K.St.V. Askania-Burgundia Berlin

K.St.V. Askania-Burgundia Berlin
Das Wappen des Vereins: Vom goldenen Kleeblattkreuz auf schwarzem Grund leiten sich auch die Farben des Vereins ab.

Der katholische Studentenverein Askania-Burgundia ist der Gründungsverein des Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV). Sitz des Vereins ist Berlin. Askania-Burgundia hat seine Wurzeln in einem katholischen Lesezirkel, der gegründet wurde um katholischen Studenten einen Anlaufspunkt im protestantischen Berlin zu sein. Der Verein ist nicht schlagend und nicht Farben tragend. Die Prinzipien des Vereins sind religio (Religion), scientia (Wissenschaft) und amicitia (Freundschaft). Zweck des Vereines ist es, begabte katholische Studenten in Berlin und Brandenburg zu fördern und sie zu Toleranz gegenüber Andersdenkenden zu erziehen. Der Schutzpatron des Bundes ist der hl. Augustinus. Der Verein führt die Farben schwarz-gold-schwarz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1853 wurde der Verein als akademischer katholischer Leseverein in Berlin gegründet. Schon bald, vor allem auf Grund des Wirkens von Georg von Hertling (der später Kanzler im kaiserlichen Deutschland wurde), des damaligen Ordners des Vereins, wandelte sich der Leseverein in einen katholischen Studentenverein. Während des Kulturkampfes entwickelte sich Askania-Burgundia zu einem bedeutenden Treffpunkt katholischer Studenten in Berlin.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Askanen-Burgunden-Haus-GmbH gegründet, welche bald zu Versammlungszwecken ein Anwesen in der Englischen Straße nahe der Technischen Universität erwarb. Obwohl im 1. Weltkrieg unter den Bundesbrüdern über 100 Gefallene zu beklagen waren, erfuhr die Gemeinschaft durch regen Zulauf in den zwanziger Jahren eine neue Blüte.

Die Nationalsozialisten verboten schließlich den Verein, da er als eigenständige katholische Gemeinschaft ein Dorn im Auge der Machthaber war. Im 2. Weltkrieg wurde das Anwesen in der Englischen Straße durch Kriegseinwirkung vollständig zerstört. Nach dem Ende des Krieges kam es schon bald mit Zustimmung der alliierten Besatzungsmacht zur Wiederaufnahme des Vereinslebens. Ende der fünfziger Jahre wurde das Anwesen in der Pücklerstraße in Berlin-Dahlem unweit der Freien Universität erworben, welches bis heute als Versammlungslokal und Studentenwohnheim dient.

Mitglieder

Mitglieder des Vereins können ausschließlich getaufte männliche Studenten der Universitäten und Hochschulen Berlins und Brandenburgs werden; sie können sich um die Mitgliedschaft in einem formlosen Antrag bewerben. In Bezug auf Teamfähigkeit und sozialer Kompetenz werden an die Bewerber hohe Anforderungen gestellt. Zu den bekannteren Mitgliedern gehören politische Persönlichkeiten wie Heinrich Brüning als Ehrenmitglied, Wilhelm Marx, Kurt Georg Kiesinger und Konrad Adenauer, weiterhin Geistliche wie Johannes Maria Assmann, Carl Sonnenschein und Adolf Fritzen oder auch Industrielle wie Heinrich Nordhoff, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, und zahlreiche bedeutende Wissenschaftler, beispielsweise Hermann von Grauert. Seit 1928 war der damalige päpstliche Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII. Ehrenmitglied.

Literatur

  • Joseph Oppenhoff (Hrsg.): Askania 1853-1928, Aachen, 1928.
  • Joseph Oppenhoff (Hrsg.): Burgundia 1853-1928, Aachen, 1928.
  • Josef Forderer (Hrsg.): Alamannia, Tübingen, 1968.
  • Michael F. Feldkamp: Oppenhoff, Joseph, in: Siegfried Koß/Wolfgang Löhr (Hrsg.), Biographisches Lexikon des KV, Teil 6, unter Mitarbeit von Gisela Hütz (= Revocatio historiae. Schriften der Historischen Kommission des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenvereine [KV] in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte [GDS], Bd. 7), Köln 2000, S. 77.
  • Michael F. Feldkamp: Kurt Georg Kiesinger und seine Berliner Studentenkorporation Askania auf dem Weg ins "Dritte Reich", in: Günter Buchstab/Philipp Gassert/Peter Thaddäus Lang (Hrsg.): Kurt Georg Kiesinger 1904-1988. Von Ebingen ins Kanzleramt, Hrsg. im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (= Herder Taschenbuch), Freiburg im Breisgau, Basel, Wien 2005, S. 149-199, ISBN 3-451-23006-2
  • Michael F. Feldkamp: 150 Jahre Katholischer Studentenverein Askania-Burgundia im Kartellverband Katholischer Deutscher Studentenvereine (KV) zu Berlin 1853-2003, Berlin 2006 (Volltext im Internet: [1]).
  • Philipp Gassert: Kurt Georg Kiesinger - Kanzler zwischen den Zeiten, München, 2005.
  • Siegfried Koß: Biographisches Lexikon des KV Band 5 (1998) Seite 95 f ISBN 3-89498-055-9

Siehe auch

Weblinks


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