- Karl Fabel
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Karl Fabel (* 20. Oktober 1905 in Hamburg; † 3. März 1975 in Pischertshofen) war ein deutscher Komponist und Autor im Schach.
Fabel studierte Jura und Chemie, in Chemie erwarb er einen Doktorgrad. Er arbeitete zunächst als Richter im Patentwesen, später war er in München Senatspräsident des Deutschen Patentamtes.
Inhaltsverzeichnis
Schachkomposition
Fabel befasste sich mit der Schachkomposition und komponierte etwa 1250 Schachaufgaben, darunter Miniaturen, Retroaufgaben und langzügige Matts. Viele seiner Probleme wurden in die FIDE-Alben aufgenommen. Auch Probleme aus dem Bereich „Schach und Mathematik“ fanden sein Interesse. Fabel war kein Turnierspieler.
Er engagierte sich als Funktionär bei der Vereinigung Die Schwalbe. Die FIDE ernannte ihn 1964 zum Internationalen Schiedsrichter für Schachkomposition[1] und 1967 zum Internationalen Meister für Schachkompositionen.[2]
Zwei Beispiele
Matt in 182 Zügen
In obiger Stellung ist Weiß am Zug.
Schwarz steckt in einer Zwickmühle. Ist er am Zug, so kann er mit keiner Figur am Königsflügel lautlos ziehen, ohne unmittelbar nach spätestens zwei Zügen mattgesetzt zu werden. Um nicht gleich mattgesetzt zu werden, kann er nur Bauernzüge machen, mit dem schwarzfeldrigen Läufer Wartezüge machen oder, insofern möglich, Schach bieten. Weiß kann mit Königsmanövern, welche seinem Gegner kein Schach zulassen, Schwarz in Zugzwang bringen, sodass kein Wartezug mit dem Läufer ohne Läuferverlust für Schwarz mehr möglich ist. Schwarz muss also all seine Bauernzüge aufbrauchen. Schlägt Schwarz den Bauern g3, so schlägt der Springer mit Schachgebot zurück. Zieht dann der sK nach g1, so hüpft der Springer zurück nach e2, worauf der sK wieder nach h1 ziehen muss. Steht der wK auf c8 und hat Schwarz alle Königsflügelbauern verloren, so muss er, wenn er das Matt möglichst lange hinaus zögern möchte, seinen Abwarteläufer auf b8 opfern und anschließend mit einer Figur am Königsflügel ziehen. Darauf wird er nach zwei Zügen mattgesetzt.
Nun sei M17(bzw. M19) das Manöver d8-e7-(f8-g7)-f6-e5-d4-c3-b4-a4-a3-b4-c3-d4-e5-f6-e7-d8-c8 und m11 das Manöver d8-e7-f8-g7-h8-h7-g7-f8-e7-d8-c8 .
Für Schwarz bieten sich die folgenden zwei Varianten an.1. Variante: M19,g5,M17,h6,M17,h5,M17,h4,M17,hxg,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,g3,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,g4,M17,g3,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,Lb,KxL,Lf3,TxS,Kg2,Se3 (164 Züge)
2. Variante: M19,h6 wobei Schwarz während des weißen Manövers seinen Bauern g7 nicht stehen lässt. Also Kd8,Lb,Ke7,g5,Kf8,g6,...
m11,h5,m11,h4,m11,gxh,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,g3,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,g4,M17,g3,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,g5 ,M17,g4,M17,g3,Sxg,Kg,Se2,Kh,M17,Lb,KxL,Lf3,TxS,Kg2,Se3 (182 Züge)Matt vermeiden
In obiger Stellung ist Weiß am Zug. Welcher Zug vermeidet, dass Schwarz unmittelbar mattgesetzt wird?
Werke
Fabels Veröffentlichungen befassten sich oft sowohl mit Problemen und mathematischen Fragestellungen auf dem Schachbrett, etwa mit dem Damenproblem oder Springerwanderungen. Aus wievielen Zügen kann eine Schachpartie maximal bestehen, wenn man die 50-Züge-Regel berücksichtigt? Einige Bücher gehen auch in den Bereich Schach-Unterhaltung / Kuriositäten und gehören zur Standardliteratur:
- Kleinkunst, Franz Palatz, Wilhelm Massman, Karl Fabel, 1943, Neuauflage 1963 mit Werner Speckmann
- Am Rande des Schachbretts, Karl Fabel, 1947
- Einiges über Schachaufgaben, Karl Fabel, 1950
- Rund um das Schachbrett - Amüsantes und Interessantes vom Schach, Karl Fabel, Walter De Gruyter & Co, Berlin, 1955
- Kurioses Schach, Karl Fabel, Walter-Rau-Verlag, 1960
- Schach und Zahl - Unterhaltsame Schachmathematik, Eero Bonsdorff, Karl Fabel, Olvai Riihimaa, Walter Rau Verlag, Düsseldorf 1966
- Schach ohne Grenzen, C. E. Kemp, Karl Fabel, Walter Rau Verlag, Düsseldorf, 1969
- Einführung in das Problemschach, Karl Fabel, Schachverlag Rudi Schmaus, Heidelberg 1976
Weblinks
Einzelnachweise
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