Kasteli Kissamos

Kasteli Kissamos
Gemeinde Kissamos
Δήμος Κισσάμου (Κίσσαμος)
Kissamos (Griechenland)
DEC
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Kreta
Präfektur: Chania
Geographische Koordinaten: 35° 29′ N, 23° 39′ O35.48333333333323.657Koordinaten: 35° 29′ N, 23° 39′ O
Höhe ü. d. M.: 0–1033 m
(Kolymbos)
Fläche: 149 km²
Einwohner: 7.463 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 50,1 Ew./km²
Gemeindelogo:
Gemeindelogo von Gemeinde Kissamos}}}
Sitz: Kissamos
LAU-1-Code-Nr.: 941300
Gemeindegliederung: 9 Gemeindebezirke
Lage in der Präfektur Chania
Image:Dimos Kissamou.png

Kissamos (griechisch Κίσσαμος (m. sg.)) ist eine Gemeinde auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta. Die gleichnamige Kleinstadt ist Verwaltungssitz der Gemeinde (Dimos) in der Präfektur (Nomos) Chania.

Die Gemeinde Kissamos hat 7463 Einwohner nach dem Stand der letzten Volkszählung im Jahre 2001. Die Einwohnerzahl der Stadt am Golf von Kissamos betrug danach 3909 Bewohner. Obwohl der offizielle Name der Stadt nur „Kissamos“ lautet, ist der Name Kastelli Kissamou (griechisch Καστέλλι Κισσάμου), Kasteli Kissamou oder auch nur Kastelli sowohl in der Bevölkerung als auch auf Karten und in Reiseführern noch weit verbreitet.


Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Kissamos liegt etwa 40 Kilometer westlich von Chania, am Golf von Kissamos, der im Westen durch die Halbinsel Gramvousa und im Osten durch die Halbinsel Rodopou begrenzt wird. Sie befindet sich fast an der Ostgrenze des Gemeindegebietes, dass sich südlich bis zum 1033 Meter hohen Berg Kolymbos, westlich zum Meer am Kap Akti und nördlich bis zum Kap Kokala auf der Insel Agria Gramvousa erstreckt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Kissamos (Dimos Kissamou) wird gebildet aus den Orten:

  • Gramvousa (917 Einwohner)
  • Kalathenes (228 Einwohner)
  • Kallergiana (341 Einwohner)
  • Kissamos (3909 Einwohner)
  • Koukounara (107 Einwohner)
  • Lousakies (432 Einwohner)
  • Platanos (1278 Einwohner)
  • Polirrinia (119 Einwohner)
  • Sirikari (132 Einwohner)

Die Einwohnerzahlen in Klammern stammen aus dem Jahr der Volkszählung 2001. Zu den aufgeführten Orten gehören noch weitere Streusiedlungen mit eigenen Namen.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Kissamos befand sich in der Antike die bis in die nachminoische Zeit zurückreichende gleichnamige Stadt. Ob Kissamos ein Hafen von Polyrrhenia war, ist umstritten. Bis heute sind die Beziehungen zwischen Phalasarna, einem Hafen der Antike, Kissamos selbst und Polyrrhenia nicht endgültig geklärt.

Unter römischer Herrschaft erlangte Kissamos im 3. Jahrhundert n. Chr. eine gewisse Selbständigkeit. Aus römischer Zeit wurde im Norden der heutigen Stadt ein Haus, möglicherweise ein Bad, eine Zisterne und Reste eines Aquädukts, ferner geringe Reste eines Theaters entdeckt. In der Tabula Peutingeriana wird der Ort Cisamos genannt und an einer Straße liegend angeführt, die von Cydonia (Chania) kommend über Cantano (Kandanos) nach Liso (Lissos) an der Südküste führte.

Im Jahr 342 wurde Kissamos bis ins 9. Jahrhundert Bischofssitz. Im 12. Jahrhundert wurde es von Genua eingenommen, 1550 von den Venezianern befestigt. Für die Mauern wurden Bauteile des römischen Hafens verwendet, dessen Steine wiederum aus den Ruinen der nachminoischen Siedlung stammten.

Als erster befestigter Platz auf Kreta fiel das Kastell 1645 an die Türken. 1692 und 1821 gelang es kretischen Aufständischen vorübergehend den Platz einzunehmen. Ein weiterer Versuch, Kissamos den Türken zu entreißen, schlug 1866 fehl.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Archäologisches Museum

In Kissamos befindet sich ein archäologisches Museum, das in ein eigens dafür renoviertes Gebäude im Stadtzentrum einzog. Die für griechische Verhältnisse aufwendige Ausstellung zeigt Fundstücke aus der Antike der Region von Kissamos.

Wirtschaft und Infrastruktur

Kissamos ist von Landwirtschaft geprägt und Handelszentrum der umliegenden Gegend. Tourismus spielt wirtschaftlich bislang nur eine untergeordnete Rolle.

Verkehr

Kissamos hat zwei Häfen, einen kleinen Fischerhafen und den Fährhafen am Kap Kavonisi, der sich etwa drei Kilometer nordwestlich der Stadt in Richtung Kaliviani befindet. Von dort laufen Ausflugsschiffe unter anderem zur sogenannten „Piratenbucht“ Balos an der Nordwestküste der Halbinsel Gramvousa aus. Auch die seit 2006 ganzjährig verkehrende Fähre über die Inseln Antikythira und Kythira nach Gythio auf dem Peloponnes startet von dort.

Bischofssitz

Kissamos ist Sitz der Metropolie (Diözese) Kissamos und Selino. Durch die Aktivitäten des populären langjährigen Metropoliten Irineos Galanakis erlangte die Diözese Bedeutung für ganz Kreta. Sein Nachfolger ist Metropolit Amphilochios Andronikakis.

Gemeindeansichten

Einzelnachweise

  1. Informationen des griechischen Innenministeriums

Weblinks


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