- KZ Bomlitz
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Das Konzentrationslager Bomlitz war ein Außenlager des Konzentrationsstammlagers Bergen-Belsen.[1] Es befand sich in der Nähe von Bomlitz, einer Gemeinde im heutigen niedersächsischen Landkreis Soltau-Fallingbostel.
Inhaltsverzeichnis
Lagerhistorie
Das Lager bestand nur wenige Wochen. Im KZ Bomlitz trafen am 3. September 1944 aus Auschwitz über Bergen-Belsen gesandte 400 jüdische Frauen polnischer Herkunft ein.[2] Andere Quellen sprechen von 600 Insassinnen.[2] Es gibt sogar Hinweise, dass bis zu 750 Zwangsarbeiterinnen in diesem Außenlager eingesetzt wurden.[3] Die Lagerinsassinnen wurden in Baracken bei Benefeld auf dem Sandberg untergebracht.[2] Sie mussten schwere körperliche Zwangsarbeit verrichten. Ihre Aufgabe bestand darin, Sprengstoffe für die in Bomlitz ansässige Firma „Eibia & Wolf“ im Werk „Walo II“ zu fertigen. Dabei handelte es sich um eine Industrieanlage aus 262 Gebäuden, 38 waren unterirdisch angelegt worden, 56 von einem Erdwall umgebenen. Außerdem mussten die Zwangsarbeiterinnen Gleisbauarbeiten für die Werksbahn der „Eibia GmbH“ leisten.
Das Lager wurde bereits nach wenigen Wochen im Oktober 1944 wieder geschlossen. Die meisten Insassen wurden am 15.Oktober 1944 zur WASAG nach Elsing beziehungsweise in ein Zeltlager des Konzentrationslagers Bergen-Belsen transportiert.[3] In Bergen-Belsen blieben sie allerdings nur wenige Tage. Die meisten weiblichen Häftlinge aus Bomlitz wurden in Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald weiter deportiert.
Mahnstätte
In Bomlitz wurde durch die „Stiftung Geschichtshaus Bomlitz e.V“ eine Mahnstätte zur Erinnerung an das Schicksal der Zwangsarbeiter errichtet.
Literatur
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 9 Bände (bis 2008 erschienen: 8 Bände). C. H. Beck, München 2005– . ISBN 978-3-406-52960-3 (i. Dr.; Inhaltsregister) Bd. 7: Wewelsburg, Majdanek, Arbeitsdorf, Herzogenbusch (Vught), Bergen-Belsen, Mittelbau-Dora. ISBN 978-3-406-52967-2, S. 219
- Stefanie Plattner: "Schwere Balken und Steine..." Die Außenlager von Bergen-Belsen, in: Claus Füllberg-Stolberg u.a. (Hg.): Frauen in Konzentrationslagern. Bergen Belsen; Ravensbrück, Bremen 1994, S. 73-78; vgl. Hesse, Prädikat „Bestbetrieb“, S. 47 – 50.
Quellen
- ↑ Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, München 2005, Bd. 7: Wewelsburg, Majdanek, Arbeitsdorf, Herzogenbusch (Vught), Bergen-Belsen, Mittelbau-Dora., S. 12
- ↑ a b c Eibia GmbH – Anlage „Walo II“, Bomlitz
- ↑ a b Pulverfabrik EIBIA Bomlitz
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