Klamotte

Klamotte
Geschäft in Wien

Klamotte bezeichnet ursprünglich umgangssprachlich zerbrochene Mauer- und Ziegelsteine[1], aber auch (natürliche) Gesteinsbrocken. Heute ist vor allem die Pluralform Klamotten für ‘alte Kleider, ärmliche Möbel’ gängig, während im Singular ein derbes, schwankhaftes Unterhaltungsstück bezeichnet wird.[2]

Die Bezeichnung Klamotte wurde auch auf andere zerbrochene oder wertlose Gegenstände ausgedehnt, insbesondere in der Pluralform Klamotten für alte Kleidungsstücke oder salopp als Pluraletantum[3] für Kleidung.[1] Allerdings ist die heutige umgangssprachlich Bezeichnung für Bekleidung nicht in jedem Fall negativ konnotiert. Insbesondere im Singular bezeichnet Klamotte auch einen derben Schwank ohne besonderes geistiges Niveau, zunächst im Theater, später auch in Film und Fernsehen.[1] Der genaue Ursprung des Wortes ist unbekannt, eine Herkunft aus der „Gaunersprache“ wird angenommen.[1]

Vermutet wird, dass sich Klamotte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Berlin aus verbreitete. Die Herkunft aus der Berliner Gaunersprache um 1900 ist jedoch nicht erwiesen und Verbindungen zum tschechischen klamol ‘Bruchstück’, zu Schamott, dem rotwelschem Klabot ‘Kleidung’ oder dem jiddischem k’le umonos ‘Handwerksgerät’ sind ungesichert.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg aus Bauschutt entstandene Trümmerberge trugen, vor allem in Berlin, in einigen Fällen den Spitznamen „Mont Klamott“.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d nach Duden «Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Auflage, Dudenverlag, 1989
  2. a b Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, online in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts
  3. Klamotte, die auf duden.de, abgerufen am 21. Oktober 2011
  4. Bernd Stöver: Geschichte Berlins, C.H. Beck 2010, S. 66, online auf Google Bücher

Weblinks


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