- Kernkraftwerk Madras
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Kernkraftwerk Madras Lage Koordinaten 12° 33′ 30″ N, 80° 10′ 30″ O12.55833333333380.175Koordinaten: 12° 33′ 30″ N, 80° 10′ 30″ O Land: Indien Daten Eigentümer: Nuclear Power Corporation of India LTD. Betreiber: Nuclear Power Corporation of India LTD. Projektbeginn: 1970 Kommerzieller Betrieb: 27. Jan. 1984 Aktive Reaktoren (Brutto):
2 (440 MW) Reaktoren in Bau (Brutto):
1 (500 MW) Eingespeiste Energie im Jahre 2007: 1.666 GWh Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: 39.699 GWh Website: Seite des Betreibers Stand: 2. Juli 2008 Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. Das Kernkraftwerk Madras (auch Madras Atomic Power Station genannt, Abkürzung MAPS) ist ein Kernkraftwerk in Kalpakkam im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, ca. 80 km südlich von Chennai (Madras).
Inhaltsverzeichnis
Reaktordaten
Es handelt sich um den ersten ganz in Indien gebauten schwerwassermoderierten Druckwasserreaktor (PHWR). Er ist die Kopie des kanadischen CANDU-Reaktors in Rajasthan-1. Madras-1 wurde am 23. Juli 1983 kritisch, Madras-2 am 20. September 1985. Die zwei Reaktoren produzierten jeweils 170 Megawatt.
In den Jahren 2002/03 und 2004/05 wurden die Reaktoren grundüberholt. Dadurch stieg die Leistung von zuletzt 170 Megawatt auf 220 Megawatt. Ein Großteil des Reaktorkerns wurden ersetzt, was die Laufzeit bis zum Jahr 2033 bzw 2036 verlängert.
Die Brennstäbe von Madras-1 und Madras-2 werden im Kalpakkam Reprocessing Plant (KARP) aufbereitet.
Indira Gandhi Centre for Atomic Research
Auf dem Gelände der Anlage befindet sich auch das Indira Gandhi Centre for Atomic Research mit einer Anzahl von Anlagen, die nicht unmittelbar zum Kraftwerk gehören, zum Beispiel eine Plutoniumaufbereitung (MOX), ferner ein Brutreaktor von 40 MWt, der aus dem französischen Reaktor RAPSODIE entwickelt wurde. Er wurde am 18. Oktober 1985 kritisch.
Ein weiterer schneller Brüter (Prototype Fast Breeder Reactor - PFBR) mit 500 MW Leistung befindet sich seit 2004 im Bau. Der Reaktor sollte schon im Juni 2009 fertig gestellt werden, die Bauzeit verlängert sich aber bis mindestens September 2011. Die Baukosten sind aufgrund von starken Steigerungen der Material- und Arbeitskosten, Änderungen im Design der Komponenten und dem Tsunami von 2004 um 40 Prozent von ursprünglich geplanten Rs. 35 Mrd. auf Rs. 50 Mrd. gestiegen.[1]
Die abgebrannten Brennstäbe werden dann im Fast Reactor Fuel Reprocessing Plant (FRFRP), wiederaufgearbeitet. Der anfallende radioaktive Abfall wird dann in einem Zwischenlager vor Ort eingelagert. Bemerkenswert ist noch der Kamini (KAlpakkam MINI) Testreaktor, der mit U233 betrieben werden kann. Dieser ist der Nachfolger des PURNIMA-III im Bhabha Atomic Research Centre.
Unfälle
Am 21. Januar 2003 wurden sechs Arbeiter der KARP bei Arbeiten an einem Tank kontaminiert. Darauf hin wurden Teile der Anlage für sechs Monate geschlossen.
In die Schlagzeilen waren Kalpakkam und das Kernkraftwerk geraten, als es zunächst hieß, der Tsunami vom 26. Dezember 2004 habe auch das Kernkraftwerk beschädigt. Die Betreiber versicherten aber, das Kraftwerk habe ohne Zwischenfälle heruntergefahren werden können. Die Flutwelle hinterließ jedoch großflächige Schäden im Ort und forderte auch in Kalpakkam zahlreiche Todesopfer.
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Madras hat zwei kommerzielle Leistungsreaktoren:
Reaktorblock[2] Reaktortyp Netto-
leistungBrutto-
leistungBaubeginn Netzsyn-
chronisationKommer-
zieller BetriebAbschal-
tungMadras (MAPS)-1 PHWR 205 MW 220 MW 01.01.1971 23.07.1983 27.01.1984 Madras (MAPS)-2 PHWR 205 MW 220 MW 01.10.1972 20.09.1985 21.03.1986 Im Atomforschungszentrum befinden sich folgende Reaktoren:
Reaktorblock Reaktortyp Netto-
leistungBrutto-
leistungBaubeginn Netzsyn-
chronisationKommer-
zieller BetriebAbschal-
tungMadras (PFBR)[2] Schneller Brutreaktor 470 MW 500 MW 23.10.2004 (2011 geplant) FBTR [3] Schneller Brutreaktor (Forschungsreaktor) 40 MWt 01.01.1972 18.10.1985 KAMINI [3] U-233 FUELLED (Forschungsreaktor) 30 kWt 01.01.1986 29.10.1996 Quellen
- ↑ India's fast nuclear reactor project costs rise 40 percent (englisch)
- ↑ a b Power Reactor Information System der IAEO: „India, Republic of : Nuclear Power Reactors“ (englisch)
- ↑ a b Research Reactor Database (RRDB) der IAEO
Siehe auch
Weblinks
- Indira Gandhi Centre for Atomic Research in Kalpakkam (englisch)
- Der Ort Kalpakkam (englisch)
- MAPS-Homepage (englisch) (archivierte Version des Internet Archive vom 4. April 2005)
- Unfall in Kalpakkam (englisch)
- Basisdaten (englisch)
- Beschreibung der Anlage (englisch)
- FBR in Kalpakkam (englisch)
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