Karl von Viana

Karl von Viana
Karl von Viana

Karl von Viana (* 29. Mai 1421; † 23. September 1461) war der Sohn von Johann II. von Aragón und Blanka von Navarra, Tochter und Erbin des Königs Karl III..

1423 wurde Karl zum Prinzen von Viana ernannt. Am 30. September 1439 heiratete er in Olite Agnes von Kleve, Tochter von Herzog Adolf von Kleve und Maria von Burgund, und damit eine Nichte von Herzog Philipp dem Guten von Burgund. Agnes starb am 6. April 1448, die Ehe blieb kinderlos.

Sowohl sein Großvater Karl III. als auch seine Mutter Blanka, die Navarra von 1425 bis 1441 regierte, hatten das Königreich Karl hinterlassen, der auch von den Cortes als Erbe anerkannt worden war. Als Blanka jedoch 1441 starb, übernahm Johann die Regierung alleine und schloss Karl gleichzeitig davon aus. Die Spannungen zwischen Karl und seinem Vater wuchsen, als dieser sich am 1. April 1444 mit Juana Enríquez verheiratete, von der er einen Sohn bekam, den späteren König Ferdinand der Katholische: für Juana war Karl ein Hindernis.

Als Juana Enríquez sich in die internen politischen Angelegenheiten einzuschalten begann, brach 1451 ein Bürgerkrieg aus, in dem die Partei der Beaumonteses zu Karl und jene der Agramonteses zu Karls Vater Johann half. Karl belagerte Juana Enriquez in Estella, der ihr Gatte zu Hilfe eilte. Trotz der Unterstützung durch Johann II. von Kastilien unterlag Karl noch im Herbst 1451 in der Schlacht bei Aibar. Er geriet in eine fast zweijährige Gefangenschaft und wurde nur unter der Bedingung freigelassen, dass er sich des Königstitels nicht vor dem Tod seines Vaters bedienen würde. 1455 wurde Karl vom Grafen Gaston IV. von Foix, dem Gatten von Karls Schwester Eleonore, geschlagen. Er ging nach Frankreich, wo er vergebens um Unterstützung für sein Anliegen warb, und floh schließlich 1455 nach Neapel an den Hof seines Onkels Alfons V. von Aragón. Als Alfons 1458 starb, wurde Johann König von Aragón und bekam Karl die Krone von Neapel und Sizilien angeboten, die er jedoch ablehnte. Nach der Inaussichtstellung einer Aussöhnung mit seinem Vater kehrte er 1459 nach Spanien zurück.

Karl ging in Barcelona an Land und wurde von den Katalanen bejubelt, die gegen Karls Vater Johann II. zu revoltieren beabsichtigten. Dann bat Karl den König Heinrich IV. von Kastilien um die Hand von dessen Halbschwester Isabella, die jedoch schon von Johann II. als Gattin für seinen Sohn Ferdinand den Katholischen ausersehen war. Als Johann II. deshalb Karl verräterischerweise ins Gefängnis in Lerida sperren ließ, kam es in Katalonien zu einem Aufstand, der sich schnell so ausbreitete, dass Johann zum Einlenken gezwungen war. Er ließ Karl frei, anerkannte ihn als Erben des Königreichs und machte ihn zum ständigen Gouverneur von Katalonien. Kurze Zeit später, am 23. September 1461, starb Karl in Barcelona. Gerüchte, er sei ihm Auftrag seiner Stiefmutter vergiftet worden, kamen auf, die Juana Enríquez zur Flucht nach Girona zwangen, wo sie sich unter den Schutz des Bischofs begab.

Karl blieb ohne legitime Nachkommen, hatte jedoch eine Reihe von unehelichen Kindern, darunter

Karl von Viana war neben seinen politischen Ambitionen ein kulturell interessierter Adliger. Er übersetzte AristotelesEthik ins Spanische (die Veröffentlichung erfolgte 1509 in Saragossa) und schrieb 1452 in der Haft eine Chronik der Könige von Navarra, die Cronica de los reyes de Navarra.

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