- Kathedrale Sankt Theodorit in Uzès
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Die Kathedrale Sankt Theodorit in Uzès wurde ab 1090 zur Zeit des 1. Kreuzzugs auf dem ehemaligen Standort eines römischen Tempels unter Bischof Raimund I. errichtet. Dieses romanische Gebäude war von Cluny beeinflusst, wie auch die Kathedrale von Nîmes, die Abteikirche von Saint-Gilles und die Stiftskirche von Beaucaire.
Inhaltsverzeichnis
Die Kathedrale im Mittelalter
Sankt Theodorit war ein Priester, der im 4. Jahrhundert in Antiochien, Kleinasien als Märtyrer starb. Die Feudalherren von Uzès waren sehr am Bau der Kathedrale unter Bischof Raimund I. interessiert. Viele von ihnen nahmen am 1. Kreuzzug teil; neben ihrem Anführer, Raymond de Saint-Gilles, waren dies: Hélias de Blauzac, Hugues de Pouzilhac, Milon de Serviers, Adalbert de Lussan und Guillaume de Sabran. Wahrscheinlich waren es diese Kreuzritter, die die Reliquie von Sankt Theodorit mitbrachten.
In jener Zeit war es üblich, dass der Heilige, dessen Reliquie in einer neu erbauten Kirche aufbewahrt wurde, der Namenspatron dieser Kirche wurde.
Während des Krieges gegen die Albigenser oder Katharer 1177 wurde sie teilweise zerstört, dann wieder am 13. Mai 1563 am Anfang der Religionskriege zusammen mit dem Bischofssitz. Schließlich wurde sie im Jahre 1621 ganz zerstört. Nur der Kirchturm Tour Fenestrelle blieb stehen, aber zwei Stockwerke fehlten.
Die Kathedrale des 17. Jahrhunderts
Durch königliche Anordnung vom 28. November 1637 sollten die Kathedrale und der Bischofssitz wieder aufgebaut werden; es wurden 20'000 Pfund für die Kathedrale und 10'000 für den Bischofssitz vorgesehen. Die benötigten 20'000 Pfund für die Kathedrale sollten durch eine Steuer von zwei Groschen pro Pfund Fleisch über acht Jahre hinweg aufgebracht werden.
Der Wiederaufbau, ursprünglich für drei Jahre vorgesehen, dauerte zwanzig Jahre (1642-1663) und kostete 62'000 Pfund. Der Aufbau des Bischofssitzes wurde erst im Jahr 1671 begonnen.
Mit ihrem geräumigen Chor, dem Bischofsstuhl, der sich bis zum Anfang des Gewölbes hochzieht, ihrem Chorgestühl, ihrem schmiedeeisernen Gitter und ihrem Gemälde von P. Subleyras war die Kathedrale von Uzès, nach Bischof Poncet de la Rivière (1677-1728) „die schönste in Südfrankreich“.
Im Jahre 1871 wurde die Vorderfront aus dem 17. Jahrhundert mit einer neuromanischen Fassade überdeckt. Das Innere des Gebäudes, von großer Einfachheit, ist toskanischen Stils.
Nach der Aufhebung des Bischofssitzes und des Domkapitels durch den Kirchenvertrag (Konkordat von 1801) musste das Innere der Kirche umgeändert und an den neuen Gottesdienst angepasst werden. So musste der Chor, der ursprünglich für den bischöflichen Gottesdienst gedacht war, sehr verkleinert werden.
Der Hauptaltar stammt aus dem 19. Jahrhundert. In der Apsis sieht man eine Kreuzabnahme, die von Ludwig XVIII. gestiftet wurde.
Die unteren Kirchenemporen wurden nach der Aufhebung des Edikts von Nantes gebaut, um die „Neubekehrten“ zu empfangen.
Der Altar links nach dem Taufstein stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist Sankt Firmin geweiht, einem der Väter der Kirche von Uzès, der hier von 533 bis 553 Bischof war. Gegenüber ist rechts das Grabmal von Mgr. Bonaventure Baüyn, einem großen Bischof von Uzès im 18. Jahrhundert (1737-1779). In der Nähe des Sankt-Firmin-Altars sieht man in der Mauer die Stelle, an der früher eine Tür die Kathedrale mit dem Bischofssitz verband.
Die Hauptorgel
Sie wurde ab 1660 gebaut und ist eine der schönsten Orgeln Frankreichs. Das aschgraue, teilweise vergoldete und fein geschnitzte Orgelgehäuse ist von Läden umrahmt. Einst wurden die Läden in der Fastenzeit zugeklappt, denn das Orgelspiel war in dieser Zeit des Liturgischen Jahres nicht erlaubt. Die Orgel hat 44 Register und 2'722 Orgelpfeifen. Sie wurde im Jahre 1964 restauriert.
Weblinks
44.0122222222224.4222222222222Koordinaten: 44° 0′ 44″ N, 4° 25′ 20″ O
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