Karl J. Ebeling

Karl J. Ebeling

Karl Joachim Ebeling (* 27. Oktober 1949 in Hehlen) ist ein deutscher Physiker und Rektor der Universität Ulm seit 2003. Seine wissenschaftlichen Leistungen liegen vor allem auf dem Gebiet der Optoelektronik.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ebeling studierte Physik in Göttingen von 1969 bis 1973 und wurde 1976 mit summa cum laude zum Dr. rer. nat. promoviert. Seine Doktorarbeit machte er über Hochfrequenzholographie lasererzeugter Kavitationsblasen. Von 1976 bis 1977 arbeitete er als Postdoc an der Universität Ulm, ging dann zurück nach Göttingen, wo er 1984 für Physik habilitiert wurde. Während Gastaufenthalten an den Bell Laboratorien in Holmdel, USA, entdeckte er die Einmodenoszillation gekoppelter Halbleiterlaser unter Hochfrequenzmodulation. Er war auch an der Entwicklung des ersten monolithischen Zweielement-Halbleiterlasers beteiligt und erarbeitete eine allgemeine Theorie für Mehrelement-Halbleiterlaser.

Von 1985 bis 1989 übernimmt er als Professor am Institut für Hochfrequenztechnik der TU Braunschweig die Leitung der Abteilung Hochfrequenzhalbleiter. Hier beschäftigen ihn die optische Signalverarbeitung in integriert-optischen Systemen, schmalbandige durchstimmbare Halbleiterlasersysteme für die kohärent-optische Nachrichtenübertragung und die Molekularstrahlepitaxie.

1989 folgt er dem Ruf der Universität Ulm und übernimmt den Aufbau und die Leitung der neuen Abteilung Optoelektronik. Er forscht und entwickelt Quantenstrukturierte III-IV-Halbleiter, integriert-optoelektronische Halbleiterbauelemente, Glasfaserübertragungssysteme und optische Signalverarbeitung sowie Halbleiterbauelemente auf der Basis von Galliumnitrid. Besondere Bedeutung erlangte seine Arbeitsgruppe mit Vertikal-Halbleiterlasern (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser, VCSEL).

Von 1995 bis 2001 war er Prorektor für Forschung an der Universität Ulm. Von April 2001 bis Mitte 2003 wurde er beurlaubt für seine Tätigkeit als Forschungsdirektor beim Chiphersteller Infineon. In dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit Ultrakurzkanaltransistoren als Elemente elektronischer Nanotechnologie, langwelligen Vertikallaserdioden, Prozessorarchitekturen, Polymer- und Molekularelektronik sowie elektronischen Bio- und Neurochips. 2003 kehrte er als Rektor an die Universität Ulm zurück.

Auszeichnungen

Ebeling ist seit 1998 ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Veröffentlichungen

  • Ebeling, Karl Joachim: Integrierte Optoelektronik: Wellenleiteroptik Photonik Halbleiter. Springer-Verlag, a. Aufl. 1992, ISBN 978-0387546551

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