Kartause Allerengelberg

Kartause Allerengelberg

Allerengelberg war ein Kloster des Kartäuserordens im Schnalstal, einem nordwärts gerichteten Seitental des Vinschgaus in Südtirol, Italien. Die Kartause wurde im Zuge der josephinischen Reformen 1782 aufgelöst. In ihren Gebäuden siedelten sich in den nachfolgenden Jahrzehnten etwa 40 Familien an. Es entstand allmählich eine neue Ortschaft: Karthaus, der heutige Hauptort der Gemeinde Schnals.

Karthaus mit alter Klostermauer

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Karthaus liegt auf einer 1.327 m hoch gelegenen, schmalen Hangstufe auf der orografisch rechten Seite des Schnalstales. Die etwa 10,6 km vom Taleingang entfernte beckenförmige Geländeterrasse ist, von der Talstraße aus, nicht einsehbar. Zu ihr führt eine kurze Straße vom Talgrund aus, der an dieser Stelle weiträumiger und flacher zu werden beginnt. Im Ortszentrum existiert ein großzügiger Parkplatz, der von PKWs und Bussen problemlos angesteuert werden kann.

Besichtigung

Oberer Teil des Kreuzgangs
Ecke des untereren Kreuzgangs

Für den ahnungslosen Besucher deutet auf Anhieb nichts darauf hin, dass er sich in einer Ortschaft befindet, die aus einer Klosteranlage entstanden ist. Deshalb ist es ratsam, vor einer Besichtigung eine Schautafel zu konsultieren, die auf dem Hauptplatz in der Nähe der Kirche aufgestellt ist. Unter der Schautafel ist ein wuchtiger, würfelförmiger Stein mit zwei eingemeißelten Vertiefungen zu sehen, die früher mit Eisendeckel geschützt waren. Das ist der alte Opferstock des Klosters, der früher beim alten Klosterportal – heute noch die Porten genannt – neben der Annakirche stand. Sie ist die heutige Pfarrkirche, ist zeitgleich mit dem Kloster entstanden und diente früher als Gesindekirche. Denn für das Wirtschaften im Kloster, für die Verköstigung der Mönche war eine bedeutende Dienstbotenanzahl zuständig. 23 waren es bei der Aufhebung des Klosters. [1] Die Klosterknechte mussten im Ernstfall die Verteidigung des Konvents übernehmen. Die eigentliche Klosterkirche, die schönere und größere Michaelskirche, wurde in einen Stadel und einen Stall umgewandelt.

Von der Schautafel in Richtung Südosten ausgehend wird der untere Kreuzgang betreten, der nur in Teilen erhalten geblieben ist. Schon nach einigen Schritten kommen der obere Kreuzgang und der große, leicht abschüssige, mit Gras bewachsene Innenhof des Kreuzganges ins Blickfeld. Die Spitzbogenportale und das Kreuztonnengewölbe zeugen davon, dass die Anlage in der Zeit der Gotik entstanden ist. An den Außenseiten angebaut waren die geräumigen Zellenhäuser der Mönche (vier jeweils am oberen und unteren Kreuzgang, zwei am südöstlichen Teil). Die Häuschen wurden aber nach der Inbesitznahme durch die neuen Bewohner umgebaut oder neu gebaut. Der Weg führt an einem kleinen Kräutergarten vorbei, der im Sommer mit Gewürz- und Heilkräutern bepflanzt wird, und der an die Gartenarbeit der Mönche erinnern soll, die im eigenen Garten vor ihren Häuschen Kräuter, Blumen und Gartenfrüchte selbst anbauten. Im Kreuzgang sind neben den Haustüren noch einzelne mit Holzverschlägen verriegelte Maueröffnungen sichtbar, die Schublöcher, durch die den Mönchen das Essen – um die Ecke – durchgereicht wurde, um den Sichtkontakt mit dem Überbringer zu vermeiden.

Das Kloster war von einer hohen Ringmauer mit Ecktürmchen umgeben, die in Teilen noch erhalten ist. Die Wehrmauer ist mit Schießscharten ausgestattet und besaß einen hölzernen Wehrgang, dessen sichtbare Spuren die Maueröffnungen für die Docken sind, für die Tragbalken des Wehrgangs. An die Innenseite der Wehrmauer grenzt der Banngarten an, auf dem jeder Mönch über einen eigenen Garten mit Frischwasserzufuhr verfügte.

