- Hehlen
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Wappen Deutschlandkarte 51.9833333333339.4833333333333124Koordinaten: 51° 59′ N, 9° 29′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Holzminden Samtgemeinde: Bodenwerder-Polle Höhe: 124 m ü. NN Fläche: 21,59 km² Einwohner: 1.962 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km² Postleitzahl: 37619 Vorwahl: 05533 Kfz-Kennzeichen: HOL Gemeindeschlüssel: 03 2 55 017 Adresse der Verbandsverwaltung: Münchhausenplatz 1
37619 BodenwerderWebpräsenz: Lage der Gemeinde Hehlen im Landkreis Holzminden Hehlen ist eine Gemeinde im Landkreis Holzminden in Niedersachsen und gehört zur Samtgemeinde Bodenwerder-Polle.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt an der Weser unterhalb von Bodenwerder und zwischen Hameln und Holzminden.
Gemeindegliederung
- Hehlen (mit Ovelgönne)
- Ortsteil Hohe
- Ortsteil Brökeln
- Ortsteil Daspe
Nachbargemeinden
Hehlen grenzt im Norden an die Gemeinde Emmerthal des Landkreises Hameln-Pyrmont, im Nordosten an Heyen (inzwischen durch eine Brücke verbunden), im Osten an Bodenwerder, im Süden an Pegestorf und im Westen an Ottenstein.
Geschichte
Im 9. Jahrhundert wurde Hehlen erstmals urkundlich als Heli erwähnt. Im 12. Jahrhundert wurde es als Helen bezeichnet.
Als die homburgischen Lehensträger 1409 ausgestorben waren und danach 1558 ebenso die herzoglich-braunschweigischen Lehnsträger in Form der Herren von Frenke, wurde das Lehen dem hier noch sitzenden, älteren „weißen“ Stamm der Schulenburgs übertragen. Zu den ersten Herrschern aus diesem Zweig an der Weser gehörte Fritz von der Schulenburg. Er brachte es als kaiserlicher Söldnerführer im Dienste von Herzog Heinrich des Jüngeren zu Braunschweig-Lüneburg zu Geld und Ansehen. Seine Ehefrau Ilse von Saldern, die seit 1574 von ihm getrennt lebte, ließ 1579 das von Türmen flankierte Wasserschloss Hehlen erbauen. Es war ein reiner Repräsentationsbau ohne militärischen Zweck. Es blieb bis 1956 im Besitz der Familie von Saldern und der von der Schulenburg, die es dann an eine Privatperson veräußerten. Mit dem Schlossbau begann das Entstehen einer Reihe von großen Adelsschlössern der Weserrenaissance, deren prachtvollste die Hämelschenburg und das Schloss Bevern darstellen.
1596 wurde in Hehlen auch eine der ältesten Papiermühlen in der Oberweserregion durch Ilse von Saldern, der Ehefrau von Fritz von Schulenburg, erbaut. 1900 wurde Hehlen durch die Eisenbahnstrecke Emmerthal – Vorwohle der privaten Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft (VEE) an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
1996 lebten 2.250 Bürger in der Gemeinde.
Zur Entwicklung des Postwesens in Hehlen siehe: Postroute Braunschweig – Holzminden und Postgeschichte von Hehlen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Wasserschloss Hehlen, 1579 erbaut
- Immanuel-Kirche in Hehlen, 1699 erbaut
- Kirche zu Hohe in Hehlen-Hohe, 1252 erbaut
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Hehlen führt die Bundesstraße 83 und verbindet den Ort mit Hameln im Norden und Holzminden im Süden. Im Süden beginnt die Bundesstraße 240 über die Weser in Richtung Eschershausen. Im Ort gibt es eine kleine Brücke (ehemalige Fährverbindung) über die Weser nach Daspe und im Südwesten führt die Landesstraße 586 nach Ottenstein und im Süden weitere Straßen in die kleinen Ortschaften Ovelgönne und Brökeln
Hehlen liegt am Weserradweg, der von Hameln nach Hann. Münden führt.
