Kippenberg-Gymnasium

Kippenberg-Gymnasium
Kippenberg-Gymnasium
Kippenberg-Gymnasium Vietor-Haus.jpg
Schulform Gymnasium
Gründung 1859
Ort Bremen
Land Bremen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 4′ 59,2″ N, 8° 50′ 20,1″ O53.08318.8389194444445Koordinaten: 53° 4′ 59,2″ N, 8° 50′ 20,1″ O
Schüler 1.200
Lehrer 90
Leitung Hermann Pribbernow
Website www.kippenberg-gymnasium.de

Das Kippenberg-Gymnasium ist ein öffentliches Gymnasium im Bremer Stadtteil Schwachhausen. Es ist eine Schule mit musischem Profil, die auf eine über 150-jährige Tradition zurückblicken kann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Schule wurde 1859 von dem an einer staatlichen Freischule tätigen Bremer Lehrer August Kippenberg (1830-1889) zuerst als privates Lehrerinnenseminar gegründet, da es bis dahin keine ordentliche Ausbildung von Lehrerinnen gegeben hatte. Dieses Seminar konnte Kippenberg 1868 zusammen mit seiner zweiten Frau Johanne Kippenberg, geb. Koch (1842-1925), zur Lehranstalt für erwachsene Töchter und Lehrerinnenseminar erweitern.

Am 14. April 1872 erhielten August Kippenberg die Konzession zur Errichtung einer Höheren Töchterschule, die in den nachfolgenden Jahren zur wohl größten privaten höheren Mädchenschule Deutschlands wurde. 1882 hatte sie bereits mehr als 750 Schülerinnen.

Als August Kippenberg 1889 starb, übernahmen seine Frau Johanne weitere 15 Jahre lang und später sein Sohn Dr. Hermann August Kippenberg (ab 1904) die Leitung der Schule. Das Schulgebäude lag damals noch in der Straße Am Wall. Nach dem Ersten Weltkrieg sanken aufgrund der wirtschaftlichen Not die Schülerzahlen und 1922 verlor die Schule endgültig den Status einer Privatschule. Das gesamte höhere Mädchenschulwesen wurde verstaatlicht und die Schule ein Lyzeum.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit fand das Kippenberg-Gymnasium schließlich auf dem heutigen Gelände eine neue Heimat (die alte Schule wurde durch Luftangriffe zerstört). Die alte Villa Biermann (Haus Blumeneck), und die Villa der Malerin Aline von Kapff (Nr. 62, Abriss 1968), die schon früher auf dem Gelände waren, wurden integriert. Mitte der 1950er Jahre zog die ganze Schule in die zum Teil neu errichteten Gebäude an der Schwachhauser Heerstraße um. Die Villa Biermann steht seit 1981 unter Denkmalschutz.[1]

Bereits 1957 war das Kippenberg-Gymnasium dann ein neusprachliches und musisches Gymnasium geworden. 1971 gab es mit der Einführung der Koedukation eine weitere große Änderung am Kippenberg-Gymnasium. Seitdem werden auch am Kippenberg-Gymnasium Jungen unterrichtet und durchlaufen ihre Schullaufbahn in gemischten Klassen. Inzwischen ist das Zahlenverhältnis zwischen Jungen und Mädchen ausgeglichen.

Das musische Profil

Ein musischer Zweig wurde 1994 eingeführt. Seitdem wird für die Schüler der Sekundarstufe I aus den Jahrgangsstufen 7−10 jeweils eine Kunst- bzw. Musikklasse angeboten, in der eines dieser Fächer verstärkt unterrichtet und im Zeugnis als Hauptfach gewertet wird. Zusätzlich fand anfangs jeweils eine zusätzliche einwöchige Kursfahrt dieser Klassen statt, während der Kunstausstellungen und architektonisch außergewöhnliche Bauwerke oder Konzerte besucht wurden. Nachdem in diesen Klassen anfangs wöchentlich fünf Stunden fachspezifischer Unterricht gegeben wurden, ist diese Zahl auf vier Stunden reduziert worden. Seit der Verkürzung der allgemeinen Schulzeit mit Beginn des Schuljahrs 2006/2007 auf 12 Jahre bis zum Abitur sind sämtliche Sekundarstufenklassen auf die Schuljahre 7−9 beschränkt.

Literatur

  • Georg Bessel: 100 Jahre Kippenberg Schule 1859–1959, Bremen 1959
  • Christa Meisel / Ilse Pratje / Elisabeth Hannover / Wulf-Ingo Schlöpke: 125 Jahre Kippenberg-Gymnasium Bremen – Festschrift zum 125jährigen Jubiläum des Kippenberg-Gymnasiums, Bremen 1984
  • Ursula Myke / Hermann Pribbernow (Hg.): 150 Jahre Kippenberg. Von Töchterschule und Lehrerinnenseminar zum modernen Gymnasium, Bremen 2009

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD

Weblinks


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