Kara-Bogas-Gol

Kara-Bogas-Gol
Kara-Bogas-Gol

Photo-request.svg

Bild gesucht 

BW

Geographische Lage Turkmenistan
Abfluss Kaspisches Meer
Städte am Ufer Kara-Bogas (Garabogaz)
Daten
Koordinaten 41° 21′ N, 53° 36′ O41.35194444444453.595277777778Koordinaten: 41° 21′ N, 53° 36′ O
Kara-Bogas-Gol (Turkmenistan)
Kara-Bogas-Gol
Fläche 18.400 km²f5
Länge 193 kmf6
Breite 154 kmf7
Volumen 128.800.000.000 m³f8
Umfang 730 kmf9
Mittlere Tiefe 7 mf11

Der Kara-Bogas-Gol (turkmenisch: Garabogazköl, russisch Кара-Богаз-Гол), auch Karabugas-Golf, ist eine flache, ausgedehnte Lagune am Ostufer des Kaspischen Meers in Turkmenistan. Das Wasser hat eine Tiefe von 4–7 m und weist, bedingt durch starke Verdunstung, einen extrem hohen Salzgehalt von bis zu 34 % auf. Die Wasserfläche beträgt etwa 18.400 km².

Der Golf wird von Norden und Süden durch zwei schmale sandige Landzungen abgetrennt, zwischen denen ein schmaler Kanal hindurchführt. Hier strömte früher das Meerwasser mit großer Geschwindigkeit in den Golf.[1] 1980 wurde in diese Mündung ein Damm gebaut, um nach der jahrzehntelangen Senkung des Meeresspiegels im Kaspischen Meer dessen weiteres Absinken aufzuhalten. Damals war noch nicht bekannt, dass der Meeresspiegel seit 1978 wieder anstieg und die Maßnahme deshalb überflüssig war.

Nach dem Dammbau kam es zur völligen Austrocknung der Lagune und zur Umwandlung in eine für die Umwelt gefährliche Salzwüste. Außerdem war der Abbau der Glaubersalzvorkommen nicht mehr möglich. Da der Einbau von Schleusen in den Jahren 1985–1991 nicht ausreichte, um die Situation wesentlich zu verbessern, wurde der Damm 1992 wieder beseitigt. Das Ansteigen des Kaspischen Meeres sorgt dafür, dass die Lagune sich wieder mit Seewasser füllt.

Der Kara-Bogas-Gol hat auch wirtschaftliche Bedeutung. In der Lagune befinden sich die größten Glaubersalzvorkommen der Welt, ferner Kochsalz, Magnesium- sowie Bor- und Kalisalze, die in großem Umfang von der chemischen Industrie weiterverarbeitet werden.

Panorama an der Brücke über den Kanal zwischen Kara-Bogas-Gol (rechts) und Kaspischem Meer (links), Blickrichtung (Brücke) nach Südwesten
Panorama an der Brücke über den Kanal zwischen Kara-Bogas-Gol (rechts) und Kaspischem Meer (links), Blickrichtung (Brücke) nach Südwesten

Einzelnachweise

  1. Karabugas in Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 609.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kara-Bogas-Gol — Karạ Bogạs Gọl   [türkisch »schwarze Bucht«] der, turkmenisches Garabogasköl, Bucht am Ostufer des Kaspischen Meeres, in Turkmenistan, etwa 10 000 km2 groß, Salzgehalt etwa 200 ‰. Der Kara Bogas Gol enthält die größten Natriumsulfatvorkommen… …   Universal-Lexikon

  • Karabugas — Kara Bogas Gol Geographische Lage: Turkmenistan Abflüsse: Kaspisches Meer Daten Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Kaspi-See — Kaspisches Meer Satellitenaufnahme des Kaspischen Meeres Geographische Lage: Aserbaidschan …   Deutsch Wikipedia

  • Kaspische See — Kaspisches Meer Satellitenaufnahme des Kaspischen Meeres Geographische Lage: Aserbaidschan …   Deutsch Wikipedia

  • Kaspisee — Kaspisches Meer Satellitenaufnahme des Kaspischen Meeres Geographische Lage: Aserbaidschan …   Deutsch Wikipedia

  • Kaspisches Meer — Satellitenaufnahme des Kaspischen Meeres Geographische Lage Aserbaidschan, Kasachstan, Iran, Russland, Turkmenistan …   Deutsch Wikipedia

  • Balkan welayaty — Balkan in Turkmenistan Balkan welaýaty (früher: Красноводская область, Krasnowodskaja Oblast) ist eine der fünf Provinzen Turkmenistans. Die Provinz liegt im Westen des Landes an der Küste des Kaspischen Meeres und dessen salzhältiger Lagune Kara …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Andrusow — Erdölaustritt in einer Gesteinsschicht auf der Halbinsel Apscheron. Andrussows Arbeiten beförderten die Suche nach Erdöllagerstätten Nikolai Iwanowitsch Andrussow (russisch Николай Иванович Андрусов; * 19. Dezember 1861 in Odessa; 27. April 1924… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Andrussow — Erdölaustritt in einer Gesteinsschicht auf der Halbinsel Apscheron. Andrussows Arbeiten beförderten die Suche nach Erdöllagerstätten Nikolai Iwanowitsch Andrussow (russisch Николай Иванович Андрусов; * 19. Dezember 1861 in Odessa; 27. April 1924… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Iwanowitsch Andrusow — Erdölaustritt in einer Gesteinsschicht auf der Halbinsel Apscheron. Andrussows Arbeiten beförderten die Suche nach Erdöllagerstätten Nikolai Iwanowitsch Andrussow (russisch Николай Иванович Андрусов; * 19. Dezember 1861 in Odessa; 27. April 1924… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”