Der Ort liegt an der heute sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr stillgelegten Eisenbahnstrecke Emmerthal – Vorwohle der Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe GmbH (VEV) (bis 1967: Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft (VEE); die von Emmerthal über Hehlen, Bodenwerder-Linse und Eschershausen bis nach Vorwohle führte, wo Anschluss an die Bahnlinie Holzminden – Kreiensen bestand. Das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Hehlen beinhaltet heute eine Gastwirtschaft.
Per Linienbus ist Hehlen an Holzminden, Bodenwerder und Hameln angebunden.
Ansässige Unternehmen
1893 wurde die Raiffeisenbank Hehlen eG gegründet und fusionierte 2000 mit der Volksbank Weserbergland eG.
1919 erfolgte die Gründung der Braunschweigischen Lederwerke J. u. E. Heller, heute Heller-Leder GmbH & Co. KG (Jahresumsatz rund 35 Mio. Euro). 1990 ergänzt um die Tochtergesellschaft HELCOR-LEDER-tec GmbH. Das Unternehmen ist einer der wenigen großen Arbeitgeber in der Umgebung. Die Gerberei ist durch typische Gerüche wahrnehmbar.
Am Ortsausgang Richtung Hameln besteht ein großes Kalkwerk der 1905 von Heinrich Reitemeyer gegründeten Portlandzement-, Kalk-, Mergel- und Steinwerke GmbH, Hehlen/Weser, deren Eigentümer bis 1943 die Norddeutsche Cement-Verband GmbH (NCV) mit Sitz in Berlin-Wilmersdorf war und danach von dem Dipl.-Ing. Blankmann aus Hehlen übernommen wurde. Ab 1949 erfolgte die Übernahme des Kalkwerks durch die Niedersächsischen Zementwerke und eine Umfirmierung in Kalk-, Mergel- und Steinwerke GmbH. 2004 Übernahme durch den Dipl.-Berging. Andreas Goedecke und Umbenennung in Kalkwerk Hehlen GmbH.
1978 wurde das Unternehmen Tiefbau Timmermann gegründet. Weitere Unternehmen sind die 1928 gegründete Asmus GmbH, ein Hersteller von Reinigungs- und Pflegemitteln, heute firmiert unter AsKü-Gebäudereinigungs-Service GmbH.
Am 17. Oktober 2005 wurde in Hehlen unter Führung von Naturgas Hehlen GmbH & Co. KG und Bioenergie Hehlen GmbH & Co. KG eine 2500-kW-Biogasanlage in Betrieb genommen. Sie ist damit einer der größeren Bioenergieanlagen Deutschlands. Neben der elektrischen Leistung die in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, versorgt das Blockheizkraftwerk auch das Unternehmen Heller-Leder GmbH & Co. KG mit Prozesswärme.
Die 1947 gegründeten Hanning Elektro-Werke GmbH & Co. KG, ein Hersteller von Elektroantrieben für verschiedenste Branchen, hatten bis ins Jahr 2006 einen Produktionsstandort in Hehlen.
Persönlichkeiten
- Heinrich Wilhelm Waldeyer (1836–1921), Anatom
- Wilhelm August Lampadius (1772–1842), Chemiker
- Karl Joachim Ebeling (* 1949), Physiker und Rektor der Universität Ulm
Literatur
- Dieter Lent: Die Geschichte von Hehlen an der Weser im Überblick. Nach einem Vortrag (nachträglich erweitert) zur 1150-Jahrfeier in Hehlen am 20. Juni 1986, Evangelisch-Lutherische Immanuel-Kirchengemeinde, Hehlen 1989 (DNB; Online-Ausgabe)
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Hehlen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Hehlen in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis HolzmindenArholzen | Bevern | Bodenwerder | Boffzen | Brevörde | Deensen | Delligsen | Derental | Dielmissen | Eimen | Eschershausen | Fürstenberg | Golmbach | Halle | Hehlen | Heinade | Heinsen | Heyen | Holenberg | Holzen | Holzminden | Kirchbrak | Lauenförde | Lenne | Lüerdissen | Negenborn | Ottenstein | Pegestorf | Polle | Stadtoldendorf | Vahlbruch | Wangelnstedt
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