Kathiri Staat von Seiyun in Hadramaut

Kathiri Staat von Seiyun in Hadramaut
Flagge des Sultanats
Karte des Protektorats von Südarabien
Briefmarke von 1942 mit dem Sultan und ein Bild der Hauptstadt
Der Sultan-Al-Kathiri-Palast in Seiyun aus den 1920er Jahren

Die Kathiri (arabischالكثيري‎, DMG al-Kaṯīrī) sind einer der größten Stämme des Jemen. Dort gründeten sie in Hadramaut ein Sultanat, das zuletzt den offiziellen Namen Kathiri Staat von Seiyun in Hadramaut (‏السلطنة الكثيرية - سيؤن - حضرموت‎ as-Saltana al-Kathīrīya - Say'ūn - Hadramaut) hatte.

Inhaltsverzeichnis

Das Sultanat

1462/63 eroberten die Kathiri Dhofar und behielten dort die Oberhoheit bis 1804. 1488 drangen sie unter Badr Abu Towairaq von Sanaa im Hochjemen aus in Hadramaut ein. Dafür warben die Kathiri Söldner an, hauptsächlich Yafa’is aus dem Bergen nordöstlich von Adens. Die Kathiris herrschten zeitweise über den größten Teil Hadramauts, mit Einfluss bis in den heutigen Oman. Ihre Hauptstadt war zuerst Tarim, später Seiyun, dass Schibam als Zentrum Hadamauts ablöste.

Im 16. Jahrhundert annektierten die Yafa'is selbst den Westen Hadramauts und gründeten ihren eigenen Staat mit Zentrum in al-Qatn. Ab 1829 dehnte der Herrscher von Maskat seine Macht auf Dhofar aus. Erst 1876 erkannten die Kathiri die omanische Oberhoheit über Dhofar an. Im 19. Jahrhundert wurden die Kathiri immer mehr durch die Qu'aiti bedrängt, so dass ihnen schließlich nur noch ein kleines Territorium in Hadramaut ohne Meereszugang blieb. In dieser Zeit nahm das Sultanat Handelsbeziehungen mit dem Britischen Empire auf und wurde 1848 schließlich britisches Protektorat als Teil des Protektorat von Südarabien. 1962 lehnte das Sultanat den Beitritt zur Südarabischen Föderation ab. Al Husayn ibn Ali, der letzte Sultan der Kathiri wurde am 2. Oktober 1967 gestürzt. Das Sultanat wurde zusammen mit dem restlichen britischen Protektorat und der Südarabischen Föderation als Demokratische Volksrepublik Jemen (Südjemen) am 30. November 1967 von den Briten unabhängig.

Herrscher der Kathiri
1395 - 1430 Badr as-Sahab ibn al-Habrali Bu Tuwairik
ca. 1430 - ca. 1450 Muhammad ibn 'Ali
bis ca. 1493 Dscha'far ibn 'Abdallah
ca. 1516 - ca. 1565 Badr ibn 'Abdallah
ca. 1565 - 19. Jahrhundert unbekannte Scheichs
1670 - 1690 Dscha'far ibn 'Abdallah al-Kathir
1690 - 1707 Badr ibn Dscha'far al-Kathir
1707 - 1725 'Abdllah ibn Badr al-Kathir
1725 - 1760 'Amr ibn Badr al-Kathir
1760 - 1800 Ahmad ibn 'Amr al-Kathir
1800 - 1830 Muhsin ibn Ahmad al-Kathir
1830 - 1880 Ghalib ibn Muhsin al-Kathir
1880 - Mai 1929 al-Mansur ibn Ghalib al-Kathir
Mai 1929 - 1938 'Ali ibn al-Mansur al-Kathir
1938 - 24. April 1949 Dscha'far ibn al-Mansur al-Kathir
April 1949 - 2. Oktober 1967 al-Husain ibn 'Ali al-Kathir

Kathiri außerhalb Arabiens

Marí Bin Amude Alkatiri

Mitglieder der Kathiri wanderten im 19. Jahrhundert in verschiedene Regionen Asiens aus. So zum Beispiel nach Indien, wo sie auch als Al Kaseri bekannt und zur ethnischen Gruppe der Chaush gehören.

Ein Nachfahre der Auswanderer ist der osttimoresische Politiker Marí Bin Amude Alkatiri, welcher der erste Premierminister des Landes wurde, nach der Wiedererlangung der Unbhängigkeit von Indonesien. Er gehört zur dritten Generation seiner Familie auf Timor.

Quelle

Weblinks


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