Karl Zeumer

Karl Zeumer
Karl Zeumer

Karl Zeumer (* 31. Juli 1849 in Hannover; † 18. April 1914 in Heidelberg) war ein deutscher Historiker für Mittelalterliche Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines Kürschnermeister studierte von 1870 klassische und deutsche Philologie in Göttingen und Leipzig. Seit 1873 beschäftigte er sich ausschließlich mit der klassischen Philologie und studierte dann Geschichte. Seit 1875 war Zeumer als Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica (MGH) an der Edition der Formulae (1882/86) maßgeblich beteiligt. 1877 promovierte er in Göttingen bei Julius Weizsäcker über die deutschen Städtesteuern des Hochmittelalters. Er war Herausgeber der Quellensammlung zur deutschen Verfassungsgeschichte, die bis heute für die mediävistische Rechtsgeschichte von Bedeutung ist. 1886 wurde Zeumer zum Ehrendoktor der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg ernannt, dort lehrte er seit 1887 als Privatdozent und wurde 1890 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1905 folgte die Reihe Quellen und Studien zur Verfassungsgeschichte des Deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit. Im selben Jahr erblindete Zeumer schließlich beinahe vollständig. Seine letzte Arbeit über das Widerstandsrecht im Sachsenspiegel wurde von Fritz Kern herausgegeben. Zeumer starb an einem Herzleiden.

Schriften (Auswahl)

Karl Zeumer: Geschichte der deutschen Reichsverfassung, 2. Auflage, Tübingen 1913
  • Heiliges römisches Reich deutscher Nation: Eine Studie über den Reichstitel. Weimar 1910.
  • Die goldene Bulle Kaiser Karls IV. Böhlau, Weimar 1908.
  • Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit. Leipzig 1907; 2. vermehrte Auflage Tübingen 1913.
    • Quellen zur deutschen Verfassungsgeschichte von Otto II. bis zu Ludwig dem Bayern. Auswahl aus Karl Zeumer, Quellensammlung zur Geschichte d. deutschen Reichsverfassung, 2. Auflage 1913, zusammengestellt von Adalbert Erler, Mainz 1947.

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Karl Zeumer – Quellen und Volltexte

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