Der unerlöste Adam an der Paterkuchl

Der geräumige Hauptplatz der Ortschaft war früher der Klosterhof, der vom Priorhaus, heute Hoher Stock genannt, vom ehemaligen Pförtnerhaus, von der Annakirche, von der Bibliothek, von der Klosterkirche, vom kleinen Kreuzgang und von den ehemaligen Wirtschafts- und Wohngebäuden für das Gesinde umgeben wurde. In einem Hinterhof steht die Paterküche, ein Gebäude mit einem pyramidenförmigen Mantel, der in einen lang gestreckten Kaminaufbau ausläuft. In dieser alten Küche befand sich bis 1956 noch ein großer offener Herd. An den Außenmauern der Paterküche sind einige rudimentäre reliefartige Skulpturen eingemauert: [2]

  • Ein Menschenkopf, der den unerlösten Adam darstellt, der wilde, ruhelose und ungebändigte Mensch, der vom Teufel besessen ist, und der deshalb nicht im Inneren des Hauses angebracht werden durfte.
  • Die Paradiesschlange mit einer zweigeteilten Zunge, einem voll gefressenen Leib, einem verjüngten Schwanz und mit einer eiförmigen Frucht neben dem Kopf. Sie galt als Verführerin zur Völlerei.
  • Oberhalb der Schlange ist die Darstellung eines Adlers sichtbar; es ist der Hohenstaufen-Adler als Symbol für die niedere Gerichtsbarkeit, die das Kloster über acht Höfe im Schnalstal ausübte.
Der Brunnen auf dem Hauptplatz gestaltet von Martin Rainer

Bemerkenswert ist der Brunnen auf dem Hauptplatz. Die Bronzefiguren, die der aus dem Tale stammende Bildhauer Martin Rainer erstellt hat, stellen einen Bezug zur Geschichte des Kartäuserordens her. Der heilige Bruno kommt mit seinen sechs Gefährten nach Grenoble und wird vom dortigen Bischof mit offenen Armen aufgenommen. Auf der anderen Seite ist der Kaiser abgebildet, der seine Hände in abweisender Haltung in Richtung der Mönche hebt und damit die Ausweisung der Mönche symbolisiert. Einer der Mönche wendet den Kopf zum Kaiser zurück, hilflose Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit ob dieser Vorgangsweise ausdrückend.

Auf einem Teil des Geländebeckens, der heute vom großen Parkplatz eingenommen wird, befand sich früher ein mit einer Ufermauer umsäumter Fischweiher. Den Kartäusermönchen war es nämlich verboten, Fleisch zu essen; der Fischverzehr war ihnen jedoch erlaubt. Sie besaßen zudem Fischereirechte auf Teilen der Etsch im Vinschgau und auf dem Haider See auf dem Reschenpass. Zahllose Eingaben des Klosters bei Gericht sind überliefert, in denen es über die Schwarzfischerei in jenen Gewässern Klage führt, sodass es Mühe hätte, seine Insassen mit der Hauptnahrung zu versorgen. [3]

Geschichte

Gründung

Stifter des Klosters Allerengelberg (mons omnium angelorum) war der Tiroler Landesfürst Heinrich, Herzog von Tirol und Kärnten und kurzzeitig ab 1307 König von Böhmen. Als ursprünglicher Standort war die eigene Burg Schnals des Landesfürsten vorgesehen (heute Katharinaberg). Die Formulierung der Stiftungsurkunde vom 25. Jänner 1326 lässt aber alternative Standorte zu. 1329 übersiedelten die Mönche aus unbekannten Gründen auf die Waldterrasse des Mons Cafril (Gorf ⇐ capra; Geißberg) weiter taleinwärts. Im Jahr 1332 wurde das Kloster eröffnet. Der erste Prior kam aus dem Kartäuserkloster Mauerbach bei Wien. Nachher wechselten sich die Kartause Buxheim bei Memmingen und das Kloster Mauerbach als Herkunftsort der Priore ab. Die Klosterinsassen setzten sich aus dem Prior, dem Vikar, dem Antiquarius, dem Procurator (Schaffner) und aus neun Mönchen zusammen. Der Klostergemeinde gehörten zudem zwei Laienbrüder an, einer war Kellermeister und der andere führte die Apotheke und war zugleich Aderlasser und Rasierer.[4] Um 1350 wurde die Burg Schnals (Snalse) von den Mönchen des Klosters geschleift, um zu verhindern, dass ein zukünftiger Burgherr dem Kloster Unannehmlichkeiten bereiten könnte.

