- KZ Boizenburg
-
Das KZ Boizenburg war eines der Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg. Es bestand von August 1944 bis zum 28. April 1945.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Rahmen der Organisation Todt errichtete die SS ein Außenlager in Boizenburg, das dem Stammlager in Neuengamme unterstellt war.
In dem Lager wurden 400 Jüdinnen aus Ungarn beschäftigt. Sie kamen aus dem KZ Auschwitz-Birkenau. Sie arbeiteten in zwei Schichten rund um die Uhr für die Firma Thomsen & Co. Dort produzierten sie Teile für Flugzeuge und Schiffe der Marine. Die heranrückende Frontlinie veranlasste die SS, das Lager am 28. April 1945 zu evakuieren. Hinter diesem Tarnwort konnten aus Sicht der NS-Täter zwei Vorgänge stehen: Abtransport oder Massenmord der Häftlinge, bevor alliierte Truppen das Lagergebiet erreichen. Die SS trieb die Frauen in Richtung Neustadt-Glewe. Eine Einheit der Amerikaner erreichte sie am 2. Mai 1945 in der Nähe von Groß Laasch.
Gedenkstätten
Am 3. Oktober 1969 wurde unterhalb des ehemaligen Lagergeländes ein Denkmal eingeweiht. Anfang der 1990er-Jahre wurde die auf dem Lagergelände noch im Originalzustand erhaltene Küchenbaracke unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2000 beherbergt sie das Elbbergmuseum Boizenburg mit einer Ausstellung über das KZ-Außenlager.
Literatur
- Ilse Ständer: Das Außenlager Boizenburg des KZ Neuengamme, hg. v. Heimatmuseum der Stadt Boizenburg, Boizenburg 1996.
Weblinks
- „Boizenburg“ auf der Website der Gedenkstätte Neuengamme
- Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG
53.37444444444410.694722222222Koordinaten: 53° 22′ 28″ N, 10° 41′ 41″ OKategorien:- KZ-Außenlager
- KZ Neuengamme
- Boizenburg/Elbe
- Bauwerk im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Wikimedia Foundation.