- Kendall-Notation
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Die Kendallsche Notation erlaubt die normierte Beschreibung eines Wartesystems. Sie wurde von David George Kendall entwickelt und hat sich als Standard weitgehend durchgesetzt. Dabei werden die charakteristischen Größen des Wartesystems in einer definierten Reihenfolge von Buchstaben und Ziffern klassifiziert. Mit optionalen Angaben in eckigen Klammern hat sie die Gestalt
- A / S / s [/ c] [/ p] [/ D].
- A
- steht für Ankunftsprozess und beschreibt die statistische Verteilung der Zwischenankunftszeitpunkte von Ankünften.
- S
- steht für Serviceprozess und beschreibt die statistische Verteilung der Servicezeiten, wie lange eine Serviceeinheit in Anspruch genommen wird.
Sowohl für Ankunftsprozess als auch Serviceprozess werden (engl.) Kurzbezeichungen der Verteilungen benutzt z. B.:
- M = Exponentialverteilung (Markovian Distribution)
- D = Konstante (Deterministic Distribution),
- H = Hyperexponentialverteilung (Linearkombination zweier oder mehrerer Exponentialverteilungen),
- Ek = Erlang-Verteilung,
- PH = Phasenverteilung
- G oder GI = Beliebige Verteilung (General (Independent) Distribution)
Teilweise werden diese Verteilungen durch weitere Parameter erweitert, die dann als hochgestellte Suffixe angegeben werden (z. B. zur Kenntlichmachung von Gruppenankünften)
- s
- steht für die Anzahl (identischer) Serviceeinheiten ()
- c
- steht für die Kapazität (Plätze) der Warteschlange. (Manche Autoren beziehen diese Größe auf die Kapazität des gesamten Wartesystems). Diese Kenngröße dient auch zur Unterscheidung zwischen (reinen) Wartesystemen und Verlustsystemen. Wird keine Angabe gemacht gilt:
- p
- steht für die Populationsgröße, d. h. der maximalen Anzahl von Kunden, die beim System ankommen können. Wird keine Angabe gemacht gilt:
- D
- steht für die Abfertigungsdisziplin z. B.:
- FIFO (First In – First Out) bzw. FCFS (First Come First Serve)
- LIFO (Last In – First Out) bzw. LCFS (Last Come First Serve)
- SPT (Shortest-Processing-Time)
- RANDOM (Zufällig) oder auch SIRO (Serve In Random Order)
- Fehlt diese Angabe gilt: FIFO
Ein M/M/1/∞-System ist zum Beispiel eine FIFO-Warteschlange mit exponentialverteiltem Kundenstrom, unbegrenzter Wartekapazität und einer Servicestation mit exponentialverteilten Bedienzeiten.
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