Ausstattung

Im Stiftungsbrief überlässt der Landesfürst dem Kloster das Patronatsrecht an der Burg Schnals mit dem zugehörigen Mairhof, an seinen beiden Gorfhöfen in Schnals, an weiteren acht Schnalser Höfen (Walchhof, Hof im Wasser, Oberperfl, Niederhof, Leithof, Pretrach, Kofl und Wies in Kurzras) und über die Pfarre Naturns. Später kamen noch andere Schnalser Höfe dazu, so der Pinaudhof und der Pifrolhof in der Nähe des Klosters, die die klösterliche Landwirtschaft abrunden sollten, der Dursthof bei der Schnalsburg, sodass das Kloster über 15 Höfe allein im Schnalstal verfügte. Der Landesherr übergab dem Kloster später die Baurechte am Platthof in Schnals und an verschiedenen Weinhöfen in Staben und Kastelbell, die Fischereirechte im Haider See und im Teil der Etsch zwischen Töll und Eyrs sowie jährlich 50 Fuder Salz aus der Saline Hall bei Innsbruck und 100 Yhren (etwa 80 Hektoliter) Wein. Dem Kloster wurde die niedere Gerichtsbarkeit über acht Schnalser Höfe übereignet, dazu das Asylrecht, Zollfreiheit und das Recht in vier Häusern in Innsbruck, Hall, Gries bei Bozen und Meran Herberge zu nehmen. [5]

Bauernwirren

In der zweiten Maihälfte des Jahres 1525 brachen aufständische Bauern in das Kloster ein, plünderten es und vernichteten einen Teil der Urkunden und der Urbare. Die Urkundensammlung wurde auf Betreiben der Tiroler Regierung in der Zeit zwischen 1547 und 1549 neu angelegt und wieder aufgerichtet. Ein zweiter Bauernsturm auf die Kartause, dessen Haupt der aus Lüsen stammende Müller Balthasar Dosser war, wurde 1562 im letzten Moment durch die Selbstanzeige seiner Frau bei den Behörden vereitelt. 1583 soll das Kloster nochmals von Bauern gestürmt worden sein. Das Kloster berief sich damals auf den Stiftungsbrief und wollte im Falle des Ablebens eines kinderlosen Bauern das Eigentum über den Hof beanspruchen. Eine hohe Landesstelle verfügte anstatt dessen, dass das Kloster im Falle des Ablebens des Baumannes oder seiner Frau – mögen Leibeserben vorhanden sein oder nicht – das beste Rindvieh, das so genannte Sterberind, aus dem Stalle holen konnte. Diese Verfügung sorgte dauerhaft für Konflikte zwischen den Bauern und dem Kloster, bis schließlich 1725 eine zufrieden stellende Übereinkunft erzielt werden konnte.

Erwerb des Gaienhofes in Marling

Im Jahr 1619 erwarb das Kloster um 7.500 Gulden ein großes Weingut in Marling. Eine unangenehme Begleiterscheinung war die häufige Trockenheit, unter der die Weinberge in dieser Gegend litten. Um dieser Wassernot abzuhelfen, entstand in der Zeit des Priorats von Michael Baych (1723–1737) die Idee, von der Töll bis Marling einen Bewässerungskanal zu bauen. Ein Vorschlag in diesem Sinne wurde auch der Gemeinde Marling schmackhaft gemacht, die sich schließlich dem Vorhaben anschloss. 1737 wurde mit den Arbeiten begonnen. Die hohen Kosten sorgten sowohl im Kloster als auch in der Gemeinde Marling für Unmut und ließen die Vorteile des Marlinger Waales noch Jahre später in den Hintergrund treten.

