- Kashagan
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Kaschagan (kasachisch: Қашаған, russisch: Кашаган) ist ein Ölfeld in Kasachstan.
Das Feld liegt im nördlichen Kaspischen Meer nahe der Stadt Atyrau. Es wurde im Jahre 2000 entdeckt. Das Feld wird von der italienischen Firma ENI entwickelt. Neben der ENI, die zunachst 18,52% Anteile hielt, waren noch die Shell, Total und ExxonMobil mit ebenfalls 18,52%, ConocoPhillips mit 9,26%, KazMunayGas mit 8,33% und Inpex mit 8,33% beteiligt.
Das Erdöl-Vorkommen des Kaschagan-Ölfelds - eine der letzten großen Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte - soll 9-16 Milliarden Barrel förderbares Öl enthalten (zum Vergleich: 16 Mrd. Barrel repräsentieren nur etwa zwei Jahre des US-amerikanischen Edölverbrauchs auf dem gegenwärtigen Niveau). Seine Erschließung stellt eine große finanzielle und technische Herausforderung dar, da es offshore in klimatisch rauer (5 Monate zugefrorener Teil des Kaspischen Meeres) und ökologisch prekärer Umgebung (u.a. Laichgrund des Beluga-Störs) sowie in einer politisch instabilen Region liegt.
Die Erschließungskosten stiegen aus diesen Gründen immens von zunächst geplanten 57 auf inzwischen 136 Mrd. US-Dollar. Im Sommer 2007 wurde die Erschließung für mehrere Wochen gestoppt, nachdem der kasachische Umweltminister Nurlan Iskakov angegeben hatte, dass entsprechende Umweltauflagen und Zollvorschriften nicht erfüllt worden seien. Der Produktionsbeginn wurde von ENI mittlerweile auf Ende 2012 verschoben, kasachische Funktionäre halten allerdings 2013 oder 2014 für wahrscheinlicher. Ursprünglich war der Förderbeginn für 2005 geplant.
Für Mitte Januar 2008 lud der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew die sechs beteiligten ausländischen Ölkonzerne zu einem Gespräch ein, bei dem es um ein Neuverhandeln der Gewinnbeteiligung Kasachstans als Entschädigung für den hinausgeschobenen Förderbeginn gehen sollte. Mit ein Grund dürfte der stark gestiegene Ölpreis gewesen sein, der bei Vertragsabschluss bei 20 Dollar lag und bis Ende 2007 auf über 90 Dollar angestiegen ist. Zudem kann auf "internationale Vorbilder" (wie Russland und Venezuela) verwiesen werden.
Am 14. Januar 2008 teilte der kasachische Energieminister Sauat Mynbajew über die Nachrichtebagentur Interfax, Der staatliche Ölkonzern Kasachstans werde seinen Anteil auf 16,81% verdoppeln, während die ausländischen Partner entsprechende Anteile abgäben. Somit kämen alle Teilhaber auf jeweils 16,81%. Im Gegenzug müssen die Kasachen an ihre ausländischen Partner ab 2011 insgesamt 1,2 Milliarden Euro bezahlen - ein Verhandlungsergebnis, dem schließlich alle Partnerunternehmen einschließlich Exxon zugestimmt hatten.[1],[2]
Quellen
- Rigzone Field Development Projects. In: Rigzone. Abgerufen am April 26.
- ↑ Micaela Taroni: Eni und Kasachstan legen Streit um Ölförderung bei In: Wirtschaftsblatt [1] gefunden am 15. Januar 2008
- ↑ Cyrus Sanati: Kraftprobe in Kasachstan In: Handelsblatt.com [2] gefunden am 15. Januar 2008
Weblinks
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