- Hohenzollernsche Lande
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Preußische Provinz
Hohenzollernsche LandeFlagge Wappen Lage in Preußen Bestehen 1850–1947 Provinzhauptstadt Sigmaringen Fläche 1.142 km² Einwohner 74.151 (1939) Bevölkerungsdichte 64,9 Kfz-Kennzeichen I L Entstanden aus Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen Aufgegangen in Württemberg-Hohenzollern Heute Teil von Baden-Württemberg Karte Mit dem Begriff Hohenzollernsche Lande (seit dem 19. November 1928 als Hohenzollerische Lande bezeichnet) wurde der Regierungsbezirk Sigmaringen des Staates Preußen bezeichnet, der bis zur Auflösung des Staates Preußen nach dem Zweiten Weltkrieg bestand. Fast alle Rechte, die eine preußische Provinz besaß (inklusive der Vertretung im Preußischen Staatsrat) waren den Hohenzollernschen Landen übertragen worden. Allein die Militärangelegenheiten wurden vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz wahrgenommen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gebildet wurde der „Regierungsbezirk Sigmaringen“ im Jahre 1850, als die beiden ehemaligen Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen an den Staat Preußen fielen. Zuvor hatten die beiden Fürsten am 7. Dezember 1849 abgedankt. Beide Herrscherhäuser hatten bereits seit 1695 bzw. 1707 Erbverträge mit Preußen, Staatsverträge aus den Jahren 1849/1850 regelten dann die Übernahme. Die preußische Besitzergreifung erfolgte am 6. April 1850 in Sigmaringen bzw. am 8. April in Hechingen. Danach wurden die beiden Fürstentümer zu einem Regierungsbezirk mit Verwaltungssitz in Sigmaringen zusammengefasst.
Das Appellationsgericht war zunächst bis 1879 das Gericht in Arnsberg. Danach war das Oberlandesgericht Frankfurt am Main zuständig.
Die Verwaltung des Regierungsbezirks Sigmaringen war zunächst in die sieben hohenzollerischen Oberämter Gammertingen, Haigerloch, Hechingen, Ostrach, Sigmaringen, Trochtelfingen und Wald untergliedert. 1925 wurden die zu dieser Zeit noch bestehenden Oberamtsbezirke Gammertingen, Haigerloch, Hechingen und Sigmaringen zu den beiden neuen Landkreisen Hechingen und Sigmaringen zusammengefasst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet Bestandteil der französischen Besatzungszone. Die Militärregierung vereinigte es 1946 mit dem südlichen Teil des ehemaligen Landes Württemberg zum Land Württemberg-Hohenzollern mit Tübingen als Hauptstadt, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Bei der Gebietsreform 1973 wurden die Grenzen Hohenzollerns endgültig verwischt; das Gebiet gehört heute im Wesentlichen zu den Kreisen Sigmaringen und Zollernalbkreis, die auch nichthohenzollerische Gebiete umfassen.
Politik
Regierungspräsidenten
(mit den Befugnissen eines Oberpräsidenten)
- 1850: Adolf von Spiegel-Borlinghausen
- 1850–1851: Anton von Sallwürk
- 1851–1852: Ludwig Graf von Viller
- 1853–1859: Rudolf von Sydow
- 1859–1862: Karl Theodor Seydel
- 1862–1864: Hermann von Graaf (vertretungsweise)
- 1864–1874: Robert von Blumenthal
- 1874–1887: Hermann von Graaf
- 1887–1894: Gustav Freiherr Frank von Fürstenwerth
- 1894–1898: Franz von Schwartz
- 1898–1899: Karl von Oertzen
- 1899–1919: Franz Graf von Bühl
- 1919–1926: Emil Belzer, Zentrum
- 1926–1931: Alfons Scherer
- 1931–1933: Heinrich Brand, Zentrum
- 1933–1940: Carl Simons
- 1940–1941: Hermann Darsen
- 1941–1942: Hans Piesbergen
- 1942–1945: Wilhelm Dreher
Kommunallandtag
1925: Zentrum 68,4 % – 17 Sitze | Bürgerpartei/Bauernbund 16,7 % – 4 Sitze | DDP 9,3 % – 3 Sitze
1929: Zentrum 61,3 % – 15 Sitze | Hohenzollernscher Bauernbund 15,4 % – 4 Sitze | FWV 10,7 % – 3 Sitze | SPD 8,3 % – 2 Sitze
1933: Zentrum 50,2 % – 12 Sitze | NSDAP 38,1 % – 9 Sitze | DNVP 6,0 % – 2 Sitze
An 100 % fehlende Sitze = Nicht im Provinziallandtag vertretenden Wahlvorschläge.Bevölkerung
Im Gründungsjahr 1852 lag die Einwohnerzahl der Hohenzollernsche Lande bei 65.634. Bis 1905 hat sie sich lediglich um vier Prozent auf 68.282 erhöht.[1] 1939 war die Bevölkerungszahl auf 73.844 Einwohner gestiegen.
Siehe auch
- Hohenzollernlied, die „Hymne“ der Hohenzollernschen Lande
Literatur
- Walter Bernhardt, Rudolf Seigel: Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte. (= Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns; Bd. 12). Thorbecke, Sigmaringen 1975, ISBN 3-7995-6212-5
- Walter Genzmer: Hohenzollern (Deutsche Lande - Deutsche Kunst). München/Berlin 1955
- Karl Theodor Zingeler, Wilhelm Friedrich Laur: Die Bau- und Kunst-Denkmäler in den Hohenzollern’schen Landen. Neff, Stuttgart 1896, Google-Digitalisat (PDF)
Weblinks
Commons: Hohenzollernsche Lande – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Hohenzollernsche Lande (Oberämter und Gemeinden) 1910
- Eintrag auf territorial.de
- Eintrag auf gonschior.de
- Eintrag auf hgisg
Einzelnachweise
Provinzen PreußensIm 19. Jh. aufgelöst: Netzedistrikt | Südpreußen | Neuostpreußen | Neuschlesien | Niederrhein | Jülich-Kleve-Berg | Preußen
1772/1822 bis ins 20. Jh.: Ostpreußen | Westpreußen | Brandenburg | Pommern | Posen | Sachsen | Schlesien | Westfalen | Rheinland
1850/68 bis ins 20. Jh.: Hohenzollernsche Lande | Schleswig-Holstein | Hannover | Hessen-Nassau
Im 20. Jh. gebildet: Niederschlesien | Oberschlesien | Groß-Berlin | Posen-Westpreußen | Halle-Merseburg | Kurhessen | Magdeburg | Nassau
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