Der Missgriff der Kaiserin Maria Theresia

Die meisten Priore waren untadelige, integre und fähige Leute, die das Kloster im Sinne der Ordensziele verwalteten und weiter brachten. Nach der Abberufung des Priors Gabriel von Froschauer, unter dem der Marlinger Waal fertig gebaut worden war, wurde 1756 auf Betreiben der Kaiserin Maria Theresia das Kloster der österreichischen Provinz des Ordens zugeschlagen. Sie berief höchst selbst den Kartäuser Max Maurisberg aus dem Kloster Mauerbach und ernannte ihn zum ersten Prälaten in Schnals. Dieser war jedoch ein vergnügungssüchtiger Mensch, ein Spieler, der das Vermögen des Klosters in den darauf folgenden Jahren verprasste und durchbrachte. Erst 1776 erwirkte der Konvent seine Abberufung. Sein Nachfolger, der Prälat Ambrosius Winkler, der als Rittmeister den ganzen Siebenjährigen Krieg mitgemacht hatte, ließ die Ordensgemeinschaft durch seine moralische Integrität diese zwanzig Jahre dauernde Misswirtschaft vergessen.

Die Aufhebung des Klosters

Am 5. Februar 1782 wurde der Gubernialrat Karl Ignaz von Schenk im Kloster vorstellig und teilte der versammelten Ordensgemeinschaft die Aufhebung mit. Sie habe aufgrund der allerhöchsten Entschließung vom 30. November 1781 zu erfolgen, der zufolge alle Klöster beiderlei Geschlechts, die sich nicht mit der Krankenpflege, der Seelsorge oder mit dem Unterricht befassten, aufgehoben würden. Die Insassen hätten binnen fünf Monaten das Kloster zu verlassen. Das Vermögen des Klosters werde veräußert und der Erlös würde einem Religionsfonds zufließen.

Verkauf und Zerstückelung

Für die Abwicklung des Verkaufs wurden 1783 zwei Verwalter bestellt. 1786 kaufte Monsignore Conte Francesco Castracane aus Fano bei Urbino die Klostergebäude mit den zugehörigen Gütern im Tale um 13.000 Gulden, ohne diese vorher je gesehen zu haben. Ihm wurde dabei von einem Duo, das aus einem der Verwalter und einem ehemaligen Klosterknecht bestand, so übel mitgespielt, dass er sich bald darauf nach einem Verlust von 5.000 Gulden zurückzog. 1794 wurden die Güter von der Regierung versteigert. Graf Hans Hendl erwarb die Liegenschaften im Tale um 7.500 Gulden und verkaufte alles klein parzelliert um die Gesamtsumme von 23.000 Gulden weiter. Die beiden Kirchen, St. Michael und St. Anna waren von der Versteigerung ausgenommen worden. St. Michael wurde der neuen Gemeinde geschenkt, die sie veräußerte. Der Käufer wandelte sie in einen Stall und einen Stadel um.

Der große Brand von 1924

Am 21. November 1924 entstand um 22.30 Uhr auf einem Strohlager im Stall des Rosenwirtshauses ein Brand. Dort nächtigten zu der Zeit italienische Bauarbeiter, die beim Bau einer Finanzkaserne im Tale beschäftigt waren. Auslöser war der unvorsichtige Umgang mit den brennenden Zigarettenstummeln, die von den Arbeitern vor dem Schlafengehen einfach in das Stroh geworfen worden waren. Um 23.00 Uhr stand die ganze Ortschaft in Flammen. Zwei Menschen und viele Haustiere verbrannten. Von den 38 Häusern blieben nur drei von den Flammen verschont.

Restaurierung und Dorfsanierung

Die ehemaligen Klosteranlagen, die bis zu dem Zeitpunkt des Brandes alles in allem noch gut erhalten waren, wurden dabei weitgehend zerstört. Doch bieten die Klosterreste nach den Restaurierungsmaßnahmen des Denkmalamtes am historischen Bestand und nach der 1974 – 80 durchgeführten Dorfsanierung einen hochinteressanten Gesamteindruck.[6]

Das Klosterleben

Die Mönche trugen einen weißen Habit von Wollzeug mit langem und breitem Skapulier und mit Kapuze. Um den Leib trugen sie einen ledernen Bußgürtel. Der Kopf war knapp geschoren. Wie es ihnen die Ordensregel gebot, übten sie keine seelsorglichen Tätigkeiten aus, nicht einmal für ihre Dienerschaft. Sie hielten keine Predigt und nahmen keinen Messauftrag an. Der einzige seelsorgliche Dienst bestand darin, dass sie ihrem Gesinde in der Annakirche an Werktagen eine, an Sonn- und Feiertagen zwei Messen lasen, und dass einer der Mönche an Festtagen in die Pfarrei der Ortschaft Unsere Frau ging und dort eine Messe las. Die seelsorglichen Dienste für das Kloster nahm seit 1735 der Kurat von Katharinaberg wahr, früher der Pfarrer von Naturns. In Naturns wurden die Mönche nach ihrem Ableben beerdigt.

