Kadine

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Der Ausdruck Harem (haram / ‏ حرام‎ / ḥarām /„verboten; Tabu, heilig“) bezeichnete einen abgeschlossenen und bewachten Wohnbereich eines Serails oder Hauses, in dem die Frauen eines orientalischen Würdenträgers oder Familienoberhaupts lebten (im Gegensatz zu Selamlık).

Harem Pool, Gérôme, Jean-Léon, 1824–1904

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Frauen standen in der Regel unter der Aufsicht der Sultansmutter. Sie hatte großen Einfluss auf den Harem, da sie als ehemalige Haremsdame am besten über die Gepflogenheiten Bescheid wusste. Sie stand dem Sultan bei der Wahl seiner Favoritin beratend zur Seite. Die nächstwichtige Person im Harem war der oberste, der schwarze Eunuch. Dieser kontrollierte die Arbeit aller anderen Eunuchen, deren Aufgabe darin bestand, die Frauen des Harems vor dem Zugriff anderer Männer zu schützen. Des Weiteren waren sie für die Körperpflege der Frauen sowie für Geldangelegenheiten des Harems verantwortlich. Die aus den Frauen des Harems vom Sultan für sich selbst ausgesuchten Frauen nannte man Kadinen (Kadynen, d.h. Damen; türk.: kadın = Frau); sie führten streng abgeschlossen im Serail ihren eigenen Hofstaat mit Ağas, Eunuchen und den Haremsdienerinnen (Odalisken). Die Damen des Harems waren immer nicht-moslemischer Herkunft, da es verboten war, Muslime zu versklaven. Sie waren oftmals Sklaven aus verschiedenen Teilen der Erde. Oftmals lebten auch die Brüder des Sultans und seine ledigen Töchter im Harem. Für sie diente er zur geistigen Erziehung.

Ingres, Grande Odalisque

Judentum

Der große Harem des israelitischen Königs Salomo wird geschildert, wobei hier auch ungläubige, heidnische Frauen Teil des Harems waren, was zu vielen Diskussionen mit der Priesterschaft führte.

Ägypten

Auch die ägyptischen Pharaonen hatten einen Harem. Hier wie auch in jüdischen Harems wurden regelmäßig auch erworbene oder zwangsrekrutierte Sklavinnen eingebracht.

Osmanisches Reich

Der Harem war im Osmanischen Reich nicht weit verbreitet. In den arabischen Provinzen gab es wahrscheinlich eine größere Verbreitung als in den europäischen und anatolischen Provinzen, so hatte im 19. Jahrhundert in Nablus 16% der muslimischen Männer mehr als eine Frau, in Damaskus waren es 12%, in Istanbul hingegen nur 2% der Muslime, die mehr als eine Frau hatten. Der Harem des osmanischen Sultan war der größte seiner Zeit. Im Topkapı-Palast gab es über 300 Räume, die für den Harem bereitstanden.

Siehe auch

Literatur

  • Leslie P. Peirce: The Imperial Harem: Women and Sovereignty in the Ottoman Empire. Oxford (Studies in Middle Eastern History) 1994.
  • Aksulu, N. Melek (Hrsg): Frauen im Osmanischen Reich. Deutschsprachige Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Hamburg 2004. [1]
  • Majoros, Ferenc; Rill, Bernd, Das Osmanische Reich (1300- 1922); Die Geschichte einer Großmacht, Regensburg, 1994, S. 71-74.

Weblinks


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