Kleckerburg

Kleckerburg
Kleckerburg
Ein Gebäude als Sand Art

Eine Sandburg ist eine kleine Burg aus Sand. Oft animiert bereits ein kleiner Sandkasten Kinder zum Bau eines Sandberges und Umgestaltung in eine Burg.

In vielen deutschen Sommerbädern wird von den Strandgästen oft eine Burg um ihren Strandkorb gebaut, um ihr Territorium abzugrenzen. Dies ist meist nur ein ausgegrabener Sandwall, oft allerdings auch verziert mit allerlei Strandgut. Der Brauch geht bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, nachdem Reisen an Nord- und Ostsee nicht mehr das Vorrecht der Oberschicht war. Bereits 1885 gab es auf Sylt Postkarten, die den Strand von Westerland mit zahlreichen Burgenbauten zeigten. Der Kulturhistoriker Harald Kimpel bezeichnet den Zweck des Baus, „anrüchigen Müßiggang“ zu beseitigen und den Eindruck von Faulheit entgegenzuwirken. Seit den 1990er Jahren ist dieser Brauch stark zurückgegangen.

Die von Kindern errichteten Sandburgen werden oft als Kleckerburg bezeichnet. Dabei wird sehr feuchter Sand auf den Boden geträufelt, so dass mehrere Türme entstehen, die zu einer „Burg“ vereinigt werden. Aufgrund der benötigten Mengen an feuchtem Sand werden sie typischerweise in unmittelbarer Nähe zum Wasser errichtet. Kennzeichnend für Kleckerburgen ist ihre kurze Lebensdauer. Oft werden sie von ihrem Erbauer oder anderen Personen kurz nach ihrer Errichtung zerstört. Ansonsten werden sie aufgrund ihrer geringen Festigkeit ein Opfer der Wellen oder des Windes. Typisch für Kleckerburgen ist die unregelmäßige Form mit vielen Ausbuchtungen, die durch das Fließen des Sandes vor seiner Erstarrung entstehen.

Entscheidend für die Festigkeit einer Sandburg ist die Feuchtigkeit des Sandes bei der Errichtung und die „Körnigkeit“ des Materials, da dieses als granulare Materie nur durch beigefügte Flüssigkeit steile Formen annehmen kann.

Inhaltsverzeichnis

Sand Art

Sand Art bezeichnet kunstvolle Sandburgen und große Skulpturen, wie sie üblicherweise von Erwachsenen auf sogenannten Sand Art Festivals erschaffen werden.

Während Sandburgen meist von Kindern am Sandstrand beim Spielen erbaut werden, sind die Sand Art-Werke oftmals wesentlich größer. Meist werden detailgetreue Abbildungen realer Bauwerke oder Monumente oder moderne Kunstwerke dargestellt.

Das Bauen von Sandburgen wird von einigen Erwachsenen als Entspannungsform angesehen. In letzter Zeit wird es auch vermehrt als Freizeitbeschäftigung am Strand anerkannt.

Ausstellungen und Wettbewerbe

Von 2002 bis 2007 fand in Lübeck-Travemünde die Sand World statt, eine Ausstellung von Sandburgen, bei der bekannte Bauwerke aus speziell präpariertem Sand nachgebaut wurden.

Auch gibt es zahlreiche Wettbewerbe, bei denen Sandskulpturen gebaut werden.

Kontroverse in Isle of Palms

Nachdem sich ein Polizeibeamter bei einem Tritt in ein Sandloch den Knöchel verstaucht hatte, plante die Gemeinde Isle of Palms im US-Bundesstaat South Carolina 2008 die Erbauer von Sandburgen gesetzlich zu verpflichten ihre Sandburgen zu bewachen und vor Verlassen des Platzes wieder zu planieren. Andernfalls könnten Strafen zwischen 128 und 500 US-Dollar drohen. Allerdings kam es dabei zu kontroversen Auseinandersetzungen mit der Tourismusbranche und den Beteiligten des jährlichen Sandburgenwettbewerbs wodurch eine Nachbearbeitung des Gesetzes erwirkt wurde.[1]

Weblinks

Quellen

  1. Tatort Sandstrand - Buddeln verboten bei Tagesschau

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