Die Kartäusermönche lebten nach Regeln, die in ihrer Strenge nach unserem Verständnis geradezu absurd anmuten. Sie schienen nur deshalb einen Leib zu besitzen, um ihn durch Bußstrenge zu züchtigen. Ihr Ideal ist die Verknüpfung des Mönchslebens mit der Einsiedelei. Sie kommunizierten fast immer mit Zeichen untereinander, denn das immerwährende Stillschweigen sollte die Unterhaltung mit Gott erleichtern. Ein Drittel des 24-Stunden Tages war dem Gebet und der Betrachtung gewidmet.

Auf das Gebet folgte die Arbeit, die häufig im Abschreiben von Büchern bestand. Bet und arbeit! war ähnlich wie bei den Benediktinern der oberste Grundsatz. Sie bestellten in dieser Zeit ihren Garten oder übten ein Handwerk aus: einer schneiderte die Kutten und Gewänder, ein anderer fertigte Sandalen, Gürtel und Lederzeug an, wieder ein anderer baute Uhren, die Kartäuseruhren, die im Vinschgau einen Bekanntheitsgrad erreichten wie anderswo die Schwarzwälderuhren. Sie waren diesen sehr ähnlich. Diese handwerklichen Tätigkeiten übten sie im geräumigen Vorhaus aus, das sich in jedem Zellenhäuschen befand. Dahinter lag die sehr hell gestaltete Stube und daneben das Schlafzimmer mit einer Bettstätte in Form eines Totensarges. An den Tod erinnerten sich die Mönche auch gegenseitig, wenn sie sich mit dem Spruch „Memento mori! “ auf dem Gang zur Kirche grüßten.

Sie nahmen an Werktagen nur eine Mahlzeit zu sich, jeder für sich. An Festtagen aßen sie gemeinsam im Speisesaal. Sie fasteten acht Monate im Jahr, das heißt, dass sie sich in dieser Zeit auch der Milch- und Eierspeisen enthielten. Sie aßen nie Fleisch und nahmen nie auswärts eine Mahlzeit zu sich. Ihre Hauptnahrung war die Fischkost. Wein durften sie trinken, er musste jedoch mit Wasser versetzt werden.

Kuriositäten

Auf einer der Bogenflächen im oberen Kreuzgang war bis zum großen Brande eine Darstellung des Opfers Abrahams zu sehen. Isaak kniete mit verbundenen Augen und mit gefesselten Händen auf dem Holzstoß. In kurzer Entfernung stand Abraham und hielt ein plumpes Gewehr in Anschlag, mit dem er auf den Kopf seines Sohnes zielte. Da erschien vom Himmel ein Engel und verhinderte die Tötung, indem er auf das Gewehrschloss herunterpinkelte. Unter dem Bild stand der der Reim: „Abraham du druckst umsunst, ein Engel dir aufs Zündloch brunst“.[7]

Quellen

  • Josef Rampold, Vinschgau, Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1974.
  • Rudolf Baur, Die Kartause Allerengelberg im Schnalstal, Selbstverlag, Athesiadruck Bozen, 1971.
  • Joseph Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols, Band 2, Verlagsanstalt Athesia Bozen, 1991.
  • Vom Wirtschaften in der Kartause Allerengelberg 1418–1531 Das Registrum rubum Montis Omnium Angelorum der Prioren Laurentius, Johannes und Hieronymus Hg., eingel. und komm. von Wolfgang G. Schöpf. Nordhausen: Bautz 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rudolf Baur: Die Kartause Allerengelberg, S. 28
  2. Rudolf Baur: Die Kartause Allerengelberg, S. 31
  3. Rudolf Baur: Die Kartause Allerengelberg, S. 13
  4. Rudolf Baur: Die Kartause Allerengelberg, S. 4
  5. Rudolf Baur: Die Kartause Allerengelberg, S. 6
  6. Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols, S. 745
  7. Rudolf Baur: Die Kartause Allerengelberg, S. 33

Siehe auch

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