- Kartusche (Uniform)
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Eine Kartusche (der Name kommt von frz. cartouche und bedeutet „Behälter“) war ursprünglich eine an einem Riemen über die Schulter getragene Patronentasche aus Leder oder mit Leder bezogenem Holz für die Faustfeuerwaffe der Kavallerie sowie anderweitig berittener Truppen.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Kartusche immer mehr zu einem reinen Ziergegenstand, in dem der Tabaksbeutel oder ähnliches verwahrt wurde. Besonders für Offiziere (z. B. bei der Österreichisch-Ungarischen Armee) wandelten sich die Kartuschen in die reinsten Kunstwerke. Der Kartuschkasten war aus rotem Saffianleder, der Deckel mit poliertem Silber beschlagen und auf das prächtigste ornamentiert. Am mit Goldgespinst versehenen Kartuschriemen befanden sich verzierte kleine Behältnisse für die Räumnadeln (berittene Artillerie) oder Signalpfeife. Mannschaften und Unteroffiziere mussten sich meistens mit einfacheren Ausführungen begnügen. Heute werden Kartuschen unter anderem noch von den Reitern der britischen Gardekavallerie, sowie von denen der schwedischen königlichen Garde getragen.
Literatur
- Liliane Funcken u.a.: Historische Uniformen. Napoleonische Zeit, 18. und 19. Jahrhundert; Preussen, Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Rußland („Armées et uniformes“). Orbis-Verlag, München 2000, ISBN 3-572-01224-4.
- Stefan Rest u.a. (Hrsg.): Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg. Uniformierung und Ausrüstung der österreichisch-ungarischen Armee von 1914 bis 1915. Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0.
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