KZ-Gedenkstätte Ulm

KZ-Gedenkstätte Ulm
Ansicht des Reduits
Innengelände

Das KZ Oberer Kuhberg diente von November 1933 bis Juli 1935 als „Konzentrationslager für den Gau Württemberg-Hohenzollern“. Es war untergebracht im Fort Oberer Kuhberg der Bundesfestung Ulm, erbaut um 1850.

Es war das Nachfolge-KZ des Lagers am Heuberg bei Stetten am kalten Markt. Das bereits im März 1933 errichtete Lager musste schon im November wieder geschlossen werden, da die Reichswehr neue Übungsflächen benötigte.

Nach Auflösung des KZ am Heuberg wurde in Ulm ein neues KZ, jetzt „Württembergisches Schutzhaftlager“ genannt, errichtet. Es stand, wie schon das KZ Heuberg, unter dem Kommando von Karl Buck. Die Wachmannschaften setzten sich aus Mitgliedern der Schutzpolizei sowie der NS-Kampfverbände SA und SS zusammen. Zwischen November '33 und Juli '35 waren schätzungsweise 600 Menschen eingesperrt, von denen bisher 455 namentlich bekannt sind. Es handelte sich vorwiegend um Kommunisten und Sozialdemokraten, aber auch drei katholische Geistliche und ein evangelischer Pfarrer waren eine Zeit lang Gefangene. Die bekanntesten Gefangenen waren Gregor Gog, Kurt Schumacher als SPD-Reichstagsabgeordneter und Alfred Haag als KPD-Landtagsabgeordneter. Sie wurden in ehemaligen Hohltraversen in Isolationshaft gehalten.

Im Zuge einer allgemeinen Zentralisierung des KZ Systems wurde im Jahr 1935 das KZ Oberer Kuhberg aufgelöst. Die verbliebenen 30 Gefangenen wurden in das KZ Dachau überstellt, unter ihnen auch Kurt Schumacher.

Seit 1985 ist in Teilen des Forts Oberer Kuhberg eine Gedenkstätte eingerichtet.

Literatur

  • Silvester Lechner: Das KZ Oberer Kuhberg und die NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm. Stuttgart 1988. ISBN 3-925344-28-4
  • Myrah Adams: Die Würde des Menschen ist unantastbar, Das KZ Oberer Kuhberg in Ulm 1933–1935. Katalog zur Ausstellung, Ulm 2002. ISBN 3-9805396-5-2

Weblinks

48.3822222222229.95055555555567Koordinaten: 48° 22′ 56″ N, 9° 57′ 2″ O


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