Kloster Banjska

Kloster Banjska
Kloster Banjska

Das Kloster Banjska ist ein serbisch-orthodoxes Kloster, das ursprünglich zwischen 1313 und 1317 vom serbischen König Stefan Uroš II. Milutin errichtet wurde.

Das Kloster liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Zvečan im Kosovo am Flüsschen Banjska. Erbaut wurde das Kloster als letzte Ruhestätte für den serbischen König Stefan Uroš II. Milutin. Er wurde nach seinem Tod 1321 dort beigesetzt. Als die Osmanen 1389 Serbien angriffen, wurde sein Leichnam umgebettet. Das Kloster wurde von den Osmanen zerstört. Sie errichteten dort ein Militärlager und eine kleine Moschee. Erst 1912 wurden die Osmanen vertrieben. 1938 wurde das Katholikon des Klosters teilweise wiederhergestellt. Weitere konservatorische und archäologische Arbeiten wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt und 1990 mit einer Erneuerung der Klosterkomplexes begonnen. Am 15. August 2004 konnte das restaurierte Kloster wieder eingeweiht werden.

Architektur

Obwohl sich unter Milutin die Mazedonische Schule in der Architektur durchsetzte und mit den milutinschen Stiftungen Gračanica, Bogorodica Ljeviška und der Königskirche im Kloster Studenica exemplarische Bauwerke für die weitere architektonische Entwicklung sakraler Bauwerke in Serbien begründet wurden, wählte Milutin für seine Grablage ein Bauwerk im Rascischen Stil. Die Wahl eines historischen Stils verdeutlicht die starke Traditionsbindung innerhalb der Nemanjiden, die über 150 Jahre in den Grablagen bis zu Stefan Dečanski den architektonischen Entwurf des Katholikons des Klosters Studenica und die Grablage des Gründers der Dynastie, Stefan Nemanja zitieren.[1] Eine Besonderheit aller Königs-Grabanlagen der serbischen Herrscher bis ins 15. Jahrhundert findet sich auch im Katholikon von Banjska, die Verkleidung der Außenwände mit Marmor. Eine Marmorverkleidung war Königs-Mausoleen vorbehalten, welche in Banjska durch den Einsatz von verschiedenfarbigen Marmoren besonders heraussticht.

Neben der zentralen Vierungskuppel hatte die Klosterkirche ursprünglich zwei Türme über dem Exonarthex. Von Bedeutung war die Bauplastik des Katholikons die Vorbild für die späteren Plastiken im Kloster Visoki Dečani, Sv. Arhangeli sowie für den Baudekor der zahlreichen Bauwerke der Morava-Schule war. Vom ehemals aufwendigen Baudekor hat sich nur eine einzige Plastik erhalten, die Skulptur der Maria mit Kind die sich einstmals über dem Portal zwischen Narthex und Naos befand und im 16. Jahrhundert in das Kloster Sokolica gerettet wurde.[2]

Referenzen

  1. Slobodan Curcic: Religious Settings of the Late Byzantine Sphere. In: Helen C. Evans (Hrsg.): Byzantium. Faith and Power (1261–1557). Yale University Press u. a., New Haven CT 2004, ISBN 1-58839-114-0, S. 65–77.
  2. http://www.metmuseum.org/special/Byzantium/g2_pop_5.R.asp Sculpture of the Virgin and Child. Byzantine (Serbia), 1312–16. Exhibition of Byzantine art in the Metropolitan Museum of Art

Weblinks

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