- Adolf II. (Kleve-Mark)
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Adolf von der Mark war Herrscher der Grafschaften Kleve und Mark, (* 2. August 1373; † 23. September 1448) er wurde1417 der erste Herzog von Kleve. Adolf wird daher in Kleve als Adolf II. Graf von Kleve und ab 1417 gelegentlich als Adolf I. Herzog von Kleve bezeichnet. In der Zählung der Grafschaft Mark ist er als Adolf IV. Graf von der Mark aufgezählt. Seit der Schlacht von Kleverhamm 1397 ist er auch Herr der Herrschaft Ravenstein, als Adolf I. nach Ravensteiner Zählung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adolf von Kleve war 1373 als ältester Sohn des Grafen Adolf I. von Kleve und der Margarethe von Berg geboren worden. Nach dem Tod seines Vaters 1394 war Adolf Graf von Kleve geworden. 1397 besiegte er seinen Onkel Herzog Wilhelm von Berg in der Schlacht von Kleverhamm und erwarb im anschließenden Frieden die Herrschaft Ravenstein. Als 1398 sein Bruder Dietrich, Graf der Mark, starb, vereinigte Adolf die beiden Grafschaften unter seiner Herrschaft. In den folgenden Jahren dehnte er sein Herrschaftsgebiet aus und steigerte seinen politischer Einfluss, vor allem durch die Heirat mit Maria, der Tochter Johanns von Burgund. Gekrönt wurde seine Bemühung dadurch, dass König Sigismund 1417 Kleve zum Herzogtum erhob.
1404 erwarb der Graf die rechtsrheinischen Klever Besitzungen um Wesel und Dinslaken von seinem Onkel Dietrich von der Mark für die Hauptlinie zurück. Ab 1409 musste Adolf sich der Ansprüche seines Bruders Gerhard erwehren, der die Grafschaft Mark für sich beanspruchte und sich mit Dietrich II. von Moers, dem Erzbischof von Köln verbündet hatte. Zu offenen Kämpfen kam es ab 1423. 1437 begann eine kurze Friedensphase, nachdem die Landstände Adolf gezwungen hatten, Gerhard einen großen Teil der Grafschaft zu überlassen. Mit der Soester Fehde brachen die Kämpfe erneut aus: Die Stadt Soest hatte sich mit ihrem Herrscher Dietrich überworfen und Adolf als neuen Herrscher anerkannt. Zahlreiche Reichsstände und das Haus Burgund griffen in die Fehde ein, die sich so zu einem weit gespannten Konflikt ausweitete. Das Ende der Auseinandersetzungen und damit die klevische Herrschaft über Soest und Xanten 1449 erlebte Adolf II. nicht mehr.
Neben der Erhebung Kleves zum Herzogtum trieb Adolf den Landesausbau unter anderem durch Bewässerungssysteme sowie die Modernisierung der Verwaltung voran. Er reorganisierte die Kanzlei des Landes und berief einen ständigen Rat.
Herzog Adolf wurde in dem von ihm gegründeten Kartäuserkloster auf der Graveinsel bei Wesel bestattet.
Vorfahren
Engelbert II. von der Mark († 1328) Adolf II. von der Mark († 1346) Mathilda von Arenberg († 1328) Adolf I. von Kleve (um 1334-1394) Dietrich VII./IX. von Kleve (1291-1347) Margarethe von Kleve (um 1310-nach 1348) Margarethe von Geldern Adolf II. von Kleve-Mark (1373-1448) Wilhelm I. von Jülich (um 1299-1361) Gerhard von Jülich-Berg († 1360) Johanna von Holland (1315-1374) Margarethe von Berg Otto IV. von Ravensberg (um 1276-1328) Margarethe von Ravensberg (um 1320-1389) Margarethe von Berg-Windeck (um 1275/80-nach 1360) Ehe und Nachkommen
In erster Ehe heiratete Adolf um das Jahr 1400 Agnes (* 1379; † 1401), eine Tochter des deutschen Königs Ruprecht von der Pfalz. Diese Ehe blieb kinderlos.
In zweiter Ehe heiratete er 1406 Maria von Burgund (* 1393; † 30. Oktober 1463), die Tochter Herzog Johanns von Burgund und Margaretes von Bayern. Aus dieser Ehe entsprangen zehn Nachkommen:
- Margarete (* 24. Februar 1416; † 20. Mai 1444), heiratete 1433 in erster Ehe Wilhelm III. von Bayern († 1435) und 1441 in zweiter Ehe Herzog Ulrich V. von Württemberg
- Katharina (* 25. Mai 1417; † 10. Februar 1479), heiratete am 23. Juli 1423 Arnold von Egmond, Herzog von Geldern
- Johann (* 14. Januar 1419; † 5. September 1481), als Johann I. Nachfolger Adolfs als Herzog von Kleve
- Elisabeth (* 1. Oktober 1420; † 1488), heiratete am 15. Juli 1434 Graf Heinrich XXVI. von Schwarzburg-Blankenburg
- Agnes (* 24. Februar 1422; † 1446), heiratete am 30. September 1439 in Olite Karl von Viana, als Karl IV. rechtmäßiger König von Navarra (Haus Trastámara)
- Helena (* 18. August 1423; † Juli 1471), heiratete am 12. Februar 1436 Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Lüneburg
- Adolf (* 28. Juni 1425; † 18. September 1492), heiratete am 13. Mai 1453 Beatrice von Portugal (*1435; †1462), Tochter von Peter von Portugal, Herzog von Coimbra
- Maria (* 19. September 1426; † 1487), heiratete 1440 Karl von Valois, Herzog von Orléans; ihr Sohn wurde als Ludwig XII. französischer König
- Anna (* 25. Januar 1432), jung gestorben
- Engelbert (* 30. Juni 1433 †)
Außerdem war Adolf Vater von mindestens drei unehelichen Kindern.
Literatur
- Woldemar Harleß: Adolf I. (Graf von der Mark). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 100–102.
- Henny Grüneisen: Adolf I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 81 f. (Onlinefassung).
Weblinks
- Dissertationsprojekt "Karriere und Netzwerk im Spätmittelalter. Territoriale Amtsträger unter Adolf II. von Kleve (1394-1448)"
- Biographie im Portal Rheinische Geschichte
Vorgänger Amt Nachfolger Adolf I. Graf von Kleve
1394–1417-- -- Herzog von Kleve
1417–1448Johann I. Johann IV. von Salm Herr von Ravenstein
1397–1448Dietrich IX. Graf von der Mark
1398–1437/1448Gerhard Graf zur Mark, als Regent in der Grafschaft bis 1461. Der Titel Graf von der Mark verbleibt bis 1448 bei Adolf und geht dann auf seinen Sohn Johann über. Kategorien:- Herzog (Kleve)
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