Kaiser-Wilhelm-Museum

Kaiser-Wilhelm-Museum
Kaiser-Wilhelm-Museum
Kaiser Wilhelm Museum Krefeld, um 1910
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Das Kaiser-Wilhelm-Museum ist ein Kunstmuseum in Krefeld. Der Schwerpunkt liegt heutzutage auf Kunst aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits im Jahre 1872 regte der Krefelder Architekt Hugo Koch an, anstatt eines Standbildes für Kaiser Wilhelm I. ein Museum zu errichten. Jedoch, die Zeit war noch nicht reif für derartige Ideen und so entstand noch zu Lebzeiten des Kaisers ein Standbild, welches am 27. Juni 1880 im Stadtgarten an der St.-Anton-Straße enthüllt und im Zweiten Weltkrieg von Bomben zerstört wurde.

Schulrat Dr. Hermann Keussen griff nach dem Tod des Kaisers 1888 die Anregung Kochs wieder auf, ein Kaiser-Wilhelm-Museum zur Pflege von Werken des Friedens, der Kunst, Bildung und Gesittung zu errichten. Der Vorschlag stieß in Krefeld auf offene Ohren und innerhalb weniger Monate erreichten die Sammlungen des Ausschusses für die Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Denkmals einen Barbetrag von 365.000 Mark. Aufgrund der anfänglich nur spärlich fließenden Spenden befürchtete man zunächst, dass das Projekt nicht finanziert werden könne. Daher bat man einige bekannte Krefelder Bürger persönlich um eine Spende. Marianne Rhodius, Krefelds wohlhabendste Bürgerin, steuerte so allein 100.000 Mark aus ihrem Privatvermögen bei. Bis 1897 wurden seitens der Bürgerschaft 400.000 Mark für den Neubau des Museums aufgebracht.

Ein Streit um den Standort des Museums wurde 1890 zugunsten des Karlsplatzes am Westwall entschieden. Von 1894 bis 1897 wurde das Museum nach Plänen von Hugo Koch erbaut. Die Bauleitung oblag dem Leipziger Stadtbaurat Burkart.

Das Treppenhaus des Museums wurde als Gedenkhalle für Kaiser Wilhelm I. eingerichtet. Auf einem Absatz der großen Freitreppe stand in einer Nische das überlebensgroße Standbild aus Carrara-Marmor, das der Berliner Bildhauer Gustav Eberlein geschaffen hatte.

Am 5. September 1899 fanden die Einweihung des Museums und die Enthüllung des Standbildes in Anwesenheit des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Nasse, statt; Architekt Hugo Koch wurde der erste Leiter des Museums.

Schnell erwies sich das als Ruhmeshalle um das Kaiserstandbild herum gestaltete Museum als zu klein. 1910-12 wurden der Nord- und Südflügel erweitert. Lag der Schwerpunkt zunächst auf neuzeitlichem Kunstgewerbe und Kleinkunst, wurde dieser seit 1922 vom neuen Museumsdirektor mehr und mehr auf die bildende Kunst verlagert.

1942 wurde das Museum kriegsbedingt geschlossen, überstand den Krieg aber unbeschadet. Gegenwartskunst bekam einen immer größeren Stellenwert. 1960 schloss das Museum; von 1966 bis 1968 wurde der Treppenhausbereich entkernt und modernisiert. Seit 1969 ist das Museum wieder zugänglich.

Das 1966 abgebaute und in der ehemaligen Husarenkaserne magazinierte Kaiserdenkmal wurde am 24. Mai 1979 an der Nordseite des Museums im Freien wieder aufgestellt, wo die Statue, die auf Untersicht gearbeitet und deren Rückseite als Nischenfigur nicht ausgearbeitet ist, seither völlig deplatziert steht. Umwelteinflüsse wie Saurer Regen und Farbschmierereien lassen das Standbild verkommen.

Sammlung

Heutzutage liegt der Schwerpunkt der Sammlung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit vielen bedeutenden Werken von Andy Warhol bis Bruce Nauman und Thomas Schütte spannt sich der Bogen von abstrakter Plastik über Kinetik, Arte Povera, Nouveaux Realiste, Pop-, Minimal-, Concept- und Land Art bis zur in den 80er und 90er Jahren wieder erstarkenden figurativen Skulptur.

Große Bedeutung kommt auch dem in Krefeld geborenen Joseph Beuys zu, der 1977 eine aus sieben Objekten bestehende Werkgruppe dort 1984 zu einem Ensemble verknüpft hat und im Museum auf diese Art mit seinen Werken ständig präsent ist.[1]

Literatur

  • Kuntzemüller, Dr. Otto: Die Denkmäler Kaiser Wilhelms des Großen, Bremen o.J.
  • Jahrbuch des Kreises Viersen, Viersen 1988
  • Stadt Krefeld (Hrsg.): Rekonstruktion der Stadt - Museum und Karlsplatz -, Krefelder Straße und Plätze I, Ausstellungskatalog, Krefeld 1990
  • Die Heimat, Nr. 12, Krefeld 1933
  • Die Heimat, Nr. 37, Krefeld 1966
  • Jahresberichte der Gustav-Eberlein-Forschung e.V.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. FAZ vom 17. Dezember 2010, Seite 33: Beuys bleibt

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