- Ancona (Schiff)
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Die Ancona war ein italienischer Passagierdampfer, der im Ersten Weltkrieg einem U-Boot der Mittelmächte zum Opfer fiel.
Versenkung
Auf dem Weg von Neapel nach New York wurde das Schiff am 8. November 1915 vom deutschen, aber unter österreichischer Flagge fahrenden SM U 38 unter Kapitän Max Valentiner versenkt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Italien bereits im Kriegszustand mit Österreich-Ungarn, aber noch nicht mit dem Deutschen Reich. Der Torpedoangriff forderte rund 200 Tote; nur wenige Passagiere überlebten den Angriff und wurden von einem französischen Kriegsschiff gerettet.
Konsequenzen
Unter den Opfern waren auch neun US-Amerikaner, was für schwere Verstimmungen zwischen den USA und Österreich-Ungarn sorgte. Eine österreichische Note an die US-Regierung vom 18. November wurde von dieser als unzureichend angesehen, ohne dass es zunächst zu weitergehenden Reaktionen kam. Die Versenkung der Ancona war aber einer von mehreren Vorfällen im U-Boot-Krieg, die mit dazu beitrugen, dass die USA später schließlich in den Ersten Weltkrieg eintraten. Bereits am 7. Mai 1915 war die RMS Lusitania versenkt worden (1198 Tote, darunter 128 Amerikaner), am 24. März die französische Kanalfähre Sussex (80 Tote, darunter 25 Amerikaner).
Literatur
- Gerald H. Davis: The “Ancona” Affair: A Case of Preventive Diplomacy. In: The Journal of Modern History, Bd. 38, Nr. 3 (1966), S. 267–277 ISSN 0022-2801
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