Katholische Restauration

Katholische Restauration

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Der Begriff Katholische Reform bezeichnet im Unterschied zur Gegenreformation ausschließlich die innerkirchliche Erneuerungsbewegung innerhalb der Katholischen Kirche in Reaktion auf die Reformation, wie sie seit dem Konzil von Trient einsetzt. Dabei bleiben die Auseinandersetzungen mit Martin Luther und der von ihm ausgehenden Reformation und dem Protestantismus auf die Theologie begrenzt. Ziel ist dabei die deutliche Abgrenzung vom Protestantismus. Weiterhin ging es um die Eindämmung des auf dem Vormarsch befindlichen Protestantismus. Dazu mussten die schon seit langen überholten, aus der spätmittelalterlichen Kirchenverfassung herrührenden Missstände in der katholischen Kirche behoben werden. Diesem Bestreben nach Abschaffung der innerkirchlichen Gravamina kam auch das Reformpapsttum entgegen. Es ging schließlich auch um eine Standpunktbestimmung des Papsttums gegenüber der Reformation.

Anfang des 16. Jahrhunderts zeigt sich in der katholischen Kirche Verständnis für die bereits früher geforderte Reform. Sie geht im wesentlichen von neu gegründeten Orden aus wie den Theatinern (gegr. 1524), den Kapuzinern (gegr. 1523), den Paulanern (gegr. 1530), den Ursulinerinnen (gegr. 1535) u.a.

Ein Hauptgegenstand der katholischen Reform war die Verbesserung der Priesterausbildung durch die Gründung von Priesterseminaren und die Bekämpfung von Simonie und Ämterhäufung. Für weitere Inhalte sei auf die Beschlüsse des Konzils von Trient verwiesen. Auch der Handel mit dem Ablass wurde abgeschafft, der ja ein wesentlicher Reibungspunkt bei Luther und für die Auslösung der Reformation mit verantwortlich war.

Vorreiter der Gegenreformation ist der im Jahre 1534 durch Ignatius von Loyola gegründete Jesuitenorden. Überhaupt hatten die Jesuiten, die von Papst Gregor XIII. entschieden gefördert wurden, bedeutsamen Anteil an der Gegenreformation in Europa. Die Gegenreformation war jedoch ohne die innerkirchliche Reformbewegung nicht möglich.

Begriffsgeschichte

Diese innerkirchliche Reformbewegung hat als erster der protestantische Historiker Wilhelm Maurenbrecher in seinem Buch: Geschichte der katholischen Reformation, Bd. I, Nördlingen 1880 beschrieben. Der Begriff "Katholische Reformation" war jedoch bereits durch die Lutherische Reformation besetzt, so dass der Begriff von Maurenbrecher ersetzt werden musste. Bereits der protestantische Historiker Hermann Baumgarten kritisierte das. Nicht nur aus dem protestantischen Spektrum der Geschichtswissenschaft wurde der Begriff kritisiert, sondern auch von katholischer Seite wie z.B. von Franz Dittrich und Alfons Bellesheim. Der katholische Historiker Ludwig von Pastor reagierte darauf und führte den Begriff Katholische Restauration in seiner Geschichte des Papsttums ein.

Die Kritik von Baumgarten an Maurenbrecher war die Basis für die durch den Kirchenhistoriker Hubert Jedin eingeführten Begriff der Katholischen Reform. Dieser wiederum führt somit die Begriffstrias zur Beschreibung der Kirchengeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts ein: "Reformation-katholische Reform-Gegenreformation". Das Begriffspaar "Reformation-Gegenreformation" wird also erweitert. Jedins Begriffsschema orientiert sich dabei an der Kirchengeschichte. Trotz der erwiesenen Unhaltbarkeit von Maurenbrechers Begriffsschöpfung "katholische Reformation" ist doch seine Erkenntnis, dass Reformation, katholische Reform und schließlich Gegenreformation in den Zuständen der spätmittelalterlichen Kirche ihre gemeinsamen Wurzeln haben, unbestritten.

siehe: Konfessionalisierung, Kirchenverfassung, Kirchenreform

Literatur

  • Hubert Jedin: Katholische Reformation oder Gegenreformation. Ein Versuch zur Klärung der Begriffe nebst einer Jubiläumsbetrachtung über das Trienter Konzil, Luzern 1946.
  • Wilhelm Maurenbrecher: Geschichte der katholischen Reformation, Bd. I, Nördlingen 1880.
  • Weiss, Dieter J.: Katholische Reform und Gegenreformation. Ein Überblick. Darmstadt 2005.

Weblinks


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