- Kissen
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Ein Kissen, in Österreich Polster (Plural: Pölster), ist ein mit Daunen, Schaumstoff oder einem anderen weichen Material gefüllter und dichter Beutel. Das Füllmaterial wird hierbei auch Einschütte oder Inlett genannt.
Auch Füllungen mit Kernen oder Körnern oder mit Schlämmen (Torf oder Tonerde) sind üblich, allerdings nicht als weiche Unterlage, sondern als Wärmespeicher. Es gibt keine einheitliche oder genormte Typisierung für Kissen. Kissen werden nach Verwendung und Füllung unterschieden.
Inhaltsverzeichnis
Verwendungen
Das Kopfkissen oder Ruhekissen werden als stützende Unterlage des Kopfes in liegender Körperhaltung im Bett oder für Nacken oder Rücken auf dem Sofa benutzt. Eine ähnliche Funktion erfüllt eine mit Schaumstoff gefüllte Nackenrolle und das aus wasserundurchlässigem mit offenporigem Schaum Material gefertigte Badekissen.
Das Zierkissen dient als dekoratives Accessoire und Rückenstütze auf dem Sofa.
Das Paradekissen [1] ist ein zur Zierde auf dem eigentlichen Kopfkissen liegendes, größeres Kissen mit Stickereien oder anderen Verzierungen.
Das Sitzkissen ist ein stützenloses Sitzmöbel, das in vielen Kulturen verbreitet ist. Im europäischen Raum, wo es im Mittelalter die am häufigsten auftretende Sitzgelegenheit war, wird es heute eher selten benutzt. Es findet als Zafu bei Sitzmeditationen Verwendung. Als Sitzkissen wird heute auch eine kissenartige Auflage für die Sitzfläche eines Stuhles bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist es nicht mit der gepolsterten Sitzfläche zu verwechseln.
Körnerkissen werden hingegen verwendet, um die im Wassergehalt und der Stärke, dem Öl und dem Spelz oder anderen holzigen Teilen gespeicherte Wärme langsam wieder abzugeben. Dann wirkt das Kissen ähnlich einer Wärmflasche. Füllungen mit Kirschenkern, Traubenkern, Weizenkorn, Dinkelkorn, Rapssaat sind üblich. Das Körnerkissen wird oberflächlich angefeuchtet, gefaltet und dann in der Mikrowelle angewärmt. (Bei Überhitzung werden die Kerne oder Körner geröstet.)
Gefahren
In nahezu allen gebrauchten Kopfkissen leben Hausstaubmilben, deren Kot Allergien auslösen kann. Außerdem sind Kopfkissen Brutstätte verschiedener Schimmelpilze, die Allergien, Infektionen und andere Krankheiten auslösen können.
Falsch platzierte Kissen können aus orthopädischer Sicht problematisch sein.
Redewendungen
Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen soll besagen, wer keine Schuldgefühle besitzt, schläft besser.
Sonstiges
- Als Kissenschlacht bezeichnet man eine scherzhafte Balgerei, bei der Kissen geworfen werden und mit Kissen auf den Gegner eingeschlagen wird.[2] Mit einer gigantischen Kissenschlacht wurde am 7. Juni 2006 von 200 Teilnehmern die Schlacht bei Jena und Auerstedt auf historischem Boden nachgestellt, die dort vor genau 200 Jahren stattfand und bei der die napoleonische Armee die Preußen vernichtend schlug. Die Kissenschlacht war choreographisch von Studenten der Bauhaus-Universität in Weimar vorbereitet worden, wurde vom MDR aufgezeichnet und dauerte 1,5 Stunden. Augenzeugenberichten zufolge haben am Ende Professoren, Studenten, Schaulustige, Ordnungskräfte und Polizisten mit Kissen aufeinander eingeschlagen.
- Die erste Polsterschlacht-Weltmeisterin wurde 2011 gekürt. Die 24-jährige Studentin Gudrun Grondinger, Mitglied des Teams "Punching Polsters" der "Austrian Pillow Fight League" setzte sich in New York im "Pillow Fight" gegen sieben Konkurrentinnen durch und holte Gold. Für den Titel gab es einen 45 Zentimeter hohen goldfarbenen Pokal. [3]
- Kissenburg ist die Bezeichnung für kleine Höhlen oder Grotten aus Kissen und Decken, oft aus Kinderhand, zusammengestellt. Des Weiteren wird der Begriff auch von einigen Menschen als Bezeichnung für ihre Schlafstätte benutzt.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ DUDEN Deutsches Universalwörterbuch
- ↑ Kissenschlacht in Oldenburg am 19. April 2007 mit 500 Beteiligten, Video der Nordwest-Zeitung: [1]
- ↑ Telekurier Wien abgerufen am 29. Mai 2011
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