- Ken Thompson
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Kenneth „Ken“ Lane Thompson (* 4. Februar 1943 in New Orleans, Louisiana, USA) ist ein amerikanischer Informatiker.
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Leben
An der Universität von Kalifornien in Berkeley, Kalifornien absolvierte Thompson ein Studium der Elektrotechnik. 1969 implementierte er zusammen mit seinem Kollegen Dennis Ritchie in den Bell Labs die erste Version des Unix-Betriebssystems[1] in Assemblersprache. Als Anekdote wird gerne erzählt, dass die wahre Motivation hinter der Entwicklung von Unix war, das Spiel Space Travel auf eine wenig verwendete PDP-7 zu portieren,[2] da auf den normalen Großrechnern eine Stunde Rechenzeit 75 US-Dollar kostete.
Für Unix schrieb Thompson unter anderem die erste Shell (Thompson-Shell „sh“) und den Zeileneditor ed. Er entwickelte die Programmiersprache B, einen Vorgänger der Sprache C, letztere gehört noch heute zu den weltweit meistbenutzten Programmiersprachen. Später entwickelten er und Rob Pike, ebenfalls an den Bell Labs, das Betriebssystem Plan 9.
Unter Beratung von John Roycroft entwickelte er Programme zur kompletten Analyse von Endspielen beim Schach. Die Ergebnisse dieser Arbeit stellte er auf vier Endspiel-CDs anderen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Sie wurden später auch vertrieben. Mit Endspieldatenbanken kann ein Schachprogramm ein Endspiel (gegenwärtig mit höchstens sieben Figuren auf dem Brett) perfekt spielen, indem es auf die notwendige Information in der Datensammlung zugreift. In Gewinnstellungen findet es (je nach Zielstellung) den direkten Weg zum Matt oder zur Konvertierung in ein gewonnenes anderes Endspiel (durch Umwandlung oder Schlagen einer Figur); in Verluststellungen kann es den Verlust der Partie so weit wie möglich hinauszögern.
Zusammen mit Dennis Ritchie erhielt er 1983 den Turing Award, 1990 die Richard-W.-Hamming-Medaille des IEEE. 1999 überreichte Bill Clinton ihm und Dennis Ritchie die National Medal of Technology für die Entwicklung von Unix und C, und 2011 wurde den beiden der Japan-Preis, ebenfalls für ihr Unix-Engagement,[3] zuerkannt. In seiner Rede zum Erhalt des Turing Awards beschrieb Thompson, wie er eine besondere Art von Backdoor entwickelte. Dabei handelte es sich um einen Compiler, der bei der Kompilierung eines Unix-Login-Programms unbemerkt eine Backdoor einbaut, und außerdem erkennt, wenn der Compiler selbst kompiliert wird, sodass diese Backdoor selbst bei Studium des Compiler-Quellcodes unbemerkt bleibt.[4]
Thompson verließ die Bell Labs am 1. Dezember 2000. Danach war er bis 2006 Partner bei Entrisphere, Inc. und arbeitet inzwischen als angesehener Entwickler bei Google, wo er zusammen mit Rob Pike und Robert Griesemer die Programmiersprache Go entwickelte.
Literatur über Ken Thompson
- Peter Seibel: Coders At Work. Reflections On The Craft Of Programming. Apress, 2009, ISBN 978-1-4302-1948-4, Chapter 12: Ken Thompson.
Weblinks
Commons: Ken Thompson – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Matthias Kremp (18. August 2009): 40 Jahre Unix. Spiegel Online. Abgerufen am 25. Oktober 2011.
- ↑ The famous PDP-7 comes to the rescue (Englisch). Bell Labs. Abgerufen am 26. Oktober 2011. „It did not take long, therefore, for Thompson to find a little-used PDP-7 computer with an excellent display terminal,“ Ritchie explained. „He and I rewrote 'Space Travel' to run on this machine.“
- ↑ Japan-Preis für UNIX-Entwickler. heise online (25. Januar 2011). Abgerufen am 4. September 2011.
- ↑ Ken Thompson: Reflections on Trusting Trust
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