschienen zur Knochenbruchbehandlung. 1914 werden die ersten Blutdruckmessgeräte hergestellt. 1923 wird die Betriebskrankenkasse B. Braun Melsungen durch Carl Braun gegründet. In Mailand wird 1925 die erste ausländische Produktionsstätte errichtet. 1930 beginnt die Entwicklung der modifizierten Tyrode-Lösung Sterofundin®, der Basis für alle späteren Vollelektrolytlösungen bei B. Braun. 1935 beginnt die Produktion von Synthofil A, einem unresorbierbaren synthetischen Nahtmaterial.

1929 übernimmt Otto Braun den Betrieb, 1937 wird Bernd Braun wissenschaftlicher Leiter. Die beiden Brüder betreiben die Expansion des Unternehmens und erweitern die Produktpalette; 1939 hat die Fabrik 500 Mitarbeiter. Nach dem Krieg werden die ersten Infusionspumpen und Infusionsgeräte aus Glas entwickelt. 1949 erfolgt die Markteinführung von Supramid-Braun, ein chirurgisches Nahtmaterial auf Nylonbasis. 1955 wird in Rubí bei Barcelona (Spanien) ein Werk für Nahtmaterial unter Material Clínico, S. A. (heute B. Braun Medical, S. A.) gegründet. Die Braunüle verwendet 1962 als einteilige Infusionskanüle erstmals Kunststoff als Material und erlaubt damit Einweggeräte. Der Umsatz steigt bis ins Jahr 1964 bei etwa 1.700 Mitarbeitern auf 50 Mio. DM. 1966 wird die B. Braun-Stiftung zur Förderung der Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegepersonal gegründet. Das Stiftungskapital stammt aus den Verkaufserlösen der Fachzeitschrift „Die Schwester“.

Im Jahre 1968 übertragen Otto Braun und Dr. Bernd Braun 90 Prozent der Anteile unter Nießbrauchsvorbehalt an ihre Kinder. In einem zweiten Schritt im Jahre 1983 werden die restlichen 10 Prozent an die Enkelkinder übertragen. 1971 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

1977 wird Ludwig Georg Braun, Sohn von Otto Braun, Sprecher des Vorstands.

Weitere Produktionsstätten werden in Malaysia (1972), Frankreich (1976) und in den USA (1979) gegründet.

1976 erwirbt die Firma B. Braun die Aesculap AG aus Tuttlingen und erreicht damit 425 Mio. DM Jahresumsatz. Die Zahl der Mitarbeiter steigt mit der Übernahme auf etwa 3.100. Schon 1998 überspringt der Umsatz die 4-Milliarden-DM-Marke bei 27.000 Beschäftigten.

1992 wird ein neues Werk, entworfen von dem Architekten James Stirling, auf den Pfieffewiesen in Melsungen eingeweiht.

Seit 2000 besteht eine logistische Allianz mit der Paul Hartmann AG. 2004 erwirbt B. Braun Melsungen die Saxonia Medical GmbH in Radeberg, einer Produktionsstätte für Dialysatoren und 2005 die Ascalon GmbH in Berggießhübel (Fertigung von Hohlfasermembranen für Dialysatoren). 2009 erfolgt die Markteinführung des Medikamenten beschichtete Ballonkatheters SeQuent Please, der die Durchblutung der Herzkranzgefäße verbessert.

Heutige Situation

Der Jahresumsatz betrug im Geschäftsjahr 2010 4,422 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt in 50 Ländern weltweit 41.666 Mitarbeiter (Stand Ende 2010)[1] und ist immer noch im Eigentum der Gründerfamilie. Stammsitz ist das nordhessische Melsungen, Vorstandsvorsitzender ist Dr. rer. pol. Heinz-Walter Große. Mit der BKK B. Braun Melsungen verfügt B-Braun über eine Betriebskrankenkasse.

Sparten

B. Braun hat sein Geschäft in vier Sparten unterteilt:

  • Hospital Care rüstet Krankenhäuser aus und ist führend bei Produkten der klinischen Versorgung und für stationäre Behandlung von Patienten
  • Aesculap ist Weltmarktführer für handgehaltene chirurgische Instrumente und versteht sich als Partner der Chirurgie und der interventionellen Kardiologie
  • Out Patient Market (OPM) kümmert sich um die Patientenversorgung außerhalb des Krankenhausbetriebs und von chronisch Kranken bzw. Langzeitpatienten
  • B. Braun Avitum ist einer von drei weltweit tätigen Komplettanbietern bei extrakorporaler Blutbehandlung[2]

Tochterunternehmen

Bedeutende Tochterunternehmen sind:

Vorstand

  • Heinz-Walter Große, Vorsitzender [3]
  • Wolfgang Feller
  • Hanns-Peter Knaebel [4]
  • Meinrad Lugan
  • Caroll H. Neubauer
  • Annette Beller (stellv. Mitglied)
  • Otto Philipp Braun (stellv. Mitglied)

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c bbraun.de: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 abgerufen am 25.März 2011
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  3. Pressemitteilung von B. Braun
  4. Pressemitteilung von B. Braun

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