- K.St.V. Markomannia Münster
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Wappen Karte Basisdaten Universität: Westfälische Wilhelms-Universität Gründung: 9. Februar 1901 in Münster Verband: KV Kürzel: Mk Farben: schwarz-gold-rot Website: www.markomannia.org Der Katholische Studentenverein Markomannia ist eine katholische, nicht schlagende und nicht farbentragende Studentenverbindung im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Sie wurde 1901 in Münster gegründet und ist seitdem fest in der Stadt verwurzelt. Zahlreiche bekannte und weniger bekannte Markomannen haben die Geschicke Westfalens und der Stadt Münster nachhaltig beeinflusst und prägen sie auch heute.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Jahre
Am 9. Februar des Jahres 1901 wurde der K.St.V. Markomannia durch Teilung des 1863 gegründeten Katholischen Studentenvereins Germania ins Leben gerufen.
Nachdem die Markomannia in verschiedenen Münsterschen Lokalitäten (Alte Börse, Cafe Steiner, Münsterscher Hof, Bullenkopp, Norbertstr. 1) residierte, wurde für 31.500 Mark das heutige Grundstück in der Kampstraße 10 von dem am 13. September 1910 gegründeten Hausverein e.V. gekauft. Nach dem ersten Spatenstich Mitte März 1911 kam es zur Grundsteinlegung am 30. April 1911. Im Jahr 1923 wurde ferner ein Bootshaus in Münster-Handorf an der Werse gebaut.
Die NS-Zeit
Um die Auflagen, die das NS-Regime an die Korporationen stellte, erfüllen zu können, entschloss man sich, mit dem K.St.V. Tuiskonia zu fusionieren, was am 15. April 1934 verwirklicht wurde. Aus Finanznot wurde das Verbindungshaus 1936 an den Arbeitsdienst vermietet. Allen Studenten, die in NS-Organisationen Mitglied waren, wurde am 13. Juni 1936 verboten, in einer katholischen Korporation tätig zu sein. So wurde im Einverständnis mit der Altherrenschaft die Aktivitas der Markomannia-Tuiskonia am 25. Mai 1936 aufgelöst. Die Markomannen-Mitteilungen konnten nicht mehr in der Druckerei der Regensbergschen Buchhandlung gedruckt werden, da diese nach illegalem Druck der Predigten des Kardinal von Galen von der Gestapo beschlagnahmt wurde.
Wiederbegründung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hausverein e.V. gemäß der "Verordnung vom 15. September 1947 zur Wiederherstellung aufgelöster Vereine" unter dem alten Vorstand am 25. Oktober 1947 rekonstruiert. 1950 fusionierte der Altherrenverein Markomannia-Tuiskonia mit der ursprünglich in Göttingen 1939 gegründeten aktiven Monasteria zur Markomannia-Tuiskonia-Monasteria. Aus diesem Bund schied die Markomannia am 9. Februar 1952 in der Ratsschänke wieder aus und wurde noch am selben Tage selbständig.
Die Errichtung der Aktivitas wurde der Universität am 11. Februar 1952 gemeldet. Der Hausverein und Altherrenverein stand unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Bernhard Salzmann. Die Aktivitas begann die Vereinsgeschäfte im Sommersemester 1952 unter dem Wiedergründungssenior Viktor Egen.
Die Markomannia der Neuzeit
1955 wurde von der Markomannia zum ersten Male das Vorortspräsidium mit dem Vorortspräsidenten Viktor Egen gestellt. Im Sommersemester 1956 fuhren die Markomannen zum ersten Mal auf die Hegge. 1959 wurde der Vorsitz des Altherrenvereines nach dem Tode von Landeshauptmann Bernhard Salzmann mit Rechtsanwalt und Notar Wilhelm Huntgeburth neu besetzt, dem im Sommersemester 1962 Oberstadtdirektor Heinrich Austermann nachfolgte. 1976 wurde Viktor Egen sen. zum Vorsitzenden des Altherrenvereines gewählt, 1994 Karl-Eberhard Zangerl, 2000 Bernhard Egen.
Zum 1. Januar 2003 trat die gesamte Altherrenschaft des KStV Tuiskonia-Monasteria unter Beibehaltung ihrer korporativen Identität als B-Philister der Markomannia bei. Maßgeblicher Initiator des Beitritts der Tuiskonia-Monasteria war der bekannte Münsterische Jurist Wilderich Fehrmann, der für diese Verdienste zum Ehrenphilister erhoben wurde.
Bekannte Markomannen
- Hubert Hönnekes (1880 - 1947), Politiker, Vorsitzender der ostpreußischen Zentrumspartei, 1930 bis 1933 Mitglied des Reichstages, Gegner des Nationalsozialismus
- Bernhard Salzmann (1886−1959), Erster Landeshauptmann, Philistersenior
- Aloysius Muench (EM, 1889−1962), Kardinal, Apostolischer Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland
- Lambert Lensing (1889−1965), Zeitungsverleger und Politiker, Vorsitzender der CDU Westfalen-Lippe, Mitglied des Parlamentarischen Rats
- Josef Hermann Dufhues (EM, 1908−1971), Politiker (CDU), Innenminister des Landes NRW
- Heinrich Austermann (1909−1984), Oberstadtdirektor der Stadt Münster
- Helmut Bertram MdB, MdEP (1910−1981), Politiker (Zentrumspartei)
- Hermann Josef Spital (1925−2007), Bischof von Trier
- Ulrich Gerlach (* 1925), em. Ordinarius für Innere Medizin, Universität Münster
- Bernd Petermann MdL (1927-2009), Rechtsanwalt und Politiker (CDU)
- Werner Böckenförde (1928−2003), Theologe, Jurist und Domkapitular
- Wilderich Fehrmann (1928−2008), Jurist, Vizepräsident des OVG Münster
- Horst Aloysius Massing (1930-2011), Arzt, Fachjournalist und Kommunalpolitiker (CDU), Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Ulrich Bonse (* 1928), Prof. Dr. Dr. h.c., em. Ordinarius für Physik, Ehrensenator der Universität Dortmund
- Heinrich Janssen (EM, * 1932), Weihbischof im Bistum Münster
- Franz-Ludwig Knemeyer (* 1937), em. Ordinarius für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Würzburg
- Hans-Werner Rengeling (* 1937), em. Ordinarius für Europarecht, Universität Osnabrück
- Bartho Treis (* 1938), em. Professor, Institut für Marketing, Universität Göttingen
- Franz Cromme (* 1939), Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (CDU)
- Olaf Krafft (* 1939), Professor für Mathematik
- Heinrich Hoffschulte (* 1941), Vizepräsident der Deutschen Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas
- Paul Ridder (* 1942), Soziologe und Psychologe, Universität Konstanz
- Peter Bähr (* 1945), Richter am Bundesgerichtshof
- Józef Mirosław Życiński (1948-2011), Erzbischof von Lublin (Polen), Theologe und Philosoph, Msgr. Prof. Dr. Dr.
- Hans-Michael Wolffgang (* 1953), Professor für öffentliches Recht, Universität Münster
- Markus Gaubitz (* 1960), Professor für Innere Medizin, Rheumatologie, Universität Münster
- Markus van der Giet (* 1969), Professor für Innere Medizin, Nephrologie, Charité Berlin
Literatur
- Altherrenverein Markomannia (Hrsg.), Markomannia 100 Jahre, Festschrift zum Jubiläum, Greven, 2001, ISBN 3980706516
Weblinks
51.9686111111117.6242222222222Koordinaten: 51° 58′ 7″ N, 7° 37′ 27″ OKategorien:- Studentenverbindung (Münster)
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