Kartause Karthaus

Kartause Karthaus
Die Kartäuserstiftskirche in Kartuzy
Kartause Karthaus (Polen)
Warschau
Warschau
Kartause Karthaus
Kartause Karthaus
Karte des heutigen Polens

Die Kartause Marienparadies in Karthaus (polnisch Kartuzy; kaschubisch Kartuzë) war ein Kloster des Kartäuserordens (Kartause) im heutigen Powiat Kartuski der Woiwodschaft Pommern in Polen, etwa vierzig Kilometer westlich von Danzig.

Geschichte

Die Kartause Domus Paradisi Mariae wurde 1380 begründet. Der erste Prior des Klosters war der Westfale Johann Deterhus. Das Kloster lag in nördlich des Turmberges zwischen dem Klostersee im Norden und dem Krugsee im Süden. Vom Deutschen Orden wurde es mit größeren Zuwendungen bedacht. Viele der 16 Klausen, in denen die Mönche einzeln lebten, wurden von Danziger Bürgern gestiftet. Durch Schenkungen und Zukäufe wurde der Klosterbesitz im Laufe der Zeit beträchtlich erweitert. In den Wäldern wurden Teerschwelereien, Glashütten und Köhlereien unterhalten. Auf den Rodungen rund um das Kloster wurden Siedler angesetzt. Viele von ihnen kamen aus Pommern und waren evangelisch.

In der Reformationszeit sank die Zahl der Mönche im Jahr 1541 bis auf vier. 1565 wurde die Kartause dem Kloster Oliva der Zisterzienser unterstellt und war zwischen 1580 und 1589 mit diesem zwangsvereinigt. Der Prior Georg Schwengel hat 1760 unter dem Titel "Apparatus ad annales Cartusiae paradisi B.M.V." Akten- und Urkundenauszüge zur Geschichte des Klosters niedergeschrieben.

Die Kartause Marienparadies kam 1772 mit Pommerellen an Preußen. Im Jahre 1826 wurde das Kloster aufgehoben. Die gotische Klosterkirche wurde 1849 der neu gegründeten katholischen Pfarrgemeinde Karthaus als Pfarrkirche übergeben. Erst nach der Aufhebung der Kartause entwickelte sich die heutige Stadt Kartuzy.

Literatur

  • Sönke Lorenz (Hrsg): Bücher, Bibliotheken und Schriftkultur der Kartäuser - Festgabe zum 65. Geburtstag von Edward Potkowski, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08093-7

Weblinks

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