Kieler Kloster

Kieler Kloster
Theologisches Studienhaus Kieler Kloster

Kieler Kloster bezeichnet heute ein historisches Gebäude in der Stadtmitte von Kiel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte 1242 bis 1945

Im Jahr 1242, kurze Zeit nach der Gründung der Stadt, stiftete Adolf IV. von Schauenburg dem Franziskanerorden das Kloster, in das er später selbst als Mönch eintrat.

In der Reformationszeit wurde das Kloster aufgelöst und eine Stadtschule zog mit Lehrerwohnungen in das Gebäude. 1546 fand das im Mittelalter gegründete Heiliggeist-Hospital dort sein Zuhause. 1665 wurde das Kloster zur Gründungsstätte der Kieler Universität, die nach Herzog Christian Albrecht benannt ist. 1766 sind die Räumlichkeiten in so schlechtem Zustand, dass die Universität in das benachbarte Schloss umzieht und das Kloster bis auf Refektorium und Kirche abgetragen wird. Letztere wird als Universitätskirche benutzt.

Geschichte ab 1945

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche vollständig zerstört und deren Reste abgetragen. Die ebenfalls im Krieg stark beschädigten Klostermauern wurden wiederaufgebaut durch ein spendenfinanziertes Projekt vom Verein Studienhaus Kieler Kloster e.V. und der Unterstützung durch Professoren der theologischen Fakultät, insbesondere der Professoren Martin Redeker und Heinrich Rendtorff. So entstand 1950 das Theologische Studienhaus Kieler Kloster. Zunächst lebten nur Klosterbrüder der theologischen Fakultät im Studienhaus. In den 1980er Jahren wurde das Wohnheim für Studierende anderer Fakultäten geöffnet.

Das Kloster wurde 1994/1998 durch die Nordelbische Kirche restauriert. Seither werden die historischen Räume, das ehemalige Refektorium und ein Flügel des Kreuzgangs, vom Kieler Klosterverein e. V. durch Veranstaltungen wie Ausstellungen und Konzerte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch Spendenaktionen wurde die Umgebung als stadtgeschichtlicher Garten hergerichtet, im vereinfacht wiederaufgebauten Turm wurde 1999 ein aus 50 Bronzeglocken bestehende Konzert-Carillon gestiftet.

2005 wurde ein von Karl-Henning Seemann geschaffenes Denkmal des Stadtgründers Adolfs IV. von Schauenburg, bestehend aus einer Statue, einem Memorial und einem Brunnen, beim Kloster aufgestellt. In der Sommerzeit wird im Garten das Kloster-Café betrieben. 2008 drohte kurzzeitig die Schließung des Studentenwohnheims als Einsparmaßnahme. Seitdem engagiert sich die St.-Nikolai-Gemeinde vermehrt im Haus. Weiterhin betont wird die Verbindung von interdisziplinärem Lernen und gelebtem Glauben.

Literatur

  • Johannes Habich: Die Nikolaikirche in Kiel und das Kieler Kloster. München; Berlin: Dt. Kunstverlag [2005]
  • Martin Redeker: Das Kieler Kloster und die Theologie Fakultät in der Geschichte Schleswig-Holsteins und seiner Landesuniversität. Kiel: Lutherische Verlags-Gesellschaft 1964

Weblinks

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