Klaus von See

Klaus von See

Klaus von See (* 10. August 1927 in Altendorf, Niedersachsen) ist ein deutscher Skandinavist und germanistischer Mediävist. Er ist emeritierter Professor der Universität Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klaus von See studierte Geschichte, Germanistik und Skandinavistik an der Universität Hamburg und promovierte 1953 bei dem Historiker Hermann Aubin. Nach einem anschließenden Jurastudium rückte seit 1957 mit dem Antritt einer Assistentenstelle am Hamburger „Germanistischen Seminar“ das Interesse für die germanische und speziell skandinavische Philologie in den Vordergrund. 1962 habilitierte von See sich mit einer von dem Kieler Altnordisten Hans Kuhn betreuten rechtshistorisch-philologischen Arbeit (Altnordische Rechtswörter. Philologische Studien zur Rechtsauffassung und Rechtsgesinnung der Germanen) und wurde unmittelbar danach auf eine Professur für Germanische Philologie an der Universität in Frankfurt am Main berufen, die er bis zu seiner Emeritierung 1995 innehatte. Rufe an die Universitäten Saarbrücken 1963, Köln 1965, Kiel 1968, Bonn 1976 lehnte er ab. Der durch die Bleibeverhandlungen kontinuierlich geförderte Ausbau der Nordischen Abteilung des „Deutschen Seminars“ ermöglichte 1976 die Gründung eines eigenständigen „Instituts für Skandinavistik“, dessen erster Direktor von See wurde. Seit 1993 ist von See Leiter des von ihm initiierten und konzipierten DFG-Langzeitprojekts „Edda-Kommentar“, aus dem bisher fünf Bände hervorgegangen sind.

Auszeichnungen

Klaus von See ist Ritter des Dannebrogordens, Honorary Life Member der Viking Society for Northern Research in London und Träger des Ritterkreuzes des Isländischen Falkenordens.

Schriften (Auswahl)

  • Das Jütsche Recht. Aus dem Altdänischen übersetzt und erläutert, 1960
  • Altnordische Rechtswörter. Philologische Studien zur Rechtsauffassung und Rechtsgesinnung der Germanen, 1962
  • Germanische Verskunst, 1967
  • Deutsche Germanen-Ideologie vom Humanismus bis zur Gegenwart, 1970
  • (Gesamthg.) Neues Handbuch der Literaturwissenschaft, 25 Bände.1972ff.
  • Germanische Heldensage. Stoffe, Probleme, Methoden, 1971, 2. Aufl. 1981
  • Die Strindberg-Fehde, 1987
  • (Hg.) Victor Hehn, Olive, Wein und Feige. Kulturhistorische Skizzen, 1992
  • Barbar-Germane-Arier. Die Suche nach der Identität der Deutschen, 1994
  • (mit Beatrice La Farge, Katja Schulz u.a.) Kommentar zu den Liedern der Edda. Bd. 2-6, 1997ff.
  • Europa und der Norden im Mittelalter, 1999
  • Die Göttinger Sieben. Kritik einer Legende, 1997, 3.Aufl. 2000
  • Freiheit und Gemeinschaft. Völkisch-nationales Denken in Deutschland zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg, 2001
  • Königtum und Staat im skandinavischen Mittelalter, 2002
  • Texte und Thesen. Mit einem Vorwort von Julia Zernack, 2003
  • Ideologie und Philologie. Aufsätze zur Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, 2006
  • (Hg. mit Helena Lissa Wiessner), Luden, Schopenhauer, Die Schlacht von Jena und die Plünderung Weimars im Oktober 1807, 2007

Literatur

  • Idee-Gestalt-Geschichte. Studien zur europäischen Kulturtradition. Festschrift Klaus von See (hg. und mit einem Vorwort versehen von G. W. Weber: Zu Werk und Wissenschaft des Germanisten Klaus von See) 1988 - Bibliographie Klaus von Sees bis 1988, S. 713-719
  • Texte und Thesen. Mit einem Vorwort von Julia Zernack, 2003 - Bibliographie Klaus von Sees von 1989 bis 2002, S. 305-309
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2009. 22. Ausgabe. K. G. Saur Verlag GmbH & Co.KG, München 2009, ISBN 978-3-598-23629-7

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