Kettenstrafe

Kettenstrafe

Die Kettenstrafe war eine im 17., 18. und noch im 19. Jahrhundert verbreitete Art der Freiheitsstrafe für besonders schwere Verbrechen.

Die Kettenstrafe bestand darin, dass der Verurteilte mit einer eisernen Kette an die Wand des Gefängnisses angeschlossen oder dass er durch eine an seine Füße gelegte schwere Kette, an der mitunter noch eine eiserne Kugel befestigt war, in seiner Bewegungsfreiheit gehemmt wurde.

In der preußischen Armee wurde die Kettenstrafe in milderer Form als Festungsbaugefangenschaft vollzogen. Die Kettenstrafe in schwerster Form war im Josephinischen Strafgesetzbuch von 1787 als Ersatz für die Todesstrafe eingeführt, in milderer Form fand sie sich im Bayerischen Strafgesetzbuch von 1813 und in anderen deutschen Strafgesetzbüchern.

Später kam die Fesselung nur noch als Disziplinarmaßnahme in den Strafanstalten vor.

Eine verschärfte Form stellte das Krummschließen dar: Hierbei wurde dem Delinquenten eine der beiden Hände an den Fußknöchel der entgegengesetzten Körperseite gekettet.


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  • Kettenstrafe — Kettenstrafe, im allgemeinen jede mit Fesselung verbundene Freiheitsstrafe, sei es als Anschmiedung (wie in Österreich unter Joseph II.), sei es in milderer Gestalt. Sie wurde im 17. und 18. Jahrh. vielfach verwendet, spielt aber noch in den… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kettenstrafe — Kẹt|ten|stra|fe, die (früher): Gefängnisstrafe, bei der der Gefangene angekettet ist: niemand begreift, dass die Gnadeninstanz den störrischen Busse zu lebenslänglicher K. verurteilt (Mostar, Unschuldig 50) …   Universal-Lexikon

  • Krummschließen — Die Kettenstrafe war eine im 17., 18. und noch im 19. Jahrhundert verbreitete Art der Freiheitsstrafe für besonders schwere Verbrechen. Die Kettenstrafe bestand darin, dass der Verurteilte mit einer eisernen Kette an die Wand des Gefängnisses… …   Deutsch Wikipedia

  • Bückler — Johannes Bückler, Gemälde von K. H. Ernst (1803) Johannes Bückler (frz. Jean Buckler; genannt Schinderhannes; * Herbst 1779 in Miehlen oder Weidenbach bei Nastätten im Taunus[1]; † 21. November 1803 in Mainz) war ein deut …   Deutsch Wikipedia

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  • Johann Bückler — Johannes Bückler, Gemälde von K. H. Ernst (1803) Johannes Bückler (frz. Jean Buckler; genannt Schinderhannes; * Herbst 1779 in Miehlen oder Weidenbach bei Nastätten im Taunus[1]; † 21. November 1803 in Mainz) war ein deut …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Wilhelm Bückler — Johannes Bückler, Gemälde von K. H. Ernst (1803) Johannes Bückler (frz. Jean Buckler; genannt Schinderhannes; * Herbst 1779 in Miehlen oder Weidenbach bei Nastätten im Taunus[1]; † 21. November 1803 in Mainz) war ein deut …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Heigl von Beckendorf — Michael Heigl (* August 1816 in Beckendorf; † 1857 in München), auch als Räuber Heigl bekannt, war ein bayerischer Räuber. linker Zugang zur Räuber Heigl Höhle am Kreuzfelsen Der Sohn eines Tagelöhners war Hütejunge und begann eine Ausbildung zum …   Deutsch Wikipedia

  • Räuber Heigl — Michael Heigl (* August 1816 in Beckendorf; † 1857 in München), auch als Räuber Heigl bekannt, war ein bayerischer Räuber. linker Zugang zur Räuber Heigl Höhle am Kreuzfelsen Der Sohn eines Tagelöhners war Hütejunge und begann eine Ausbildung zum …   Deutsch Wikipedia

  • Strafe — (Poena, Vindicta, Animadversio, Coërcitio), jeder Nachtheil, jedes Übel, welches denjenigen trifft, welcher sich eines Unrechtes od. einer unerlaubten Handlung schuldig gemacht hat. I. In ethischer Hinsicht unterscheidet man natürliche S n,… …   Pierer's Universal-Lexikon

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