Klammt AG

Klammt AG

Das Bauunternehmen H. Klammt AG war ein mittelständisches Berliner Bauunternehmen. Zwischenzeitlich beschäftigte es etwa 2500 Mitarbeiter.

Unternehmensgeschichte

1878 wurde die Bauunternehmung Hermann Klammt in Stettin gegründet. Im Jahre 1925 wurde durch Dr. Ing. Hugo Klammt die H. Klammt GmbH Berlin gegründet. Nach 1945 wurde das Stettiner Baugeschäft aufgegeben und Berlin wurde zum Hauptsitz. Nachdem 1954 Dr. Ing. Hugo Klammt verstarb, erfolgte zwei Jahre später die Umfirmierung in die H. Klammt Aktiengesellschaft.

1962 wurde das Münstersche Bauunternehmen Karl Batteux von der Klammt AG übernommen. 1968 trat die Klammt AG als Kommandantist in die Müller Altvatter Bauunternehmung Stuttgart ein.

1972 erwarb die AGIV (Aktiengesellschaft für Industrie und Verkehrswesen) alle Klammt-Aktien und wurde der neue Eigentümer des Klammt Konzerns. Klammt entwickelte sich in den 1980er Jahren zu einem im West-Berliner Bausektor wichtigen Bauunternehmen; Klammt führte viele Bauprojekte im Hoch- und Tiefbau aus.

1994 wurde zusammen mit der Wayss & Freytag AG die GBS – Geräte und Baustellenservice GmbH gegründet. Die GBS betreut den Gerätepark der Konzerne Klammt und der Wayss & Freytag AG die ebenfalls zur AGIV gehörte. Der Bauhof wurde in Ludwigsfelde angesiedelt.

1995 zog die Klammt AG aus ihren ursprünglichen Büroräumen in der Joachimstaler Straße in Berlin-Charlottenburg in das neu gebaute Bürogebäude in der Augusta Victoria Allee im selben Stadtteil, wo sie heute noch als Immobilienunternehmen zu finden ist.

1996 trennt sich der AGIV Konzern von der Sparte „Bauwesen“ und verkauft die Klammt-Aktien über die Wayss & Freytag AG an die HBG (Hollandsche Beton Groep in den Niederlanden). Im selben Jahr wurde die Aktiengesellschaft aufgelöst und zu einer GmbH umgewandelt. Aus der GBS wurde die HBG Services, die weiterhin die Baugeräte der H.Klammt GmbH, Wayss & Freytag AG und nun auch Müller Altvatter jetzt BAM Deutschland AG betreut.

Vier jahre später wurde die Klammt GmbH aufgrund des harten Wettkampfes auf dem Berliner Baumarkt zu gunsten der Wayss & Freytag AG aufgelöst. Das Kapital der Klammt GmbH ging an die HBG und die Baugeräte wurden zum einen Teil verkauft und zum anderen Teil an die HBG Services überschrieben, werden aber noch häufig von der Wayss & Freytag AG auf ihren Baustellen eingesetzt.

Zur H. KLAMMT AG gehörten die Firmen

  • Karl Batteux Bauunternehmung Münster
  • H.Klammt Bauunternehmung Ludwigsfelde GmbH
  • H.Klammt Bauunternehmung Wolfen GmbH
  • H.Klammt Grundstücks und Wohnungsbaugesellschaft
  • Müller Altvatter Bauunternehmung Stuttgart
  • Müller Altvatter Betonwerk Holzminden
  • Moluc verwaltungsgesellschaft München
  • Heinrich Rennert Ingenieurbau Neuss
  • Sidom Verwaltung Berlin
  • Josef Wierer Dachbau GmbH Berlin
  • FBS Transportbeton Dresden
  • GBS Geräte und Baustellenservice GmbH Ludwigsfelde
  • Rollbeton GmbH Berlin
  • Stadtbau & Haus-Modernisierung GmbH Stuttgart

Sonstiges

  • Die Klammt AG half 1990 beim Pink-Floyd-Konzert „The Wall“ aus. Um für die Bühnenshow mehrere große Puppen zu bewegen, baute die Klammt AG zwei Peiner Turmdrehkrane auf.
  • Klammt baute viele berühmte Berliner Gebäude:

Ein Buch über den Untergang des Klammt Konzerns wurde vom ehemaligen Klammt Prokuristen Klaus J. Rothbarth geschrieben mit dem Titel "Vom Verschwinden einer Anwesenheit". Rausgebracht vom Oberbaum Verlag Berlin.


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