Kerstin Lorenz

Kerstin Lorenz

Kerstin Bärbel Lorenz (* 14. Juli 1962 in Dresden; † 7. September 2005 ebenda) war eine deutsche Politikerin. Sie kandidierte für die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) zur Bundestagswahl 2005, verstarb jedoch kurz vor dem Wahltag.

Kerstin Lorenz trat 1994 den Republikanern (REP) bei und war zunächst Pressesprecherin im Kreisverband Weißeritzkreis. Von 1998 bis 2002 war sie Mitglied im Bundesvorstand der Partei. Sie wurde stellvertretende sächsische Landesvorsitzende und schließlich im März 2000 Landesvorsitzende in Sachsen.

Gegen den Willen der Bundespartei zog sie die geplante Teilnahme der Partei an der Landtagswahl in Sachsen am 19. September 2004 zurück und rief zur Wahl der NPD auf. Die Republikaner strengten ein Parteiausschlussverfahren gegen Lorenz an, dem sie durch ihren Austritt zuvorkam. Einen Tag vor der Wahl trat sie in die NPD ein. Die Partei erhielt 9,2 % der Stimmen und zog in den sächsischen Landtag ein. Seitdem arbeitete Lorenz, gelernte Köchin und zuvor als Kauffrau tätig, als Mitarbeiterin der NPD-Landtagsfraktion.

Kerstin Lorenz trat als Direktkandidatin der NPD zur Bundestagswahl 2005 im Wahlkreis 160 (Dresden I) an. Bei einer Wahlkampfkundgebung der NPD am 5. September erlitt sie einen Hirnschlag und fiel ins Koma. Der Hirntod trat am 6. September ein. Am 7. September wurde sie für tot erklärt. Daraufhin ordnete die sächsische Landeswahlleitung im betroffenen Wahlkreis eine Nachwahl am 2. Oktober an, was Lorenz' Namen posthum bundesweit in die Schlagzeilen brachte. Die Nachwahl fand aufgrund des knappen Ausgangs in den anderen Wahlkreisen große Beachtung, weil vom Ergebnis die genaue Zahl der Überhangmandate der CDU in Sachsen abhing und rechnerisch die Möglichkeit bestand, dass die SPD vor der CDU/CSU die stärkste Bundestagsfraktion wird und damit mutmaßlich den Bundeskanzler stellt.

Bei der Wahl ersetzte Franz Schönhuber Lorenz als NPD-Kandidat und erhielt 2,42% der Erststimmen. Dieser starb acht Wochen nach der Wahl am 27. November 2005. Gewählt wurde Andreas Lämmel (CDU), was zu Verschiebungen der Mandatsträger zwischen einzelnen Landeslisten gegenüber der vorläufigen Berechnung führte.

Kerstin Lorenz war verheiratet und hatte zwei Kinder.

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