Kerkovius

Kerkovius

Ida Kerkovius (* 31. August 1879 in Riga; † 7. Juni 1970 in Stuttgart) war eine deutsche Malerin und Bildteppichweberin, die sich formal die Sprache des Expressionismus, des Kubismus und der abstrakten Malerei zu Eigen machte.

Biografie und künstlerisches Wirken

Die Baltendeutsche begann im Alter von 20 Jahren ihre künstlerische Ausbildung an einer Privatmalschule ihrer Geburtsstadt. Begeistert von den Werken einer Adolf Hölzel-Schülerin fasste sie 1902 den Entschluss, ihr Studium in Dachau weiterzuführen. Dort hatte Hölzel eine private Malschule gegründet. Als sogenanntes "Malweib" sorgte sie für Aufsehen in der Stadt an der Amper. 1908 übersiedelte die Künstlerin nach Stuttgart, wo sie Meisterschülerin von Adolf Hölzel wurde, der seit 1906 in der Hauptstadt des Königreiches Württemberg an der "Akademie der bildenden Künste" eine Kompositionsklasse unterrichtete. Später wurde sie seine Assistentin sowie langjährige Wegbegleiterin.

1920 bis 1923 studierte sie am Bauhaus in Weimar und erlernte die Kunst des Webens. Dort begegnete die Künstlerin Wassily Kandinsky, Paul Klee und Johannes Itten, die sie maßgebend beeinflussten. Durch einen Bombenangriff wurde ihr Stuttgarter Atelier völlig zerstört, auch viele ihrer Bilder und Arbeiten wurden dabei für immer vernichtet.

Die Nazis diffamierten ihre Werke als entartet. Trotzdem kehrte Ida Kerkovius 1939 nach Stuttgart zurück und arbeitete zurückgezogen als Malerin und Bildteppichweberin.

Nach 1945 setzte sie ihr künstlerisches Schaffen fort. Sie machte zahlreiche Reisen und hatte einige repräsentative und erfolgreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Die Künstlerin starb nach langer schwerer Krankheit im 91. Lebensjahr. Ihr letztes Ölgemälde "Bel Vue" blieb unvollendet. Ida Kerkovius' letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart.

Ehrungen

1954 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen, 1958 erhielt sie den Professorentitel und wurde Ehrenmitglied der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart sowie Ehrenvorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. In Stuttgart-Vaihingen wurde eine Straße nach ihr benannt.

Weblinks


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