Roter Reiter

Roter Reiter

Der Rote Reiter ist eine deutsche Künstlergruppe.

Anfänge

Der aus Ostpreußen gebürtige Erwin Shoultz-Carrnoff gründete zusammen mit Franz Rudolf Wanka, Otto Speidel und Prof. Otto Sliwka in geistiger Besinnung auf das ethische Ideal des mittelalterlichen Rittertums und in Anlehnung an den alten Brauch des Georgirittes am 22. Juli 1945 in München die Künstlergruppe Der Rote Reiter.

Bereits Ostern 1946 konnte nach der Lizenzierung durch die Militärregierung der erste Ausstellungskatalog gedruckt werden, der 9 Rote Reiter, neben den Gründern u.a. Werner von Houwald und Herbert Molcho, sowie 15 Gäste verzeichnet, darunter Ernst Geitlinger, C.Gunschmann, Wilhelm von Hillern Flinsch, E.Müller-Kraus, Gabriele Münter und F.A.Th.Winter. Ähnlich wie der Blaue Reiter, der sich im Jahr 1911 von der Neuen Künstlervereinigung München abgelöst hatte, ist auch der Rote Reiter weder eine Schule, noch ein Verein, sondern eine freie Ausstellungsgemeinschaft individueller Persönlichkeiten. Bereits 1948 erstrecke sich die Organisation des Roten Reiters über ganz Westdeutschland, in Stuttgart, Düsseldorf und Berlin wurden Zweigstellen errichtet. 1949 verzeichnete man mit Willi Baumeister,Max Ackermann und Ida Kerkovius drei Ehrenmitglieder. Die erste Jubiläumsausstellung 1950 vereinigte führende Persönlichkeiten und Richtungen: die ältere Generation der Expressionisten war mit Heckel, Rohlfs, Campendonk und Pechstein vertreten, unter den Abstrakten Baumeister, Ackermann, Kerkovius und Thomas Schubert.

Zehnjähriges Bestehen

1956 fand mit der Ausstellung zum 10-jährigen Bestehen des Roten Reiters in Traunstein und Bad Reichenhall die bedeutendste gesamteuropäische Ausstellung der 50er Jahre statt: 165 Maler und Bilderhauer aus 10 europäischen Ländern und Chile sandten Arbeiten ein, trotz des Kalten Krieges waren auch Künstler aus osteuropäischen Ländern vertreten.

Fester Stützpunkt

Im alten Schwabing in München fand der Rote Reiter Ende der 50er Jahre seinen Stützpunkt in Form eines Galerierestaurants, wo sein Künstlerstammtisch ein geschätzter Treffpunkt war. Wechselnde Ausstellungen wurden gezeigt und von hier aus wurden auch nationale und internationale Ausstellungen, u.a. in Rotterdam und Den Haag organisiert. 1963 ging eine Wanderausstellung mit den Bestimmungsorten Teneriffa, Las Palmas, Málaga, Barcelona, Madrid und Khartum auf die Reise. Weitere kleinere und größere Ausstellungen schlossen sich an. Nach dem Tod von Erwin Shoultz-Carrnoff im Juli 1990 übernahm Dr. Gerhard Kuebart die Präsidentschaft des Roten Reiters. Unter seiner Leitung fanden Ausstellungen in München, Würzburg, Lemgo und Bad Salzuflen statt. Neue Projekte sind in Planung.


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